Girenspitz 2253 M.ü.M


Publiziert von ossi , 10. Mai 2011 um 17:08.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 6 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Strecke:Talstation Gamplütbahn-Flürentobel-Alp Tesel-Chreialp-Girenspitz und zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postbus Wildhaus
Kartennummer:1:25000 Säntis

Der Girenspitz gehört in jedes T6-Tourenportfolio...

...genau, und deshalb hab ich diese steinalte Pendenz vom Grünspan befreit und mich auf die Socken gemacht, diesen grasbesetzten Tobleronezinken endlich zu besteigen...

Bis zum Wandfuss bleibt nicht viel zu sagen: Man erreicht ihn von der Talstation der Gamplütbahn über Flürentobel-Alp Tesel-Chreialp, T2. Wer auf der Chreialp steht, identifiziert den Girenspitz ziemlich schnell als Girenspitz, hierzu braucht man nicht mal die angehängte Bilderreihe zu studieren.

Vorbau T5+: Gras und einige kompaktere Schrofenstufen. Diese Stufen -ich habe drei an der Zahl ausgemacht- habe ich jeweils auf Grasbändern stets leicht aufwärts haltend traversiert, so konnte ich die Schwierigkeiten auf eine I drücken. Das Gelände ist aus Sicht des Alpinwanderers recht fest, da und dort erleichtern Wildspuren den Aufstieg.

Schnell gewinnt man das untere Ende der riesigen Plattenflucht, an deren rechten Begrenzung (im Aufstieg) das Hinaussteigen auf den schnurgeraden, grasigen Ostgrat möglich ist.

Girenspitz Ostgrat, T6: Zuerst wird der charakteristische, spitz zulaufende, dreieckige Grashang erklommen, wobei er gegen Ende hin immer steiler wird. Ich orientiere mich stets an der Begrenzung hinüber zur Plattenflucht, weil hier Gämsen ordentliche Trittspuren (und einige Kothaufen) hinterlassen haben. Am oberen Ende geht der Rasenhang in einen zerrissenen Felsgrat über, dem ich zuunterst rechts herum ausweiche. Bald darauf wird wieder der Grat gewonnen, und man folgt ihm -mal links, mal rechts ausweichend- in halbwegs ordentlichem Gestein bis zum Gipfel. Die Wildtiere haben auch hier neben unzähligen Häufchen Trittspuren hinterlassen. Die Schwierigkeiten auf dem Ostgrat sind homogen durchwegs im T6-Bereich: Man findet zwar nirgends eine mörderische Schlüsselstelle, doch man bleibt vorteilhaft bis zum Gipfel aufmerksam. Der Abstieg über dieselbe Route ist nicht unbedingt viel schwieriger, verlangt aber nochmals die gebotene Vorsicht. Neben Trittsicherheit sollte man auch Freude haben an bodenlosen Tiefblicken, andernfalls hält sich das Wandervergnügen sehr in Grenzen.

Aus meiner bescheidenen Sicht der Dinge ist der Girenspitz DER repräsentative T6-Berg: Die Route über den Ostgrat zeigt genau das auf, was in Sachen Charakteristik und Schwierigkeit eine T6-Tour ist. Die Tour ist zwar anspruchsvoll, was man sich ja auch erhofft. Die Ansprüche halten sich aber stets unterhalb der Kamikaze-Grenze, eine Wiederholung der Tour kann deshalb durchaus erwogen werden. Neben drei Munggen übrigens noch zwanzig Gämsen und keine Menschen gesehen, das rundet das Erlebnis ab: Danke, mein lieber Schoggi-Toblerone.

Tour im Alleingang







Tourengänger: ossi
Communities: T6


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Kommentare (7)


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alpstein hat gesagt: Gratulation dem Großmeister!
Gesendet am 10. Mai 2011 um 18:29
Die Gefahr, dass der Gipfel von Hikr'n überschwemmt werden könnte, dürfte auch weiterhin sehr gering sein ;-)

Beste Grüße
Hanspeter


Henrik hat gesagt: Zem Glügg bruuchets Sail
Gesendet am 10. Mai 2011 um 18:48
....ich bin froh im T 1 durch Winti und Umgebung zu kommen!

maawaa hat gesagt: Puhhh...
Gesendet am 10. Mai 2011 um 20:07
Gratulation zum Toblerone - Girenspitz, wirklich ein Traumberg !

Letztes Frühjahr hatte ich auch versucht mal hochzukommen, am Wandfuss war dann aber schon Schluss... Irgendwann einmal vielleicht...

Viele Grüsse, Marco


ossi hat gesagt: Rasenmähen wäre schwierig...
Gesendet am 10. Mai 2011 um 20:31
Hoi alpstein: Ich denke auch, dass die grossen Besucherströme ausbleiben werden.

Hoi Henrik: T1 durch Winti ist natürlich mindestens gleich interessant!

Hoi maawaa: Der Vorbau geht wirklich gut, dani_ hat die einfachere Route schön in seinem Bericht eingezeichnet. Beim Ostgrat -hat man sich mal an die spezifischen Verhältnisse gewöhnt- bleiben die Schwierigkeiten immer etwa gleich; ich fand das noch recht beruhigend.

Der nächste soll bitte ein Gipfelbuch hochtragen oder alternativ einen Tumbler mit Akku.

Bolivar hat gesagt: madre de Dios!
Gesendet am 10. Mai 2011 um 21:42
Am Sonntag auf dem W. Gulmen dachte ich mir noch, ob diese Saison wohl schon jemand oben auf dem Girenspitz war. Mein 2. Gedanke war dann, dass man für dieses Abenteuer wohl wirklich "dicke Eier" haben muss, in diesem Sinne herzliche Gratulation!!

marmotta hat gesagt:
Gesendet am 10. Mai 2011 um 22:08
Herzliche Gratulation, endlich hat´s geklappt - freut mich für Dich!

Nach all den Horrorgeschichten, die ich hörte, hatte ich für mich eigentlich beschlossen, diesen Gipfel den Steinböcken zu überlassen. Aber vielleicht nimmt mich ja mal der Humpel-Andi oder der dreibeinige Andrea mit... ;-)

G.
marmotta

2bd hat gesagt: Ola
Gesendet am 11. Mai 2011 um 12:06
Direkt zurück aus Lissabon zurück, wo wunderbares Stadtwandern angesagt ist, stets auf kleinen weissen Besetzisteinen, was der Ermüdung vorbeugt, und entlang oft leicht morbider Häuserfassaden, plane ich nun eifrig nächste Schritte, nicht mehr bloss auf Meereshöhe. Da kommt mir dein Bericht gerade recht. Danke Ossi!


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