Wildspitze


Publiziert von schimi , 26. Juli 2011 um 13:36.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:22 August 2008
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A   A-T 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 950 m
Abstieg: 1900 m

Die Fahrt nach Vent war sonnig und schön. Aber schon beim losgehen türmen sich die Wolken in die Höhe und wir alle wissen, da wird wohl noch was kommen. Dementsprechend "zügig" sind wir unterwegs beim Hüttenzustieg zur Breslauer Hütte.

Wir erreichen die Hütte trockenen Fußes am späten Nachmittag und freuen uns nun auf ein ruhiges Stündchen zum Frischmachen und Getränke nachfüllen. Nach dem Abendessen schneit es schon ein wenig und wir sind in Erwartung des nächsten Tages und was er wohl bringen möge.

Am Morgen sehen wir nichts mehr. Die Sicht ist am ungemütlichsten Ende der Nebelskala und auch ein längeres Frühstück bringt keinen Sonnenstrahl in den Bereich der Hütte. Beim Blick in den Himmel erscheint die Nebeldecke ausgesprochen dunkel, was auf deren Mächtigkeit schließen lässt. Auch regnet es immer wieder etwas aus der Nebelsuppe heraus. Ein paar Unentwegte machen sich auf, um den Gipfel der Wildspitze zu ertasten. Wir wünschen viel Erfolg.

Wir fünf machen uns auch abmarschbereit um uns die Beine etwas zu vertreten. Wir wollen auf den nahen Gletscher um ein paar Lerneinheiten zu absolvieren. Sicher das Beste bei dem Wetter. Wenn es noch schlechter werden sollte, sind wir so schnell wieder im Warmen.
Wir bleiben zum Glück einigermaßen warm und trocken. Am Nachmittag machen wir uns auf den Rückweg, und haben doch einige Mühe bei dem Nebel wieder zu unserer Hütte zurückzufinden.

Am nächsten Morgen, es ist Sonntag; fünf Uhr, werden wir von eiskaltem und glasklarem Himmel empfangen. Vor der Hütte ist der Schnee etwa 10 cm hoch. Und wir sind gespannt, wie wir den Aufstieg zur Wildspitze schaffen werden. Die Stimmung beim Frühstück ist wieder mal geprägt von hyperventilierenden Männern, die unbedingt als erste los müssen. Wir haben die Steigeisen zum Frühstücken noch nicht an den Füßen, wenn wir wollen in aller Ruhe hinter den Wilden den Aufstieg genießen.

Wir starten um sieben Uhr und gehören damit zu den letzten. Ohne Hektik gehen wir den zunächst flachen Weg in nordwestliche Richtung hinein in Mitterkar. Durch den Schnee ist der Weg zu einer einigermaßen rutschigen Piste geworden. Aber wenn man die Schritte mit Bedacht wählt, ist das Ganze nur halb so schwierig. Als es etwas steiler wird, haben wir uns längst an die Verhältnisse gewöhnt und durch die höher steigende Sonne bekommt der Morgen nun auch noch ein freundlicheres Ambiente.

Vor dem Mitterkarjoch muss man den kleinen Mitterkargletscher überqueren. Zur Hilfe ist dort ein fixes Stahlseil angebracht. Auf der anderen Seite ist die Route über den Fels zu einem Klettersteig ausgebaut. Diese Route wählen wir jedoch nicht, weil der Fels heute mit einer dicken Eisschicht überzogen ist. Wir steigen durch den kleinen Gletscher direkt nach oben um dort das Mitterkarjoch zu durchsteigen.

Auf der anderen Seite geht es wieder einige Meter nach unten bis wir den Gletscher erreichen um dann dort auf guter Spur den Weiterweg antreten. Im oberen Bereich des Gletschers kommt die Route dann in den Bereich des Westgrates unseres heutigen Gipfelziels. Hier wird der Weg dann auch insofern spannend, da man immer wieder die Ausblicke in die Tiefe über die steile Südwand genießen kann (oder muss; wie man es sieht). Wir erreichen den Gipfel und haben eine wirklich schöne Rundumsicht und herrliches Wetter.
Da wir spät dran sind, können wir den Gipfel auch fast alleine genießen. Noch eine andere Seilschaft teilt sich mit uns den Gipfel und so haben wir das Panorama mit den anderen Bergfreunden für uns und in aller Ruhe.

Der Abstieg verläuft planmäßig über die Aufstiegsroute. Einzige Ausnahme; wir können nun über den Klettersteig absteigen, da die Sonne das Eis gebrochen hat und sogar so fleißig war, dass der Fels überwiegend wieder trocken war. Wir erreichen die Breßlauer Hütte und lassen uns erst einmal ein paar kühle Getränke servieren.

Der Tag war nun schon lange, natürlich auch, weil wir noch nicht die versierten Bergsteiger sind und das eine oder andere doch etwas länger dauert. Ohne Hektik lassen wir uns die Getränke schmecken, um dann gestärkt die letzten Höhenmeter ins Tal anzugehen. Immerhin sind das ja auch noch einmal fast 1000. Wir erreichen Vent am Sonntagabend um 19.30 Uhr. Da kommen wir mal wieder etwas spät nach Hause.

Aber es war ein tolles Wochenende.
Danke Rolf!

Tourengänger: schimi


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