Salty Fog - oder Zeckenrendevouz am Salzhorn


Publiziert von akka , 2. Juli 2011 um 23:34.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Frutigland
Tour Datum: 2 Juli 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1450 m
Strecke:Mitholz 870m - Untere Giesene - Voregg - Salzboden - Salzhorn 2570 - Stieregwindlital - Brüggerbärgli - Alpenruhe 1130m

Das Salzhorn ist ein ewig altes Projekt und musste jetzt endlich von der Liste.
Zwei mögliche Routen vermutete ich in meinem Leistungsberich: Aufstieg von Mitholz über Salzboden oder aus dem Kiental durchs Stieregwindli. Weil ich nach ausreichend Studium Lust auf eben beide Routen hatte, entschied ich mich für die Überschreitung.  Nach dem Motto, was lange währt, wird endlich gut, steige ich motiviert von Mitholz zur Untere Giesene. Auf dem Strässchen weiter bis zur Hütte auf knapp 1900m. Von hier verfehle ich den Pfad und gelange etwas zu hoch in ruppiges Gelände oberhalb des Lerchibordwalds. Irgendwann sehe ich den Weg dann doch und auf diesem folgend gelange ich zu einer Runse, welche etwas unangenehm war. So stieg ich ein paar Meter im Gras höher und konnte die eklige Stelle umgehen. Danach geht es vor einer Felsstufe, einen kleinen Bach entlang, auf Grashängen hoch zum Salzboden. Es hat Tierpfade. Diesen folgend, komme ich immer richtig. Das Gelände ist allerdings ein wenig unübersichtlich, von daher hat mir der mitgenommene Kartenausschnitt geholfen. Vom Salzboden geht es der logischen Linie folgend, immer noch auf Tierpfaden in einen Schuttkessel.Diesen queerend gelange ich auf den Nordwestgrat, welcher bei Ideallinie ebenfalls keinerlei Schwierigkeiten aufweist. So stehe ich auf dem Gipfel des Salzhorn, ohne dass die Schwierigkeit jemals das T3 überschritten hätte. Das hatte ich mir schwieriger vorgestellt.  Im Aufstieg ist die Route sicherlich sehr viel einfacher zu finden, als im Abstieg. Kommt man etwas abseits, befindet man sich schnell im gehobenenT4 Bereich.

Mitholz ist Zeckengebiet. Noch jedesmal, wenn ich dort hochgegangen bin, habe ich solch einen Mistkäfer mitgeschleppt. Am Gipfel des Salzhorns hatte es leider dichte Nebelschwaden. Vor allem Richtung Kiental blickte ich auf eine weisse Wand. Ich liess mich dennoch im Gras nieder und döste ein wenig. Als ich mich an den Abstieg machte, stellte ich fest, dass auf meinem Rucksack immerhin sechs Zecken hockten. Panisch blickte ich auf meine Kleider und konnte auch hier von den Krabbelbiestern ausmachen. Ich schüttelte alles ordentlich aus und begab mich im Abstieg Richtung Südgrat des Ärmighorns. Im Sattel, an der wenigsten steilen Stelle, stach ich ins Stieregwindlital hinab. Der Hang hat zuoberst knapp weniger 40°. Das Geläuf war fester, feuchter feiner Schutt. Nicht zwingend sympatisch, da aber leicht abflachend und nicht ausgesetzt für mich machbar. Ein glattes T4. Bald stiess ich auf festen Altschnee und so konnte ich rasch bis 2050m hinabsurven. Der Abstiegsweg zum Hotel Alpenruh ist dann teilweise gar nicht so einfach zu finden. Vor allem im unteren Teil irrte ich ein wenig umher.

Zuhause angekommen, kam vor dem Spiegel erst einmal das T-Shirt runter und prompt sah ich schon den ersten Blutsager hängen...

Tourengänger: akka


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Kommentare (4)


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Alpenorni hat gesagt: Urlaubsziel
Gesendet am 3. Juli 2011 um 00:13
Hi Akka,
Super gemacht ! Heute in einer Woche starten wir im Kiental, da steht das Salzhorn auch auf dem Plan. Dank Deines Berichts und der anschaulichen Bilder wächst die Vorfreude weiter an. Gut getimet ! Von Zecken hab ich hier in Hannover allerdings schon genug gehabt dieses Frühjahr - Was die für Reisen unternehmen, irgendwo in den Klamotten versteckt...
Gruß
Martin

Taka hat gesagt: Zecken
Gesendet am 3. Juli 2011 um 02:10
Hi Akka

Hatte vorletzten Sommer meine erste Zeckenerfahrung gemacht und prompt eine Borrelioseninfektion eingefangen dadurch.Dank prompter Behandlung mit Antibiotika beim Zeckenspezialist ist es nochmals gut ausgegangen.Allerdings habe ich seit da eine Zeckenparanoia.

Vor einigen Wochen waren wir mit den Jugendlichen einer Outdoorgruppe im Zürcher Oberland im Wald am grillieren und wurden regelrecht von Zecken überfallen. Bei einigen Teilnehmern habe ich nach 15 Zecken aufgehört zu zählen o.0

Interessant ist auch, dass meine Katze früher fast täglich mit Zecken nach Hause kam und an meinem neuen Wohnort -gerade mal 700 Meter entfernt- noch nie eine erwischt hat in den 14 Monaten seit ich umgezogen bin! Die Biester scheinen sich an bestimmten Orten zu konzentrieren?!

LG Taka

Camox hat gesagt:
Gesendet am 3. Juli 2011 um 08:42
Super Tour!! Das Salzhorn steht bei mir weit oben auf der Liste. Ich nehm demfall eine Hängematte mit für das Gipfel-Schläfchen :-)

Gruess
Markus

akka hat gesagt:
Gesendet am 8. Juli 2011 um 12:44
Ciao Zämme

Ich bin mir nicht sicher, ob eine Hängematte die Lösung bedeutet. Bereits der Aufstieg von Mitholz zur Giesene ist zeckenverseucht.Die vermeindlich trägen Viecher sind mobiler, als man denkt.
Ich sollte mich demnächst besser impfen lassen.

Gruss
Jörg


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