Schrattenflue: Schibengütsch 2037,0m, Hächle 2091m, Strick 1946,0m und 2 Weitere Gipfel


Publiziert von Sputnik Pro , 1. Juli 2007 um 10:12.

Region: Welt » Schweiz » Luzern
Tour Datum:30 Juni 2007
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schrattenflue-Gruppe   CH-LU 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1460 m
Abstieg: 1260 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Luzern oder Bern mit der Bahn nach Escholzmatt. Anschliessend mit dem Postauto nach Kemmeriboden Bad.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Von Bern oder Luzern nach Schüpfheim, von dort mit dem Bus nach Sörenberg, bei der Station Hirsegg (vor Sörenberg) aussteigen.
Unterkunftmöglichkeiten:Hotel in Kemmeriboden Bad oder Hotels in Flühli. Zudem bietet sich die Schutzhütte (Heftihütte) beim Heftiboden an, diese Hütte ist unbewartet und hat 15 Schlafplätze.
Kartennummer:LKS 1:25000 Sörenberg

ÜBERSCHREITUNG DER GESAMMTEN SCHRATTENFLUE VOM SCHIBENGÜTSCH BIS ZUM STRICK.

Meine LU-Gipfel Nummer 48 bis 51.

Der Sommer 2007 war wettermässig bisher eine einzige Katastrophe, fast alle geplanten grossen Touren konnte ich nicht durchfäuhren, so fiel auch die geplante Monte-Rosa-Tour an diesem Wochenende ins Wasser. Als Alternative bot sich mein Luzern-Projekt an und so machten wir die Überschreitung der Schrattenflue. Übrigens war ich auf dem Hauptgipfel der Schrattenflue schon einmal im Winter, für diesen Schneeschuhbericht zum Hengst siehe: http://www.hikr.org/tour/post668.html . Beschreibung der einzelnen Schrattenfluegipfel:

Schrattenflue-Schibengütsch (2037,0m): Wir wählten den interessantesten T4-Aufstieg über die Achs (SW-Flanke) und durchs Stollenloch. Von Kemmeriboden Bad gelangt man auf einem Viehweglein zur Alp Ober Hirschwängiberg. Von dort geht es ansteigend nach Osten, zuerst durch ein kleines Wäldlein auf eine grosse Weide. Über diese Weide steigt man 120Hm direkt auf bis an dessen Ende zu einem Waldrandzipfel. Nach dem SAC-Führer stiegen wir dann ein wenig den Wald auf, was aber sehr mühsam war wegen vielem Totholz, also querten wir bald wieder nach Osten aus dem Wald hinaus auf eine weitere Weide unter dem Achs-Fels. Auf diesen markannten Fels müssen wir nun, am Besten geht dies indem man direkt über eine steile Grasnarbe direkt am nördlichen Ende des Felsens bis auf den Grat hochsteigt und so den Grat erreicht. Vom Grat kann man in wenigen Schritten den Achs-Gipfel erreichen, wo sich eine schöne Aussicht aufs Türstenhäuptli ergibt. Anschliessend steigt man über diesen Grat weglos weitere 200Hm weglos auf bis man unter kleine Felsen gelangt. Nun folgt man über Schutt nach Westen unter den Felsen bis zum Stollenloch (dieses ist schon von weit unten zu sehen). Durch das 30m hohe Loch führt eine Leiter nach oben zum Südostgrat auf dem ein markierter Bergweg auf den Gipfel mit Kreuz und Gipfelbuch führt.

Schrattenflue-Türstenhäuptli (2029m): Man folgt dem Bergwanderweg vom Schibengütsch bis unter den markanten Felskopf des Türstenhäuptli. Danch steigt man schräg nach oben bis zum Beginn des kurzen Nordgrates (T4). Die ersten Meter am Einstieg (I) sind sehr (!) brüchig, danch ist der Fels am kurzen Steilaufschwung (T5+; II) fest. Nach dem kurzen Steilaufschwung leitet ein fast waagrechtes, luftiges Grätchen auf den höchsten Punkt.

Schrattenflue-Hengst (2091,6m): Nach dem Abstieg vom Türstenhäuptli braucht man nur dem Bergwanderweg (T2) auf dem Grat zu folgen und schon steht man auf dem gekreuzten Hauptgipfel der Schrattenflue. Leider wurde das Gipfelbuch gestohlen! Auch in den Bergen gibt's scheinbar Arschlöcher...

