Auf alten Tessiner Alpwegen von Cresciano nach Claro
|
||||||||||||||||||||||||||
Von Biasca nach Castione auf mittlerer Höhe auf der linken Talseite, ein weiterer Puzzlestein.
Von Cresciano steige ich auf der markierten Route auf, bis man zu einer Abzweigung nach rechts über eine kleine Brücke unterhalb Punkt 406 kommt. Diesen Weg hatte ich letztes mal noch inspiziert. Er ist auf der alten Karte eingezeichnet und mit blauen Punkten inoffiziell markiert. Man überquert den Riale di Cresciano, geht an den Ruinen vorbei und sieht dann die blauen Punkte, die bergauf führen und exakt dem, auf der alten Karte eingezeichneten Weg folgen. Ohne blaue Punkte würde man die Route kaum finden. Manchmal fragte ich mich, ob neuerdings die Hirsche ihre Wege mit blauen Punkten markieren. Aber siehe da, ich komme exakt bei 3 Hütten auf das Strässchen, das von Cavri nach Ramigoi führt. Die Hütten befinden sich oberhalb des Strässchens. Von hier an nicht mehr markiert folge ich der. auf der alten Karte eingezeichneten Route Richtung Pozzo. Zeitweise ist ein Weg zu sehen. Man folgt dem Bergrücken vor dem Riale di Cresciano bis zu einer Felswand, die man rechts ansteigend umgeht. So kommt man auf den schönen markierten Weg von Pozzo nach Guer. Diesem folge ich über die Brücke und erreiche so die schöne Aussichtsterrasse von Pozzo. Schon wieder meine Kartenlesebrille verloren. Zum Glück finde ich sie bald. Eine ältere Frau kommt Wasser holen am Brunnen. Uebliche Frage, wo ich denn herkomme. Sie ist erstaunt, dass man da noch rauf kommt. Ich frage sie, ob der alte Weg nach Garetto noch existiert. Wir kommen ins Gespräch, sie lädt mich zum Kaffee in ihre Hütte ein. Bald kommt auch ihr Mann. Eine heimelige Hütte, Boden aus Steinplatten wunderschön gefertigt. Darunter ein kühler Keller. Wir kommen sofort auf den Aerger der Tessiner zu sprechen. Wir müssen hier Kurtaxe zahlen, obwohl wir hier nur arbeiten und das Fremdenverkehrsamt von Biasca hier oben nichts investiert. Wege selbst gemacht, Brücke selbst gemacht, heuen und so weiter. Die Besitzer, die das Anwesen vom Grossvater übernommen haben wohnen in Prosito und nicht in Cresciano. Wie die Wege auf der andern Seite des Riale di Cresciano seien wüssten sie nicht so recht. Die gehörten denen von Claro. Schnell ist eine Stunde vorbei, ich bedanke mich für den Kaffee und steige nach Garetto auf, was sich als relativ problemlos erweist. Von dort gibt's schöne Wege nach Bens. Nun wird's spannend. Mein gewünschter Weg zweigt bei der Hütte unterhalb von Punkt 1274 vom markierten Weg , der nach Peurett führt, ab. Und siehe da, da ist was, das aussieht wie ein Weg und nach wenigen Schritten kommt mir ein junger Mann entgegen. Che bel allora si passa, rufe ich ihm in hellster Begeisterung entgegen. No, sagt er. Er sei umgekehrt. Da komme man nicht durch. Nach dem zweiten Graben verliere sich der Weg und eine in der Karte eingezeichnete Hütte habe er nicht gefunden. Soll ich mich jetzt entmutigen lassen? Also wenn ich einen Ausflug machen wolle könne ich schon gehen. Jetzt komme ich in die Schluchten, eine wilde Gegend. Und wenn ich umkehren muss, es hat sich gelohnt. Zeitweise findet sich ein Weglein. Ich komme zu der Stelle, wo er die Hütte nicht gefunden hat. Ich sehe auch nichts. und gehe weiter. Es gibt hier so ein Weglein und zudem ist es nicht abschüssig. Ich komme zur nächsten Schlucht und ich sehe das Problem. Gut ist er umgekehrt, denn direkt kommt man hier wirklich nicht durch. Ich überquere den Bach und sehe mir erst mal die tiefblaue Pflanze aus der Nähe an. Das ist ja ein Lungenkraut. Also müssen die andern blauen Blumen, die ich aus der Ferne photographierte auch Lungenkräuter sein. Nun schaue ich mir die Sache an, wie es denn hier weitergehen soll. Gerade aus ist sicher nicht möglich, absteigen auch nicht, also versuche ich es mit aufsteigen und siehe da, im Fels neben dem Bach finden sich diskret eingehauene Stufen, nur knapp einen Zentimeter tief, aber es sind Stufen. Diesen folgend komme ich zu einem Weg, der weiterführt. Nun gibt es keine grösseren Schwierigkeiten mehr