Schneeschuhtour auf den Weissmies


Publiziert von pusteblume , 19. August 2011 um 22:54.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:15 Januar 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2400 m
Abstieg: 2400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:SBB und Postausto bis Saas Almagell
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBB und Postausto ab Saas Almagell
Unterkunftmöglichkeiten:Almageller Hütte
Kartennummer:1329 Saas.

Die Idee, den Weissmies als Schneeschuhtour zu machen ergab sich, nachdem ein Kollege das Vergnügen hatte eine Woche "dienstlich" in Saas Fee zu verbringen (Neid). Der Weissmies lässt sich von der Südseite aus ganz ohne Gletscherberührung erreichen. Wie im Sommer steigt man von Saas Almagell durch das Almageller Tal zur Almageller Hütte, von dort zum Zwischenbergenpass und über den Südgrat zum Gipfel.
 
Im Hochwinter ist das Almagellertal eine herrlich verlassene Gegend. Im Bereich der Almagelleralp findet selbst die Sonne nur für ein paar Minuten pro Tag den Weg in das steile V-Tal. Bei Erreichen der Hütte weitet sich die Landschaft, der Blick wird beherrscht durch die Mischabelgruppe im Westen, Portjengrat und Weissmies in der Nähe. Für die Jahreszeit war es sehr warm, und beim Betrachten der sonnenbeschienen Felsen an den dri Hörnli kam richtig Lust zum Klettern auf. Mangels Ausrüstung wurde es dann doch nur ein kleiner Nachmittagsausflug auf den Gratrücken östlich der Hörner.
 
Im Winterraum der Almagellerhütte erwartete uns gleich die erste Überraschung: Kaum sind wir drin, klingelt das Not-Telephon: "verwählt". Der Anrufer hatte sicher schon eine ganze Weile verzweifelt versucht auf der Nummer durchzukommen, denn laut Hüttenbuch waren seit Beginn der Wintersaison weniger als 10 Leute dort, die meisten im Herbst. Kurze Zeit später erschien dann aber doch ein Gast, ein Kirgise, der extra aus Hannover angereist war um seine Expeditionsschuhe zu testen und am nächsten Morgen gleich wieder ins Tal zu gehen. Weitere Überraschungen wie gestrandete Heissluftballone oder Yeti-Attacken blieben uns verwehrt.  
 
Aufstieg zur Hütte: Für die Jahreszeit hatte es wenig Schnee: Der erste Aufschwung vom Ort durch den Wald liess sich auf hartem Schnee zu Fuss bewältigen, ab da ging es mit Schneeschuhen weiter. Ab der Almageller Alp nimmt man nicht den direkten Sommerweg zur Hütte, welcher die steilen Südhänge traversiert. Stattdessen folgt man eine Weile dem Bach, um dann über etwas flachere Hänge am Talschluss zur Almageller Hütte zu gelangen. Trotzdem ist der Weg immer wieder im Einzugsbereich steiler Hänge, sichere Lawinenverhältnisse sind also von Vorteil.
 
Aufstieg zum Gipfel: Im Winter wie im Sommer. Start eine Stunde vor Sonnenaufgang, also um 7:00 Uhr. Zum Zwischenbergenpass (ca. 1h). Wir sind zur südlichen Einsattelung und von dort zu Fuss in der Westflanke zu P. 3268. (Hierhin hätte man auch direkt ansteigen können, ist aber steiler). Ab da mit durchgehend Schneeschuhen über Schneefelder parallel zum noch wenig herausragenden Südgrat bis an die untere Ecke der dreieckigen Felsflanke (ca. 3720m). Zuletzt 35 Grad, der Schnee war in dieser Flanke nur unten fest, oben musste zunehmend anstrengend gespurt werden.  Der Schnee zwischen den Felsen am nun folgenden Südgrat erwies sich als weich und wurde erst am Firngrat wieder fest. Dafür waren die Felsen nicht vereist, und wir konnten ohne Steigeisen aufsteigen.  Wir haben am Felsgrat Stellen gesichert (II). Erst am Firngrat ab P. 3972 kamen die Steigeisen zum Einsatz. Der Schnee war hier angenehm fest, der Grat schön geschnitten und nur wenig überwächtet. Und die Sicht  ... im Osten bis Wien, im Süden bis zum Mittelmeer.  
 
Abstieg: Längs der Aufstiegsroute. Zunächst mühsam über den Felsgrat, dann in schöner Rutschpartie über die Schneefelder bis zum Zwischenbergenpass.  
 
Fazit: Wegen der Abgeschiedenheit empfiehlt sich die Tour besonders für Verliebte. Vorher im Winterraum anrufen, ob schon ein Störenfried da ist.

Tourengänger: pusteblume


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