Schrattenflue-Hächle (2091m): Ein mühsamer Gipfel, dieser Hächle! Das Gelände nach dem Hengst wird nun deutlich rauher. Durch beeindruckende Karrfelder mit Schneeresten in den errodierten Felslöcher gelangt man auf markiertem Bergweg ins Heidenloch (T3). Bis zur Weide Tierweid steigt man nun wieder auf der Gegenseite in Richtung Hächle auf dem markierten Bergweg auf (T2). Der Bergweg verlässt hier auf 1990m den Grat . man folg nun weglos dem Grat in Richtung Gipfel, der zerfurchte Karr zwingt einem aber öfters im Zickzack zu gehen (T4). Kurz vor dem Hauptgipfel mit dem Gipfelkreuz hat es eine tiefe Scharte. Man muss in diese über scharfkantigen Fels abklettern (T5; I). Danach wählte ich den direkten Aufstieg auf der anderen Seite (T5+; II). Diese Stelle könnte man aber sicher auch einfacher mit einem Umweg auf der Ostseite umgehen. Nach dem Gipfelbuch scheint die Hächle eher wenig besucht, sicherlich weil kein Bergwanderweg hochführt und der Aufstieg eher mühsam ist. Der Abstieg nach Norden zum Heftiboden in Richtung Strick ist dann die Krönung der Tour (T5), der hier besonders Scharfkantige Karst zwingt einem zu vielen Umwegen und im oberen Teil sind öfters Kletterfähigkeiten (I-II) gefragt. Leider folgte ich dem Grat etwas zu lange und stand plötzlich auf den Felstürmen der Hächlenzänd. Also musste ich südostwärts über steile Schorfen absteigen bis ich auf den Bergwanderweg kam der osterwärts unter den Felszähnen und vorbei an einer kleinen Schutzhütte in den Heftiboden leitet.

Schrattenflue-Strick (1946,0m): Vom Heftiboden folgt man dem Grat auf einer kaum erkennbaren Spur in Richtung Strick. Von einem ersten markannter Grataufschwung muss man steil in die dahinterliegende Lücke absteigen (T5), diese Stelle ist mit einem Seil gesichert. Anschliessend leitet ein kleines Weglein steil auf den Gipfelaufbau (T4) und weiter ohne Probleme zum höchsten Punkt mit einem Wegweiser und Gipfelbuch. Über einen weiss-blau-weissen Bergweg gelangt man auf der anderen Seite in der Sattel Ober Gummenegg (T4). Von dort stieg ich über den Bergweg zur Alp Unter Gummen ab wo mich ein Kollege abholen sollte, doch dies ist eine andere Geschichte...

Genaue Route: Kemmeriboden Bad - Unter Hirschwängiberg - Ober Hirschwängiberg - Schibenwald - Achs - Schibengütsch Südsüdostgrat - Stollenloch - Schibengütsch Südostgrat - Schibengütsch - Türstenhäuptli (Gipfel über N-Grat) - P.2032m - P.2050m - Matten - P.2052m - Hengst - Heidenloch - Tierweid - P.2031m - Hächle - P.1976m - Hächlenzänd (Querung unter den Türmen ostseitig) - Heftiboden - Strick - Ober Gummenegg - Ober Gummen - Unter Gummen - Dürrütili - Bodenhütten - Chaiserschwand - Neuhüttli - (Auto vom Kollegen auf 1160m).

Link zur Karte Projekt LU: http://www.hikr.org/files/101894.jpg


Tourengänger: Sputnik


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Kommentare (2)


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Alpin_Rise hat gesagt: Gratuliere zur Gesamtüberschreitung
Gesendet am 2. Juli 2007 um 16:59
Salut Sputnik!
Genau diese Tour ist noch in meinen Plänen drin. Alles möglichst dem Grat nach. Leider nicht gerade vor meiner Haustür...
Dein Aufstieg auf den Schibengütsch tönt spannend, muss ich auch als Einstieg wählen!

Sputnik Pro hat gesagt: Danke!
Gesendet am 2. Juli 2007 um 19:31
Als nächstes werde ich nach 3 Thurgauer (Miniprojekt) den Kanton Nidwalden in Angriff nehmen. Das werden etwa 80 Gipfel sein und das NW-Projekt dauert sicher bis weit ins nächste Jahr! Im Winter wird's dabei sicherlich tolle Skitiuren haben ;-)

Zur Schrattenflue: Die direkt Überschreitung sollte problemlos sein, eventuell ist der direkte Abstieg vom Hengst vom Hächlen mühsam wegen den Schratten. Die direkte Überschreitung über die Hächlenzänd ist übrigens ausser mit Zeit und guter Kletterausrüstung (Fels bis V) nicht möglich.

Gruss Andi


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