Rötelspitze (2625 m)


Publiziert von gero , 5. Juni 2011 um 10:16.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 9 Juli 2008
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 2105 m
Abstieg: 2105 m
Strecke:Tiroler Kreuz – Spronser Tal – Hochgangscharte – Rötelspitze – Hochgang - Tiroler Kreuz (21 km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Meran hinauf nach Dorf Tirol, durch dieses hindurch bis ans Ende der (steilen) Straße zum Tiroler Kreuz. Dort beschränkte Parkmöglichkeiten.
Kartennummer:Freytag & Berndt WKS 1 (Bozen - Meran)

Im Rahmen meiner Südtirol-Ambitionen habe ich im Juli 2008 eine Rundtour durch das Spronser Tal bis auf die Rötelspitze mit anschließendem Abstieg über den Hochgang und südseitigem Rückmarsch durchgeführt. Da von diesem Gebiet auf hikr noch recht wenig Berichte vorhanden sind, möchte ich es Euch hier vorstellen.

Ausgangspunkt der Bergtour ist der Gasthof Tiroler Kreuz (806 m), in aussichtsreicher Lage hoch über dem Talbecken von Meran gelegen. Um 4:30 Uhr mache ich mich auf den langen Weg, zunächst im Dunkeln mit Stirnlampe bewaffnet auf einer Forststraße in das Spronser Tal hinein, Richtung Longfallhof, Bockerhütte und Oberkaser.

Nach kurzer Zeit sind auch die Spronser Seen ausgewiesen. Zu diesen geht es nun hinauf, der Steig leitet durch Wald aufwärts zur Bockerhütte (1717 m, 6:30 Uhr). Danach wird der Wald schnell lichter, man erreicht freies Almgelände und ersteigt entlang des munter dahinrauschenden Finele-Baches eine von etlichen Talstufen, die hinaufleiten zu den Spronser Seen. Gegen 7:40 Uhr habe ich den großen Almgasthof Oberkaser (2131 m) erreicht - einige Bergsteiger, die hier übernachtet haben, sitzen draußen beim Frühstück und werden wohl demnächst ebenfalls losmarschieren.

Nach dem Oberkaser folgt eine weitere Talstufe mit großen Wasserfall, der Weg teilt sich dann Richtung Spronser Joch und Hochgang - ich folge dem zweitgenannten Ziel. Inzwischen muß ich immer wieder stehenbleiben, schauen und genießen: unmittelbar vor mir das lange Spronser Tal, das ich heraufgekommen bin, dahinter die eindrucksvollen Felsbastionen der Dolomiten, um mich herum Almen, grüne Matten, schroffe Gipfel - und über allem die südtiroler Sonne. Oft denke ich an Luis den Trenker - ist es nicht wirklich Heimat aus Gottes Hand?

Es geht am Langsee (2377 m) vorbei, und ich beschließe, noch ein Stück weiter aufwärts zu steigen Richtung Milchseescharte. Dabei geht es an den beiden kleinen Milchseelein (2540 m) vorbei - erstaunlich: hier ist auch Anfang Juli der Winter noch nicht ganz vorbei, Eisschollen treiben darauf herum. Nun wird es sehr, sehr steil: mit Ketten versichert führt der Steig durch brüchiges Blockgelände aufwärts. Dieses Teilstück kostet sehr viel Zeit und Kraft, und mein weiterer Weg ist noch sehr weit. So beende ich den Aufstieg zur Milchseescharte und wandere hinüber zur Hochgangscharte (2440 m, 10 Uhr).

Von der Hochgangscharte führt ein bezeichneter Steig über typisches südtiroler Block- und Wiesengelände unschwierig zur Rötelspitze (2625 m, 11:00 Uhr) hinauf. Dieser Gipfel ist ein großartiger Aussichtspunkt - auf das über 2000 Hm tiefer gelegene Meran, aber auch auf die nahen Berge der Texelgruppe.

Dann geht es auf gleichem Weg wieder hinunter zur Hochgangscharte (12:15 Uhr) und von dort auf ausgesetztem, aber vielfach mit Leitern, Stufen und Ketten versichertem Steig (dem namensgebenden Hochgang)zum Hochganghaus (1834 m, 13:15 Uhr). Ganze Heerscharen kommen mir beim Abstieg entgegen; nicht ein jeder Wanderer ist für dieses zwar technisch unschwierige, aber moralisch doch anspruchsvolle Gelände geeignet. Noch ist das alte, urige Hochganghaus in Verwendung - aber nebenan ensteht ein Neubau.

Vom Hochganghaus wandere ich den teilweise etwas unbequemen, da stark verwurzelten Waldweg hinüber zur Leiter Alm (1522 m); bis hier kann man ja von Vellau mit einem archaischen, aber umso zünftigeren Sessellift von Vellau aus gemütlich heraufschaukeln. Weiter geht es auf dem landschaftlich bezaubernden Hans-Frieden-Felsenweg (einem Teilstück des Meraner Höhernweges) hinüber zum Berggasthaus Hochmuter (1350 m, 15 Uhr) - auch wieder so ein Weglein zum Schlendern, Rasten und Träumen von aussichtsreichen Warten hoch über Südtirol.

Zunächst durch Wiesen, später durch Wald erreiche ich absteigend den Ausgangspunkt am Tiroler Kreuz - eine empfehlenswerte, aber lange Rundtour ist Vergangenheit.

ACHTUNG: der GPS-Track ist KEINE Originalaufzeichnung, ich hab ihn nachträglich am PC erstellt. Wer ihn zur Verwendung runterlädt, möge bedenken, daß er hier und da in gewissem Rahmen vom tatsächlichen Weg abweichen kann !

Tourengänger: gero


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Geodaten
 6218.gpx Rundtour Rötelspitze

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Kommentare (2)


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alpstein hat gesagt: Respekt
Gesendet am 5. Juni 2011 um 10:30
Hallo Gero

Vielen Dank für diesen Bericht. Sollten wir übernächste Woche in Südtirol weilen, werden wir die Rötelspitze machen, allerdings nicht in Deiner Marathon-Version. Wegen dem Knie meiner Gattin habe ich da ja eine gute Ausrede ;-)

Beste Grüße vom sommerlich, sonnigen Bodensee
Hanspeter


Felix hat gesagt: auch ich merke mir diese Tour ...
Gesendet am 9. Juni 2011 um 15:06
wohl auch in einer etwas abgekürzten Fassung ...

Danke, lieber Georg; und lg

Felix


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