und bald bin ich in Maruso. Das habe ich mir so romantisch vorgestellt, so ein schöner Name und eine so hässlich zersiedelte Terrasse. Von dort , welche Ueberraschung, der Weg nach Parusciana neu markiert. Also schalte ich das Gehirn aus und folge den Markierungen. Zeitweise muss ich es aber wieder einschalten. Die Logik der Markierungen ist nicht nur für mich unklar. Viele Spuren weisen darauf hin, dass auch andere völlig was anderes darunter verstanden haben. Parusciana ist schön herausgeputzt. Jetzt ist es 16,30h. Soll ich jetzt zur Sicherheit nach Claro, wo ich eigentlich nicht hin will, oder doch den Abstieg nach Castione versuchen. Der Blick auf meine Fahrpläne macht mir die Entscheidung einfach. Castione! Von da nach Bellinzona in den ICE mit Speisewagen. Ich steige ab nach Punkt 1170. Bis da gibt's eine Art Weg. Von dort quere ich nach links unten Richtung Punkt 1021. Stellenweise gibt es weisse Punkte. Es ist sehr schwierig , da mit rutschigem altem Gras bedeckt und Blättern. Die Erde ist wie Staub. Ich muss irgendeinen Fehler gemacht haben. Plötzlich finde ich mich auf einer Art Grat mit rechts Fels, links Fels und unten Fels. Die Hütte von Motta sehe ich unten. Jetzt könnte man ein Seil gebrauchen. Da wäre man schnell die 20 m unten. Der Abstieg ist nicht sehr schwierig, aber ohne Seil, nein danke. Also alles wieder rauf. Zum Glück gibts von Punkt 1170 einen direkten Weg zum markierten Weg nach Claro. Jetzt nichts wie los und hinunter. Also nix Speisewagen, die 1000 m Höhendifferenz vorzugsweise in 11/2 Stunden hinunter. Die Schwerkraft hilft. Gegrüsst seist du Santa Maria, aber heute bin ich in Eile, kann leider nicht verweilen. Claro. Die Markierungen im Dorf sind so verwirrend, dass ich dreimal falsch ging und zwei mal nach dem Weg fragen musste.
Im Zug von Biasca treffe ich einen älteren Herrn, zerkratzter Kopf, Hände und Arme. Ich frage ihn, wo er denn gewesen sei. Im Misox. So was hätte er noch nie erlebt. Weg eingezeichnet auf der Karte, in Realität T5 Terrain und die Brombeeren!!. Kommt einem irgendwie bekannt vor.
Von Cresciano steige ich auf der markierten Route auf, bis man zu einer Abzweigung nach rechts über eine kleine Brücke unterhalb Punkt 406 kommt. Diesen Weg hatte ich letztes mal noch inspiziert. Er ist auf der alten Karte eingezeichnet und mit blauen Punkten inoffiziell markiert. Man überquert den Riale di Cresciano, geht an den Ruinen vorbei und sieht dann die blauen Punkte, die bergauf führen und exakt dem, auf der alten Karte eingezeichneten Weg folgen. Ohne blaue Punkte würde man die Route kaum finden. Manchmal fragte ich mich, ob neuerdings die Hirsche ihre Wege mit blauen Punkten markieren. Aber siehe da, ich komme exakt bei 3 Hütten auf das Strässchen, das von Cavri nach Ramigoi führt. Die Hütten befinden sich oberhalb des Strässchens. Von hier an nicht mehr markiert folge ich der. auf der alten Karte eingezeichneten Route Richtung Pozzo. Zeitweise ist ein Weg zu sehen. Man folgt dem Bergrücken vor dem Riale di Cresciano bis zu einer Felswand, die man rechts ansteigend umgeht. So kommt man auf den schönen markierten Weg von Pozzo nach Guer. Diesem folge ich über die Brücke und erreiche so die schöne Aussichtsterrasse von Pozzo. Schon wieder meine Kartenlesebrille verloren. Zum Glück finde ich sie bald. Eine ältere Frau kommt Wasser holen am Brunnen. Uebliche Frage, wo ich denn herkomme. Sie ist erstaunt, dass man da noch rauf kommt. Ich frage sie, ob der alte Weg nach Garetto noch existiert. Wir kommen ins Gespräch, sie lädt mich zum Kaffee in ihre Hütte ein. Bald kommt auch ihr Mann. Eine heimelige Hütte, Boden aus Steinplatten wunderschön gefertigt. Darunter ein kühler Keller. Wir kommen sofort auf den Aerger der Tessiner zu sprechen. Wir müssen hier Kurtaxe zahlen, obwohl wir hier nur arbeiten und das Fremdenverkehrsamt von Biasca hier oben nichts investiert. Wege selbst gemacht, Brücke selbst gemacht, heuen und so weiter. Die Besitzer, die das Anwesen vom Grossvater übernommen haben wohnen in Prosito und nicht in Cresciano. Wie die Wege auf der andern Seite des