Schafloch


Publiziert von kopfsalat , 27. Juni 2011 um 22:12. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:26 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Schwanden Sagi
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Sigriswil
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Etwas interessantes, hoch gelegenes, nicht allzu leichtes, wo man auf dem Heimweg noch im See baden und mit dem Schiff fahren kann. So einfach und bescheiden waren lemon's Anforderungen an unsere Tour. Nun durfte ich an's Werk ... Wie immer findet hikr auch hier die Antwort. Pfannenfertig. Oder zumindest fast.

04:45 schellt der Wecker, 05:24 fährt der Zug, 07:44 sind wir in Schwanden (bei Sigriswil) Sagi.

Zuerst geht's dem gut ausgeschilderten Wanderweg Richtung "Rothorn" entlang, bis uns bei Pt. 1409 Uf Surre ein Blick auf die Karte zeigt, dass wir am falschen Ort sind für unseren geplanten Aufstieg zum Stollenloch. Bei Stampf Pt. 1265 hätten wir nach links Richtung Oberi Matte abbiegen müssen. Naja, dann queren wir eben durch die hüfthohe Blumenwiese. Unser Fehler lag darin, dass der Weg durch den Stollen kein Wanderweg ist und somit auch nicht offizell auf's Rothorn führt ...

Durch den Habrichtwald führt ein teilweise sumpfiger Saumweg zur Wegkreuzung südlich Pt. 1599.2. Dort wird es stotziger. In engem Zickzack führt der Weg den Nordabhang des Rothorns empor. Auf ca. 1800m betreten wir dann das Stollenloch "auf eigene Gefahr". Wie wenn das beim Wandern (und im ganzen Leben) nicht immer der Fall wäre.

Dieser ehemalige Militärstollen ist wohl etwas einmaliges in der Schweiz. Details über die Entstehung, das Was, Wo und Wieso gibts bei: http://www.festung-oberland.ch/BernerOberland/Werke-Sperren/Anlagen/Schafloch/Schafloch.html. Bei den heutigen Temperaturen hat der Stollen noch einen weiteren Vorzug, herrscht hier drin doch eine Temperatur von nur knapp 10° C. Auf der anderen Seite wird das Schafloch dann seinem Namen gerecht.

Nach einer kurzen Rast traversieren wir auf dem Unteren Rothornzug bis zur Abzweigung nach Oberbergli. Im oberen steilen Teil besteht diese Errosionsrinne aus, auch bei nassen Verhältnissen, gutgriffigem Sandstein, sodass die Seilversicherungen gar nicht nötig wären. Die wechselnde Geologie, mit bizarr verkarstetem Schrattenkalk und körnig rauhem Sandstein, hält auch auf dem Weiterweg zum Rothorn an.

Was nicht wechselt ist das Wetter. Es wird nur heisser und heisser, sodass wir kurz vor Pt. 1891 beschliessen die Übung abzubrechen und uns auf den nächsten Punkt der Agenda zu konzentrieren: das Baden im See. Das Ziel Merligen ist schnell festgelegt, gibt es dort doch eine äusserst attraktive Badi direkt neben der Schiffanlegestelle. Leider müssen wir dafür zuerst 1300 Höhenmeter vernichten. Bei Wileralmi beschliessen wir, uns die letzten 300 Höhenmeter zu schenken und in Sigriswil den Bus mit Umsteigen in Gunten zu nehmen. Ein weiser Entscheid, denn die Temperaturen steigen fast spürbar mit jedem Schritt talwärts.

Nach einem Sprung in den Teich fühlen wir uns wieder wie neu geboren. Einfach herrlich. Mit dem letzten Kursschiff fahren wir von Merligen via Spiez nach Thun zurück und geniessen noch einmal diese phantastische Fjordlandschaft. Die Zugfahrt nach Hause verpennen wir mehrheitlich, sind wir doch mittlerweile seit fast 15 Stunden auf den Beinen. Nichtsdestotrotz war es ein grossartiger und sehr abwechslungsreicher Tag.

Wichtig: Taschenlampe und warme Jacke mitnehmen.

Tourengänger: kopfsalat, lemon


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