Niederrickenbach (1158) – Buochserhorn (1807) – Musenalp (1747) – Klewenalp (1593)


Publiziert von Wandersmann , 26. Juli 2011 um 11:18.

Region: Welt » Schweiz » Nidwalden
Tour Datum:25 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Bauen - Brisen - Bürgenstock   CH-NW 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1160 m
Abstieg: 730 m
Strecke:12.5 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:mit der Bahn von Luzern nach Niederrickenbach Station
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit dem Schiff nach Brunnen oder mit dem Bus nach Stans
Kartennummer:wanderland.ch

Dem üblen Juliwetter zu entfliehen ist das Ziel der heutigen Tour. Der Montag scheint laut Prognosen der einzig trockene und einigermassen sonnige Tag der Woche zu werden. Wir fahren mit dem Zug nach Niederrickenbach Station, um uns mit der LDN-Bahn nach Niederrickenbach hochfahren zu lassen (GA-Preis: CHF 5.40). Der freundliche Stationsbeamte lässt uns nicht wie vom SBB-Fahrplan orakelt eine halbe Stunde warten, sondern schickt uns unverzüglich hoch auf den Berg – das ist Service!
In Niederrickenbach (1158) statten wir dem kleinen Lädeli des Klosters Maria Rickenbach (Benediktinerinnenkloster seit 1857) einen Besuch ab und schwatzten etwas mit den beiden freundlichen Damen.

Auf einer Betonplattenstrasse nehmen wir die ersten Kehren in westlicher Richtung und kommen bald am Gehöft Steinrüti vorbei, dessen neugedecktes Dach dem Hl. Wendelin gewidmet ist. Beim Reservoir (1230) biegen wir von der Strasse ab auf einen Wiesenpfad, der uns dem Bleikigraben entgegenführt. Zurzeit bloss ein kleines Rinnsal kann man sich anhand des Geschiebes vorstellen, wie es hier tut, wenn Gewitter vorbeiziehen. Kurz nach dem Graben verliessen wir den schattig-kühlen Wald und beginnen den Aufstieg über die Matten vorbei an der Alpkäserei Bleiki (1384) mit den fröhlich grunzenden Schweinen im Auslauf. Im angrenzenden Wäldchen wartet übrigens eine wunderschöne Feuerstelle mit Grill und gedecktem Feuerholz auf Brätelwillige. Wer etwas Zusatzgewicht wünscht, kann sich in der Bleiki mit Käse und Butter eindecken. Wir verzichten und erklimmen nach ein paar weiteren Kehren das Fahrsträsschen (1481) Richtung Ochsenweid. Nun geht’s eine kurze Zeit recht gemütlich und sanft ansteigend vorbei am Ochsenweidli (1543) zur Unter Ochsenweid (1552), wo wir unter dem Schutz eines der zahlreichen Kreuze auf einem Bänkli die Aussicht geniessen und den Energievorrat aufstocken.

Vor Jahren habe ich das Buochserhorn bereits schon einmal bestiegen. Damals führte die Route von Niederrickenbach zunächst in nordwestlicher Richtung und dann über die Müllerböden. Die heutige Route ist allerdings einiges schöner und wegen der schönen Tiefblicke nach Niederrickenbach eher zu empfehlen.

Nach der Stärkung geht es an den Schlussaufstieg. Ab Ober Ochsenweid (1698) ist der Weg wegen der Feuchtigkeit und des Zutuns der Kühe nur noch schwer erkennbar. Teilweise ist der Boden sehr sumpfig und man hangelt sich von Grasnarbe zu Grasnarbe. Aber dann erreichen wir das weit herum sichtbare Gipfelkreuz doch. Es steht seit 60 Jahren auf dem Gipfel des Buochserhorns (1807) und in einem Kästchen ist sogar ein Gipfelbuch eingelassen, in das wir uns natürlich eintragen.

