Über Werfener Hochthron und Raucheck durchs Tennengebirge


Publiziert von Chiemgauer , 24. Juni 2011 um 19:16.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Tennen-Gebirge
Tour Datum:22 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 12:00
Aufstieg: 2200 m
Abstieg: 2200 m
Strecke:23 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Salzburg und A10 bis Ausfahrt Werfen und dort der Beschilderung Eisriesenwelt folgen. Am P2 der Eisriesenwelt parken.
Unterkunftmöglichkeiten:Werfener Hütte
Kartennummer:Kompass Nr. 15

Direkt am Beginn des P2 beginnt der Steig zum Alpengasthof Mahdegg. Über diesen wird in leichter Steigung in etwa 1h hinüber gequert. Abstieg sind so gut wie keine in dem Steig. Von dort beginnt dann der zügige Aufstieg zur Werfener Hütte. Irgendwo habe ich dabei mal den offiziellen Steig verloren und war auf einem deutlichen Steig, der allerdings nicht markiert war, unterwegs, der aber weiter oben wieder auf den offiziellen Steig geführt hat. War anscheinend eine direktere Variante. Die letzten paar Meter wird dann noch zur Werfener Hütte gequert.

Ab hier beginnt der eigentliche Grund dieser Tour, die Überschreitung des Werfener Hochthron (der Bericht von Tef http://www.hikr.org/tour/post9512.html diente mir dafür als "Vorlage"). Direkt bei der Hütte ist der Südgratsteig bereits angeschrieben und überdurchschnittlich markiert. Die zwei drei heiklen (eine III und eine ausgesetzte Querung) Stellen (alle im unteren Drittel) sind mit Seil, bzw. Stahlseil entschärft. Der Rest bewegt sich im T4 bis T5 Bereich. Ist man erst mal an der entschärften III vorbei, geht es doch meist "gemütlich" nach oben. Allerdings ist der komplette Aufstieg sehr geröllig und steinschlaggefährdet. Helm ein Muss!

Abstieg dann über den Nordgrat, der meiner Meinung nach härter ist. Zwar klettertechnisch einfacher, dafür deutlich mehr ausgesetzt, was sich gleich in den ersten 50m im Abstieg zeigt. Hier geht's durch I-Gelände mit herrlichen Tiefblick. Wer das meistert braucht sich nichts mehr denken, denn das schlimmste ist somit geschafft. Einfach wird es aber nie, bis zum Beginn (bzw. Ende je wie man es sehen will) des Steigs, der etwa nur halb so lang wie der Aufstieg sein sollte.

Ab jetzt wird es lange Zeit gemütliches Wandern im Hochplateau. Zuerst weiter Richtung Streitmandl, dass über einen minimalen Umweg noch mitgenommen wird, und dann zum Raucheck. Von dort ist der Weg gut einzusehen und links und rechts davon weitere Gipfel (Lehnender Stein, Hochpfeiler, Pfaffenleitnkopf und Hühnerkrallkopf), die es Wert erscheinen mitgenommen zu werden, so dass ich immer wieder vom eigentlichen Weg abzweige und die Gipfeln noch mitnehme bzw. überschreite. Technische Meisterleistungen sind dafür nicht gefordert, aber Kondition und Motivation sollten für die jeweils knappen 100 Höhenmeter schon passen.

Am Hochkogeltiefe zweigt dann der Weg zur Eisriesenwelt/Oedlhütte ab. Hier noch kurz mit dem Gedanken gespielt zum Tiroler Kogel weiter zu gehen, aber wegen Unwetterwahung für Abend und des zeitlich nicht einzuschätzenden Umwegs gelassen, was sich im nach hinein mehr als richtig herausstellte.

Jetzt folgte was passiert, wenn man sich über den Weg nicht informiert, denn eigentlich war ein gemütlicher Abstieg zum Auto geplant, was es definitiv nicht wurde. Etwa die ersten 200m geht es noch in schönen Wandergelände nach unten, ehe man in eine nicht endend wollende Wand kommt. Zwar ausreichend gesichert (wenn auch zum Teil sehr alt) und technisch einfach, aber durchgehend extrem ausgesetzt, mit Tiefblick bis ins Tal. Fehler darf man sich die meiste Zeit keinen erlauben. Steinschlaggefahr ist auch nicht zu unterschätzen, so dass auch hier ein Helm dabei sein sollte.

Irgendwann (knappe Stunde ab Hochkogeltiefe) kommt man dann kurz über der Oedlhütte direkt auf der "Autobahn" zur Eisriesenwelt raus. Wer will kann noch eine Führung machen. Nach Infozettel wäre an diesem Tag um 15:45 Uhr die letzte gewesen.

So jetzt aber gemütlich ins Tal und schon wieder geirrt. Zwar wird der Steig breiter und Seilsicherungen sind nicht mehr nötig, aber das Gelände und der Tiefblick bleibt der gleiche. Erst etwa 200m über dem Parkplatz endet die Wand und es geht wieder in Wandergelände über. Ohne Seilbahn zur Eisriesenwelt würden sicher einige des Wanderpublikums an diesem Steig scheitern.

 

Fazit: Geniale Tour, bei traumhaften Bedingungen, die ich so aber nicht mehr machen würde. Anders herum ist definitiv die bessere Variante, denn dann hat man sowohl vom Hochthron wie auch insgesamt den "gemütlicheren" Teil im Abstieg.

Anmerkung: Bei Nebel ist das Hochplateau nicht zu empfehlen, da Markierungen und Steig teilweise nicht so gut zu erkennen sind.


Tourengänger: Chiemgauer


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Geodaten
 6422.gpx Aufstieg Hochthron
 6423.gpx zum Streitmandl
 6424.gpx zum Raucheck
 6425.gpx weiter zum Lehnender Stein
 6426.gpx weiter Hochpfeiler
 6427.gpx weiter Pfaffenleitnkopf
 6428.gpx noch zum Hühnerkrallkopf
 6429.gpx Abstieg

Galerie


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