Insel der Stille


Publiziert von Henrik , 9. Juni 2011 um 22:54.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 9 Juni 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   CH-SZ 
Zeitbedarf: 3:00
Strecke:Schiff: Bürkliplatz - Insel Ufenau - Rapperswil
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖV
Kartennummer:map wanderland

  .... den Sihlsprung behalten wir im Fokus – eigentlich wollte ich den heute mit Edith besuchen gehen und mich an hikr.s orientieren, die diese Passage dort sehr empfehlen. Endlich regnete es in der CH – ein nasses Wochenende steht uns wahrscheinlich bevor, die Passierbarkeit der Sihlwege ist bei Dauertropf angeblich nicht nur sinnvoll... Edith’s Vorschlag kam vor meinem: fahren wir doch auf die Au, ich schlug  Ufenau vor und dorthin brachen wir heute Spätvormittag auf.
 
 .... im Flugzug herrschte bescheidene Normalität und der mitgeführte Lesestoff erfuhr die Disziplin „Natürliche Selektion“ – ausserhalb des Zuges zeigte sich die passierte Landschaft fast spätherbstlich, aber feucht und grau. Diesmal fuhr ich wieder mal Doppelstock mit RZ (Ruhezone) - im Parterre. In  Brugg stieg ich um in den IR, der mich nach Züri HB brachte.  Die Limmat war trotz des Regens der vergangenen Tage nicht schlammig braun, sondern wie stets grün und langsam fliessend. Die Mega-Urbanität fiel dort auf, wo der Zug die Stadtteile Zürichs im Minutentakt passierte. Die Geschwindigkeit gedrosselt, Einfahrt in den umtriebigsten Bahnhof der CH mit 20 Geleisestümpfen! Wir fanden uns unter der grossen Tafel, s’Edith und ich.
 
 .... da Fielmann auf dem Weg zum Bürkliplatz lag, obligater Besuch für den auch schon hier öfters beschriebenen „Tauchgang“ meiner Binoculars – s’Edith hat zwischenzeitlich unlängst in Waldshut zwei neue Brillen gekauft – für jede Garderobe eine andere Brille – Fashion und Style! Danach bestiegen wir s’11-Tram bis zum Paradeplatz, spazierten die Bahnhofsstrasse entlang und an deren Ende begann es zu regnen – wir freuten uns auf die Schifffahrt. Nun hat auch s’Edith den ZVV-Jahres-Pass, so entfallen nun also Schlangestehen und Kleingeldfischen. 


 ....wir waren die Einzigsten, die die Insel Ufenau auf diesem Kurs betraten. Als das Schiff ablegte, fanden wir sogleich die Stille, die eine grosse Tafel am Hafen ankündigte – wie verblüfft und verärgert waren wir eine ¼ h später, das pure Gegenteil... Wir folgten dem Weg hinan zuerst zur Kirche, liessen diese noch links liegen und erreichten nach einigen Minuten das Lokal «Haus zu den zwei Raben», das als Sommerrestaurant betrieben wird: ein grosses Kunststoffzelt mit entspr. Holzbänken und Tischen. Während der Tropik wohl nicht mein Fall!  Genau so wenig auch was die angetroffenen Verhältnisse anging, dass wir unser Wort kaum verstanden, da zwei Gesellschaften über ¾ des Raumes in Anspruch nahmen...und m. E. für nicht dazugehörende keine Rücksichten nahmen was die Phonstärke der Unterhaltung anging...immerhin waren weitere Gäste anwesend! Drei Zivis in ihren Uniformen zogen an die Südseite des Hauses ... wir taten es ihnen gleich! Wir beschlossen den Espresso in Rappi uns angedeihen zu lassen.  Später absolvierten wir den Circuit und fanden eine lauschige Umgebung vor, die unter Naturschutz steht – auch hier sind Eingriffe zu sehen und aber auch, was der Mensch darunter versteht, Natur der Natur zurückzubringen! 


 .... sowohl die Kirche wie die Kapelle sind öffentlich zugänglich, sie geben Zeugnis ab aus langer Zeit und wurden 1959 vom Bund unter Schutz gestellt. Irgendwo ist auch zu lesen, dass die Ufenau schon im Spätneolithikum Besucher hatte.. Wir beendeten den Ausflug Ufenau mit der Weiterfahrt nach Rapperswil und kamen samt der lauten Gesellschaft in den zweifelhaften Genuss einer Kurzfahrt mit der Panta Rhei, dem Glaskasten auf dem Zürisee. Gewiss, innenarchitektonisch gelungen, schifffahrtstechnisch problembehaftet, fuhren wir mit ihr in den Kanton St. Gallen.  

 .... da s’Edith hier noch nie war, fungierte ich als Touristenführer des doch geschichtsträchtigen Hügels, der Rapperswil dominiert: vorbei am Rosengarten hinauf zum Lindenhof, daselbst der See nochmals gut überblickt werden kann. Später gelangt man zum Polenmuseum und danach m. E. ein „to-do“, die Katholische Stadtpfarrkirche Rapperswil, mit ihrem geneigten Kirchenschiffsboden! Die Gassen und Lauben in Rapperswil mit ihren vielen kleinen Geschäften und eine Vielzahl von Gaststätten überraschte Edith ... zugleich habe ich damit was wohl ausgelöst und das macht ja Sinn wieder mal selbst hier vorbei zu kommen. Wohl bekomms.
 
 .... wir setzten uns bei der Piazza in eins der Lokale und tranken dann die Espressi, die leider nicht heiss genug waren! Gegen 17 Uhr fanden wir uns am Bahnhof ein – s’Edith fuhr mit der S 5 nach Niederglatt zurück – ich nahm den Voralpenexpress nach Pfäffikon,  konnte im IC sitzenbleiben bis Basel. 


 .... Resümée: in Zukunft werde ich im Voraus anrufen, egal wo wir gedenken zu speisen, sogar wenn auch in einem Zelt... Immerhin formuliert die Verwaltung der Insel Ufenau im Sinne eines Werteerhalts dieses Credo: Im Konzept «Ufnau – Insel der Stille» sind der Ufnau fünf Grundwerte als Kernpunkte und Leitlinien zugeordnet worden. Es sind dies: Stille – Schlichtheit – Zeitlosigkeit – Gastfreundschaft – Ausstrahlung. Die sind m. E. ubiquitär! 







Tourengänger: Henrik


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