Die Schatzkiste gegenüber der Jungfrau


Publiziert von akka , 7. Mai 2011 um 21:33.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 7 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1330 m
Abstieg: 1330 m

Geplant war heute, mit einem Bergkollegen, ein Abstecher zum Brienzergrat. Der Kollege meldete sich aber leider am Morgen wegen Krankheit ab. Mir selbst war das nicht ganz unrecht, stellte ich bei mir doch ebenfalls leichte Grippesymptome fest. Ich befand, den schönen Tag in der Natur geniessen, ist die beste Medizin. Die "Reservetouren", welche ich mir zurechtlegte, wollte ich nicht angehen, da zu streng.
So beschloss ich, dem Lauterbrunnental wieder mal einen Besuch abzustatten, ohne mir ein Ziel vorzunehmen.
In Stechelberg 910m  begab ich mich dann auf den Weg und entschied, Richtung Sefinental zu wandern. Der kurze und sehr steile Wanderweg zur Wasserbrigg 1165m kam mir dabei gerade recht. Die körperliche Befindlichkeit konnte somit bereits zum Beginn abgeklärt werden. Ich stieg gemächlich und das Unwohlsein wurde nicht schlimmer. Der Weiterweg ins Sefinental verläuft dann geruhsam und man gewinnt nur wenig Höhe. Ich genoss die Stille und freute mich über diese Wanderung. Bei P.1420m mochte ich dann noch und so nahm ich den Aufstieg Richtung Rotstockhütte in Angriff. Murmeltiere legten dann bei Ozen 1582m etwas ungewohntes Verhalten an den Tag. Wilde Verfolgungsjagden spielten sich hier ab. Es sollte sich schnell herausstellen, das die Jäger männlichen und die gejageten weiblichen Geschlechts sein müssen. Nun gut, diskret stieg ich höher.
Ich entschied nicht zur Rotstockhütte, sondern bis Oberberg 1930m zu gehen. Hier machte ich Rast und fühlte mich doch gar nicht frisch. Genug für heute und langsam zurückwandern! Beim Blick auf die Karte stellte ich fest, dass ich Richtung Bryndli und Schilttal absteigen könnte. Das Wetter, welches sich bis Mittag mit Sonnenschein zurückhielt, wurde nun besser und so sollte sich diese Runde noch lohnen. Unterhalb des Bryndli, an der Wegabzweigung bei P.2025m, stellte ich fest, das dieser Felskopf offenbar recht einfach zu besteigen sein düfte. So entschied ich, dies doch noch zu versuchen und sollte reich belohnt werden. Die letzten Schritte zum Gipfel sind etwas ausgesetzt, jedoch führt ein Weg hoch. Bei Nässe oder gar Schnee- Eisglätte ist dieser Berg mit grosser Vorsicht zu geniessen und heikel. Das gilt auch für den Abstieg ins Schilttal. Heute war alles im grünen Bereich. Von Schneeresten keine Spur, die Wärme und die wenigen Niederschläge der letzten Wochen liessen somit keinen Stress aufkommen und am Bryndli 2133m durfte ich eine Schatzkiste öffnen. Darin lag zwar kein Gold, sondern nur ein Gipfelbuch, doch die Aussicht auf die umliegende Bergkulisse war mir in diesem Moment tausendmal mehr Wert, als alles Geld der Welt. Erstaunt stellte ich fest, dass der letzte Eintrag bereits ein halbes Jahr zurückliegt. Die Touristenmassen kommen hier im Sommer und Herbst hoch.
Der Abstieg ins Schilttal lohnte sich sehr. Die grünen Wiesen und die noch winterlichen Hochalpen im Hintergrund bildeten einen wunderbaren Kontrast, der beim weiteren Abstieg nach Gimmelwald 1400m noch zunahm. Ein wahrer Genuss die blühenden und duftenden Bergwiesen wieder bewundern zu dürfen. Zufrieden und in körperlich noch immer brauchbarer Verfassung erreichte ich wieder auf dem steilen Weg durch die Schlucht der Sefinen Lütschine den Ausgangsort Stechelberg.


Tourengänger: akka


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