Vorder und Mittler Goggeien - Zwei Felsgestalten im Toggenburg


Publiziert von alpstein , 21. Mai 2011 um 17:57.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:21 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Kartennummer:map.geo.admin.ch

Gesehen haben wir sie auf dem Weg ins Toggenburg oder zum Gulmen schon oft, aber lange Zeit haben wir die Goggeien aufgrund der Beschreibung im SAC-Führer gemieden. Tourenberichte von Ivo66 und anderen Hikr haben uns aber doch animiert,  uns mal an ihnen zu versuchen. Nachdem ich den Schär-Südgipfel am Ostermontag schon alleine gemacht habe, sind wir heute auf den Vorder und Mittler Goggeien gestiegen. Die Tour bzw. der Abstieg sollte auch als Test dienen, ob die gerade abgeschlossene Behandlung von Esthers Knie erfolgreich war.
 
Später als sonst sind wir heute am Parkplatz in Stein aufgebrochen und den lauschigen Weg dem Dürrenbach entlang nach Badhus (1194 m) aufgestiegen. Ordentlich warm war es schon in der Frühe und so waren wir über den Schatten im Wald dankbar. Wir folgten dem Holzwegweiser „Goggeien“ und kamen über einen zwar nicht mehr markierten, aber gut sichtbaren Pfad zur Alphütte „Jöggelisberg“. Einige Serpentinen später standen wir am Goggeien Hauptsattel (1555 m), wo man einen schönen Blick ins Land hinaus hat.
 
Nach einer kurzen Stärkung machten wir uns auf den Weg zum Vorder Goggeien (1631 m). Dabei mussten wir die im SAC-Führer erwähnte „schiefrige Runse“ queren, die drahtseilgesichert ist. Sie ist so auch kein Problem, verlangt aber doch konzentriertes Gehen, da diese Passage weiter unten über Felsen abfällt und Rutschpartien daher tunlichst zu unterlassen sind.
 
Am Sattel zwischen den beiden Gipfeln angekommen ist noch die felsige Passage zum Gipfel zu überwinden, wo man es sich nach Belieben einfach oder auch etwas schwerer machen kann. Wir haben den Auf- und Abstieg für eine kleine Klettereinlage (I-II) genutzt. Der Gipfel bietet eine schöne Aussicht runter in das Toggenburg und auf die Churfirsten. Über den höheren Gipfeln bildeten sich aber schon früh Quellwolken und die Fernsicht war eher suboptimal..
 
Vor dem Mittler Goggeien (1655 m) hatten wir gehörigen Respekt. Dennoch wollten wir uns am Nordgrat versuchen, der im SAC-Führer mit BG bewertet wird. An einem felsigen Querriegel mit einer feucht-erdigen Rinne waren wir dann auch über das vorhandene Drahtseil froh. Die Stelle (II-) erfordert zwar etwas Kraftaufwand, ist aber ansonsten kein Problem und leichter zu bewältigen, als das Wändchen an der Stauberenchanzlen. Westseitig vom mit Legföhren bestandenen Grat führt dann ein ziemlich schmaler Pfad zum Gipfel. Wegen dem vorhandenen Bewuchs wirkt diese seitlich steil abfallende Passage aber nicht ausgesetzt.
 
Der Gipfel lud dann zu einer längeren Brotzeitpause ein. Weit und breit war kein Mensch zu sehen. Froh waren wir auch, dass trotz der Quellbewölkung noch keine Gewittergefahr bestand. Wir studierten auch den Grat zum Schär-Nordgipfel (1637 m), der doch recht schmal und sehr ausgesetzt aussieht. Auf diesen  Goggeiengipfel müssen wir zu unserem eigenen Wohl auch künftig verzichten.
 
Der Abstieg über den vom nächtlichen Regen feuchtnassen Westhang war aus unserer Sicht der Teil der Tour, der heute am meisten Vorsicht erforderte. Aber auch ihn bewältigten wir und so kamen wir kaum 1 ½ Stunden später wieder an den Ausgangspunkt südlich von Stein zurück.
 
Fazit: Obwohl nicht besonders hoch, sind die Goggeien ein interessantes und auch anspruchsvolles Tourenziel abseits markierter Bergwege, für deren Besteigung trockene Verhältnisse herrschen sollten. Wie sich der Abstieg auf das Knie auswirkt, werden wir morgen sehen. Wenn es so bleibt, wie momentan, lässt das für die Zukunft hoffen.

Bewertung: Auch wenn wir die Tour aus unserer Sicht nicht als besonders schwierig und an keiner Stelle für gruselig empfunden haben, liegt die Schwierigkeit aufgrund der Geländegegebenheiten und der kurzen Kletterstelle am Mittler Goggeien doch näher bei T5 als bei T4, weshalb ich die Bewertung nachträglich von T4+ auf T5- abgeändert habe.

Route: Stein - Dürrenbachfall - Badhus - Jöggelisberg - Goggeien Hauptsattel - Vorder Goggeien - Mittler Goggeien - Goggeien Hauptsattel und retour

Tourengänger: alpstein, Esther58


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Kommentare (2)


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Ursula hat gesagt: Genial
Gesendet am 22. Mai 2011 um 20:10
Hallo Hanspeter und Esther

Wieder eine geniale Tour! Herzlichen Glückwunsch Euch beiden. Ist doch die Bergwelt sooooo herrlich!

Beste Grüsse,
Ursula

alpstein hat gesagt: RE:Genial
Gesendet am 23. Mai 2011 um 17:38
Hallo Ursula,

ich danke Dir für Deine Nachricht. Ja, die Bergwelt hat wirklich einiges zu bieten. Nutzen wir die Zeit sie weiter zu erkunden.

Beste Grüße
Hanspeter


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