Einsamkeit am Wildstrubel

Nur drei Individuen waren an diesem Tag auf dem Wildstrubel: Wir zwei am Seil und der Nebel ;-)
So ist es auch schon gesagt, Bucheli oder Petrus war wieder mal der Spielverderber. Wobei, Spielverderber das falsche Wort ist. Denn eigentlich ist es ja super, alleine auf dem Wildstrubel sein zu können!

Aber wir mussten es uns auch hart erkämpfen!
Am Tag davor reisten wir mit der Gemmibahn an und erreichten recht schnell die Lämmerenhütte. Dort durften wir uns zusammen mit zwei weiteren Berggängern verwöhnen lassen. Ok, ich hatte schon mal eine bewartete Hütte für zwei Personen ;-) Aber es ist doch immer wieder speziell!
Und die spielenden Steinböcke waren auch schon fast alleine einen Besuch wert!

Am Morgen hing das Wolken-/Nebelgemisch immer noch an den Berggipfeln rum. Aber wir hofften, dass sich das bald auflösen würde. Denn so wurde es uns vom Meteodach versprochen! Wir brachen los, unter staunenden Blicken von Steinböcken und weniger staunenden (mehr rennenden) Blicken von Gemsen!

Der Einstieg auf den Gletscher befolgten wir gemäss Plaisir Alpine. Aber der hat halt auch schon ein paar Meter Gletscherschwund hinter sich. In den Bildern habe ich beschrieben, wie es wohl besser und einfacher wäre...
Ab ca. 2800m gab es eine Schneedecke auf dem Eis. (Noch) nicht viel... Dafür entdeckten wir manchmal Spuren von unseren Vorgängern, welche gestern los seien. Aber ob sie den Gipfel erreicht haben wusste man in der Hütte nicht ;-)

Die Sicht wurde immer schlechter. Dafür der Schnee tiefer ;-) Und es windete etwas mehr ;-)
Die Spuren waren nicht mehr oder nur noch ab und zu sichtbar. So auf etwa 3100m verloren wir die Spur ganz. Oder hatten sie gestern umgekehrt?

Ans Umkehren dachten wir auch. Aber dann hob sich der Nebel wieder etwas und eigentlich sollte es ja nicht mehr weit sein. Die letzten Hundert Höhenmeter liessen mich jedoch ziemlich lang vorkommen. Der "Deckel" trug mich fast... Das heisst, ich sank im Schnee bei vier von fünf Schritten bis zu den Waden ein...

Aber irgendwann erreichten wir den Gipfel und sahen auch kurz ins Berner Oberland ;-)

Der Abstieg war dann wie immer etwas rascher. Und wir sahen auch etwas mehr. Vor allem sahen wir unsere "Zick-Zack"-Route, welche vom Spur suchen rührte und nicht etwa vom Vorabend-Pinot-Noir.

Ich weiss nicht, was das schönste an dieser Tour war? War es der Moment am Gipfelkreuz? Auf alle Fälle war der letzte Teil der Tour, ins warme Wasser vom Burgerbad in Leukerbad eintauchen, herrlich...