Dürrnbachhornüberschreitung (Vom Hausgrabenkopf zum Richtstrichkopf)


Publiziert von Chiemgauer , 11. Juli 2011 um 21:40.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:10 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Strecke:14 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Ruhpolding nach Reit in Winkel. Kurz nach Seehaus Parkplatz P3 am Lödensee
Kartennummer:Kompass Nr. 14

Direkt am Parkplatz beginnt auf der linken Seite des Bachlaufs ein Pfad, dem ich ihn den Wald hinein folge. Immer ein Auge nach rechts, denn irgendwann soll sich da nach Karte ein Steig zur Wimmer-Alm hochziehen. Ich habe leider keinen gesehen, aber dank GPS und digitaler Karte bin ich doch rechts abgebogen, in der Hoffnung den Steig dann schon zu finden. Zuerst steil durch Waldgelände, geht es in steiles Wiesengelände (regelmäßig wird sich an Grasbüscheln festgehalten) an deren Ende bereits Felsen zu sehen sind. Ob ich da schon noch richtig bin!? GPS sagt ich muss ganz nahe am Steig sein, also eine "schöne" Grasrinne zwischen den Felsen ausgesucht und durch diese weiter nach oben. Geschätzte 300Hm geht es so sehr steil durch Gelände nach oben, das ich nicht für viel Geld wieder nach unten möchte, bevor es flaches Wandergelände wird. Dank GPS geht es weiter direkt zur Wimmer-Alm.

Da ich laut Karte mal links und mal rechts vom eingezeichneten Steig gewesen sein soll, bin ich mir sicher, dass da nichts (sinnvolles) nach oben geht. Ab und zu hatte ich das Gefühl, dass ich hier nicht der erste bin, aber Steig ist da weit und breit keiner!

Von der Wimmer-Alm dann ebenfalls meine eigene Variante gewählt und hinter dieser auf den breiten Gratrücken nach oben. Einige gestürzte Bäume müssen umgangen werden. Ich habe mich dann leicht links vom Grat gehalten, damit ich sicher auf den „offiziellen“ Steig zum Hausgrabenkopf (GB) treffe, was aber nicht nötig gewesen wäre, denn auch der Gratrücken trifft noch in einfachen Gelände auf diesen. Den Steig noch kurz gefolgt stehe ich auf dem Hausgrabenkopf. Bis hierher ist mit Sicherheit die Variante von windi (http://www.hikr.org/tour/post7341.html) die bessere!

Wieder runter in den Sattel unterhalb des Hausgrabenkopf und rechts an den umgefallenen Bäumen vorbei. Danach hoch zum Grat, auf dem ein "Steigchen" nach oben führt. Dieses wird nach oben hin immer steiler und vereinzelt auch schwer zu sehen. Wenn man sich nicht sicher ist, dann immer wieder zum Grat hoch. Am Ende dann noch etwas durch enge Latschengassen bis man am Westgrat steht. Hier sieht man gleich wieder eine Latschengasse die direkt am Grat nach oben geht. Mir langt es aber und ich quere über Wiese auf den markierten Aufstieg von Süden und über diesen auf das Dürrnbachhorn.

Von dort den Grat (markierter Weg) weiter Richtung Osten, bis der Steig nach Süden geht. Hier einfach weiter am Grat beginnt ein, im Vergleich zum Aufstieg, sehr guter Steig, der meist am Grat oder leicht rechtsdavon verläuft. Ab und an gibt es auf der Nordseite beeindruckende Tiefblicke. Über Wildalphorn und Kreuzschneid geht es bis Fahsteigenschneid (GB) technisch einfach am Grat entlang. Wegfindung ist dabei überhaupt kein Problem.