Riale di Cresciano seien wüssten sie nicht so recht. Die gehörten denen von Claro. Schnell ist eine Stunde vorbei, ich bedanke mich für den Kaffee und steige nach Garetto auf, was sich als relativ problemlos erweist. Von dort gibt's schöne Wege nach Bens. Nun wird's spannend. Mein gewünschter Weg zweigt bei der Hütte unterhalb von Punkt 1274 vom markierten Weg , der nach Peurett führt, ab. Und siehe da, da ist was, das aussieht wie ein Weg und nach wenigen Schritten kommt mir ein junger Mann entgegen. Che bel allora si passa, rufe ich ihm in hellster Begeisterung entgegen. No, sagt er. Er sei umgekehrt. Da komme man nicht durch. Nach dem zweiten Graben verliere sich der Weg und eine in der Karte eingezeichnete Hütte habe er nicht gefunden. Soll ich mich jetzt entmutigen lassen? Also wenn ich einen Ausflug machen wolle könne ich schon gehen. Jetzt komme ich in die Schluchten, eine wilde Gegend. Und wenn ich umkehren muss, es hat sich gelohnt. Zeitweise findet sich ein Weglein. Ich komme zu der Stelle, wo er die Hütte nicht gefunden hat. Ich sehe auch nichts. und gehe weiter. Es gibt hier so ein Weglein und zudem ist es nicht abschüssig. Ich komme zur nächsten Schlucht und ich sehe das Problem. Gut ist er umgekehrt, denn direkt kommt man hier wirklich nicht durch. Ich überquere den Bach und sehe mir erst mal die tiefblaue Pflanze aus der Nähe an. Das ist ja ein Lungenkraut. Also müssen die andern blauen Blumen, die ich aus der Ferne photographierte auch Lungenkräuter sein. Nun schaue ich mir die Sache an, wie es denn hier weitergehen soll. Gerade aus ist sicher nicht möglich, absteigen auch nicht, also versuche ich es mit aufsteigen und siehe da, im Fels neben dem Bach finden sich diskret eingehauene Stufen, nur knapp einen Zentimeter tief, aber es sind Stufen. Diesen folgend komme ich zu einem Weg, der weiterführt. Nun gibt es keine grösseren Schwierigkeiten mehr und bald bin ich in Maruso. Das habe ich mir so romantisch vorgestellt, so ein schöner Name und eine so hässlich zersiedelte Terrasse. Von dort , welche Ueberraschung, der Weg nach Parusciana neu markiert. Also schalte ich das Gehirn aus und folge den Markierungen. Zeitweise muss ich es aber wieder einschalten. Die Logik der Markierungen ist nicht nur für mich unklar. Viele Spuren weisen darauf hin, dass auch andere völlig was anderes darunter verstanden haben. Parusciana ist schön herausgeputzt. Jetzt ist es 16,30h. Soll ich jetzt zur Sicherheit nach Claro, wo ich eigentlich nicht hin will, oder doch den Abstieg nach Castione versuchen. Der Blick auf meine Fahrpläne macht mir die Entscheidung einfach. Castione! Von da nach Bellinzona in den ICE mit Speisewagen. Ich steige ab nach Punkt 1170. Bis da gibt's eine Art Weg. Von dort quere ich nach links unten Richtung Punkt 1021. Stellenweise gibt es weisse Punkte. Es ist sehr schwierig , da mit rutschigem altem Gras bedeckt und Blättern. Die Erde ist wie Staub. Ich muss irgendeinen Fehler gemacht haben. Plötzlich finde ich mich auf einer Art Grat mit rechts Fels, links Fels und unten Fels. Die Hütte von Motta sehe ich unten. Jetzt könnte man ein Seil gebrauchen. Da wäre man schnell die 20 m unten. Der Abstieg ist nicht sehr schwierig, aber ohne Seil, nein danke. Also alles wieder rauf. Zum Glück gibts von Punkt 1170 einen direkten Weg zum markierten Weg nach Claro. Jetzt nichts wie los und hinunter. Also nix Speisewagen, die 1000 m Höhendifferenz vorzugsweise in 11/2 Stunden hinunter. Die Schwerkraft hilft. Gegrüsst seist du Santa Maria, aber heute bin ich in Eile, kann leider nicht verweilen. Claro. Die Markierungen im Dorf sind so verwirrend, dass ich dreimal falsch ging und zwei mal nach dem Weg fragen musste.
Im Zug von Biasca treffe ich einen älteren Herrn, zerkratzter Kopf, Hände und Arme. Ich frage ihn, wo er denn gewesen sei. Im Misox. So was hätte er noch nie erlebt. Weg eingezeichnet auf der Karte, in Realität T5 Terrain und die Brombeeren!!. Kommt einem irgendwie bekannt vor.
Tourengänger:
Regula52
Communities: Ticino Selvaggio
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare (5)