Die Aussicht auf dem Gipfel ist Extraklasse! Über den Bürgenstock hinweg sieht man Luzern und im Hintergrund Sempacher-, Baldegger- und Hallwilersee. Dem Uhrzeigersinn folgend bestaunen wir die Rigi, die beiden Mythen und dann die Kette von Oberbauenstock, Schwalmis und Brisen. Die dahinter liegenden grösseren Gipfel verstecken sich leider in den Wolken. Im Osten steht prominent das Stanserhorn, auf dem gerade rege Bautätigkeit herrscht: Es entsteht eine Cabrio-Gondelbahn! Den Abschluss macht der Pilatus, der seinen Gipfel aber fast den ganzen Tag über in Wolken hüllt.

Der Abstieg Richtung Bleikigrat (1592) ist um einiges angenehmer als der sumpfige Aufstieg. Zwar gibt es auch hier einige feuchte Stellen (insbesondere auf dem Sattel), diese können allerdings recht gut umgangen werden. Etwas mehr Mühe bereiten die teilweise recht lebhaften Kühe, deren Absichten nicht immer ganz leicht einzuschätzen und deren Hörner eindrücklich sind.

Den Rätzelengrat schauen wir uns zwar kurz an, entschliessen uns dann aber doch gegen den nicht markierten, steinigen Kletterpfad. So geübt sind wir dann doch nicht. Also steigen wir wieder ab zum Fahrsträsschen (1481) und folgen dem Wanderweg Richtung Musenalp. Der Weg führt durch eine Wildruhezone und es ist daher verboten, die Wege zu verlassen. Das will man aber auch gar nicht tun, denn schon bald beginnt sich der Weg in immer frecheren Kurven zwischen den Felsbändern hochzuschrauben und man staunt immer wieder über die kunstvoll angelegte Wegspur. Wir staunen auch über die uns entgegenkommenden Wanderer, die ihren Hund in der Wildruhezone frei laufen lassen …

Wir kehren im Bergbeizli mit freundlicher Bedienung auf der Musenalp (1747) ein und geniessen Fleisch und Käse sowie das wohl verdiente Rivella. Wer hier nicht mehr weiter will, kann die kleine Gondelbahn nach Niederrickenbach benutzen (steht nicht im SBB-Fahrplan, mehr Infos unter maria-rickenbach.ch).

Wir machen uns aber nach der Stärkung auf den Weg Richtung Klewenalp. Zunächst führt der Weg sanft abfallend über das breite Plateau an der Unter Musenalp (1641) vorbei und endet am nordöstlichen Rand der Hochebene. Hier beginnt der saftige Abstieg. Zwar sind es nur wenige Höhenmeter, die es zu überwinden gibt. Jedoch führt der Weg zünftig steil in engen Kurven nach unten und ist fast durchwegs mit Seilen oder Handläufen versehen. Darüber sind wir auch recht froh und machen regen Gebrauch davon. Trittsicherheit ist hier ein Muss und wer überhaupt nicht schwindelfrei ist, sollte den Weg meiden. (Diese Stelle macht die Tour zu T3+, ansonsten ist alles T2-3.) Besonders mühsam ist wiederum die Begegnung mit einem Hund. Die uns nachfolgende Wandergruppe lässt ihr Tier auch in diesem Abstieg frei laufen, weshalb er mehrmals an uns vorbeipfeilt, um gleich darauf wieder zurückzuschiessen. Das nervt und wir können ein weiteres Mal das Verhalten von Hundebesitzern nicht verstehen (wohlgemerkt: Wir mögen Hunde sehr!).

Der Weg von Bärenfallen (1580) bis zum Ziel ist ein Spaziergang. Der Pfad ist breit und planiert und man kann richtig ausziehen. Über Stafel (1532), Tannibüel (1527) und Röten (1583) erreicht man die Klewenalp (1593) in einer guten Stunde. Wer mag bestaunt den Ricola-Kräutergarten oder die Tiergehege (mit den zahmen Murmeli).

Wir machen aber keine grosse Pause, da wir in Beckenried noch das letzte Schiff Richtung Brunnen erreichen wollen. Die Fahrt ins Tal kostet nach 16 Uhr mit GA bloss CHF 10 (statt CHF 11).



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