Gleich nach Fahsteigenschneid wird der Ostgrat allerdings verlassen, um auf einen Nordgrat zu kommen. Dazu geht es erst steil durch Latschen bergab, bis man an deren Ende auf die Schlüsselstelle der Tour trifft. Etwa 30m langes, extrem steiles und zum Teil brüchiges Gelände, muss abgestiegen werden, mit einer kurzen Stelle, die sicher II ist. Zum "Entschärfen" hängt allerdings ein Drahtseil nach unten, sowie im oberen Teil noch zwei Seile parallel dazu. Noch leicht Nass hätte ich ohne diese Hilfe keine Chance gehabt, aber so ging es ähnlich abseilen (Hintern weit raus um möglichst viel Gewicht auf die Beine zu bekommen, denn hier kann fast nur auf Reibung gegangen werden) nach unten. In einem Klettersteig hätte ich die Stelle mit B (Stelle B/C) bewertet. Das war es dann aber auch schon mit Klettern für heute. Noch kurz nach oben stehe ich auf dem Brunstkopf (Lauf Gipfelbuch auch noch "Hirschbrunftkopf" oder "Gipfel der Hoffnung").

Ab jetzt muss man teilweise wieder aufpassen um den Steig nicht zu verlieren. Weiter Richtung Norden, meist links vom Kamm, geht es Richtung Richtstrichkopf (GB). Kurz nach dem Brunstkopf noch auf den Latschengipfel P.1432 gestiegen, wo sich sogar ein Kreuz (ohne GB) befindet. Leider konnte ich keinen Namen ausfindig machen. Wer weiß wie der sich nennt bitte Bescheid geben.

Kurz vor dem Sattel, wo der Abstiegsweg beginnt, finden sich dann einige Steinmänner. Ich bin hier noch nicht abgestiegen, sondern weiter Richtung Norden über einen kleinen Vorhügel zum Richtstrichkopf. Zu erste weglos bin ich auch hier auf einen Steig getroffen.

Zurück der Versuch den Vorhügel zu queren gescheitert, da Gelände westseitig nicht begehbar ist. Also wieder auf den Vorhügel und runter zum Sattel mit den Steinmännern. Von hier zieht sich der Steig nach Westen in fast unendlich vielen Serpentinen nach unten ohne nennenswerten Höhenverlust durch steiles Gelände, bis man auf eine Ebene oberhalb des Langen Hausgraben trifft und in leichten Gefälle parallel dazu bis zur Bundesstraße absteigt. Hier noch wenige hundert Meter nach links und man ist wieder am Parkplatz.

Vom Richtstrichkopf kann ziemlich sicher (im Gipfelbuch vom Brunstkopf war vom Staller Sepp der Eintrag „und jetzt weiter zum Seekopf“) noch bis zum Seekopf weiter gegangen werden, aber ich habe mich bei dieser Hitze dann doch lieber zum Abkühlen für den Lödensee entschieden.


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 6716.gpx Aufstieg Hausgrabenkopf
 6717.gpx weiter zum Dürrnbachhorn
 6718.gpx Kamm bis Fahsteigenschneid
 6719.gpx Abstieg zum Brunstkopf
 6720.gpx Abstieg über Richtstrichkopf

Galerie


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Kommentare (2)


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DonUlmar hat gesagt: Aufstiegsroute über Hausgrabenkopf
Gesendet am 3. August 2023 um 13:45
Servus Chiemgauer,

ich bin die Tour letzten Sonntag gegangen. Der normale Anstieg über den Hausgrabenkopf erfolgt unschwierig links vom Graben (T3). Der unmarkierte Steig ist gut erkennbar und auch auf OSM eigezeichnet. Von daher ist mir nicht ganz klar warum du hier durch eine Steilgrasrinne gestiegen bist.

Ansonsten war es echt eine sehr schöne Tour. Die Schlüsselstelle im Abstieg fand ich allerdings ebenfalls recht happig!

Viele Grüße,
Florian

Chiemgauer hat gesagt: RE:Aufstiegsroute über Hausgrabenkopf
Gesendet am 3. August 2023 um 17:42
Servus Florian,
weil, wie geschrieben, da nach Karte auch ein Steig hätte rauf gehen sollen und den wollte ich gehen bzw. habe ich gesucht.
Gruß,
Hans


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