The Rockwall - Teil 1


Publiziert von Frangge , 13. September 2011 um 23:54.

Region: Welt » Canada » British Columbia
Tour Datum:19 Juli 2005
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CDN 
Zeitbedarf: 5 Tage
Strecke:ca. 45km (gesamte Tour)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Highway 93, ca. 70km von Radium Hot Springs
Kartennummer:82N/1 Mount Goodsir

Den Bericht für diese fünftägige Wanderung im Kootenay National Park in B.C. habe ich zweigeteilt. Diese Passwanderung geht entlang einer kaum unterbrochenen ca. 35 km langen und bis über 700m hohen Felswand, der der Trail auch seinen Namen verdankt. Diese Wand für sich ist schon beeindruckend, die kanadische Wildnis, der wunderbare und abwechslungsreiche Weg und immer wieder neue v.a. landschaftliche Highlights haben die Wanderung unvergesslich werden lassen.

Zunächst die ersten beiden Tage:

1. Tag, 19. Juli - Vermillon River bis Floe Lake (10km, 700hm)

Jake, ein Bekannter aus der Zeit in Toronto hat uns (Jan und mich) von Calgary in den Kootenay Nationalpark gefahren. Am Parkplatz angekommen, schultern wir die Rucksäcke und machen uns auf Richtung Floe Lake, dem ersten Campingplatz. Zum Start überqueren wir den Vermillon River. Zunächst geht es dem Floe Creek entlang, wir queren wilde, namenlose Bäche und gewinnen zunächst kaum Höhe, als wir der Rockwall immer näher kommen. Die Natur ist jetzt schon beeindruckend, auch wenn sie sich von der rauhen Seite zeigt: Die Bäume im ganzen Tal ist einem Waldbrand zu Opfer gefallen, wir hoffen, dass die Wanderung nicht nur durch verbrannte Wälder geht. Die Geräuschkulisse des Kootenay Highways nimmt ab, bis sie schliesslich ganz verstummt. Fast am Ende das Tals biegen wir rechts ab, der Weg wird steiler, schlängelt sich durch den Wald aufwärts und wir erreichen schliesslich den Floe Lake, ein Gletschersee am Fuss der Rockwall, der Lärchenwald ist hier licht, wir befinden uns knapp unterhalb der Waldgrenze.

Gezeltet wird hier auf einer ca. 3x3m grossen von Balken eingefassten Kiesfläche. Es gibt sogar sanitäre Anlagen (Plumpsklos) und die Möglichkeit, den Proviant an Drahtseilen auf ein Gestell vor Bären sicher hoch in die Luft zu ziehen. Wir haben bis hierhin noch keine Menschenseele gesehen. Jan hatte vorher gelesen, die Rockwall sei einer der beliebtesten mehrtägigen Wanderungen im Westen Kanadas. Klingt komisch, ist aber so. Wir geniessen die Wildnis, die Einsamkeit und das sonnig warme Wetter und eine warme Mahlzeit direkt vom Gaskocher, die mundet uns, vor allem nachdem wir die 700 hm für diesen Tag geschafft haben.

2. Tag, 20.Juli - Floe Lake bis Numa Creek (10km, 400hm)

Am nächsten Morgen ist es nach einer klaren Nacht recht frisch. Nachdem wir gefrühstückt und das Zelt abgebrochen haben, wird uns beim Aufstieg zum Numa Pass warm. Die Sonne lacht uns wieder an... Der Lärchenwald lichtet sich noch mehr und gibt einen herrlichen Blick auf den Floe Lake frei, kurz vor dem Pass passieren wir ein paar kleine Schneefelder. Auf dem Pass angekommen machen wir unseren ersten kleinen weglosen Abstecher. Wir beschliessen dem Foster Peak etwas näher zu kommen und biegen am Pass links ab, wo wir unsere Rucksäcke erst einmal liegen lassen. Als das Gelände von Geröll auf Fels wechselt und klettern angesagt wäre, stoppen wir und geniessen von etwas weiter oben die Aussicht auf den Floe Lake, den gegenüberliegenden Numa Mountain, die Continental Divide und in das nächste Tal. Von hier sehen wir auch eine Vierergruppe von der anderen Seite den Pass emporkommen. Beim Abstieg zum Numa Creek begegnen wir zwei weiteren Wanderern. Hier ist also doch was los. Am obersten Stück des Numa Creek gönnen wir uns eine ausgedehnte Mittagspause.

Wir wollen an diesem Tag den Numa Creek Campground erreichen, dazu soll es noch ein Stück den Bach entlang, dann zu etwa der Hälfte den nächsten Pass hoch gehen. Laut Karte vermuten wir den Zeltplatz an einem Zufluss des Numa Creek, auch wenn er etwas abseits eingezeichnet ist. An der Abzweigung des Weges zum Pass stellen wir fest, das der Campingplatz komplett falsch in der Karte eingezeichnet ist (Kartenauflage 1996) und wir ihn schon hier (3km und 400hm 'zu früh') erreicht haben. Er befindet sich auf ca. 1560 MüM an der Einmündung des Numa Creek Trails zum Rockwall Trail. Eher schlecht, da wir den nächsten Zeltplatz erst zu spät erreichen würden. Bleiben wir aber hier, steht uns am nächsten Tag eine Monsteretappe bevor. Wir sehen aber keine andere Möglichkeit und schlagen hier unser Zelt auf und machen uns einen gemütlichen Rest des Nachmittags.

Tage 3-5 der Tour im nächsten Bericht!


Tourengänger: Frangge


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T2
21 Jul 05
The Rockwall - Teil 2 · Frangge

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