Auf Abwegen zum Chistehorn


Publiziert von Zaza , 1. Mai 2011 um 16:40.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum: 1 Mai 2011
Wandern Schwierigkeit: T5- - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 5:30
Aufstieg: 1950 m
Abstieg: 1950 m
Kartennummer:1288

Die im Folgenden beschriebene Tour ist eine empfehlenswerte Runde zu einem schönen Aussichtsgipfel weit oberhalb der Lötschberg Südrampe.

Auf älteren Karten war ein durchgehender Pfad eingetragen, der ab Ladu durch sehr wildes Gelände zur einsamen Hütte von Imine (auch von Goppenstein her erreichbar, vgl. hier) führt. Auf der LK 1288 aus den 1990er Jahren war der Pfad noch unterbrochen eingezeichnet, auf den neuesten Ausgaben fehlt er gänzlich. So erwartete ich eine wilde Aktion und schleppte noch den Pickel mit, was sich als gänzlich unnötig erweisen sollte.

Zum Start machte ich von Hohtenn Station eine Bonusrunde ins Dorf und via Loch bis kurz vor Ladu, das lohnt sich nicht besonders, ausser wenn man eh im Dorf starten möchte. Vor Ladu beginnt der Weg, der in recht gutem Zustand aufwärts führt, um auf etwa 1500 m in die Flanke des Lonzatales einzuschwenken. Obwohl das zu querende Gelände ausserordentlich steil ist, ist der Pfad recht gut begehbar. An einigen Stellen hat es künstliche Tritte und Kabel, diese sind aber teilweise nach dem Winter beschädigt und somit vorsichtig zu gebrauchen. Bei den beiden Querungen der tiefen Runsen ist der Weg in eher dürftigem Zustand, aber man kommt trotzdem ganz gut bis Imine. T4.

Nach Auskunft eines Einheimischen, den ich oberhalb von Imine traf, wurden die Pfade "nur" als Zugang zu dieser winzigen Alpweide genutzt, d.h. es besteht kein Zusammenhang mit den ehemaligen Bleiminen ob Goppenstein. Seine Mutter sei jeweils noch mit Ziegen von Ladu nach Imine gezogen!

Von Imine führt ein steiler Weg aufwärts bis auf den Grat, der auf etwa 1900 m erreicht wird. Nun folgt man einer Spur nach links bis zu einem grossen Schafpferch, ca. 2030 m. Von hier schaut man am besten, möglichst rasch wieder auf den Grat zu kommen, wobei man bald einmal auf eine Trittspur stösst, die bis zum Arbtschugge und weiter zum Mallichkreuz führt. Von hier ist der Chistehorn Südgipfel rasch erreicht, knapp T4.

Der Übergang zum Hauptgipfel ist etwas anspruchsvoller, besonders wenn noch Schnee liegt. Man steigt über die Kante in eine Scharte ab (Achtung auf die Wächte) und dann, meist etwas links der Kante, zum Hauptgipfel mit Gipfelbuch, T5.

Der Weiterweg in die Chrinnulicke sieht sehr steil aus, im Abstieg wenig einladend. Gemäss SAC-Führer ZS. Infos zur Gesamtüberschreitung Turelli - Chistehorn hier.

Der Abstieg vom Südgipfel ist vor allem im oberen Teil eine effiziente Sache, denn mit etwas Suche kann man recht gut Geröllsurfen bis auf etwa 2300 m. Danach direkt durch den gut begehbaren Stockwald zum Ende der Fahrstrasse auf 1780 m und via Tatz oder Ladu retour nach Hohtenn Station.

Man kann auch auf etwa 1800 m den Weg nehmen, der ins Jolital führt, um dann von Joli über die Brägerij (aka Suone des Horrors) nach Rarnerchumma zu gelangen. Interessante Variante, wobei man dann aber einen etwas langweiligen Ausmarsch nach Hohtenn zum Abschluss hat.

Tiere: 1 Steinbock, 6 Gemsen, 1 Eichhörnchen


Tourengänger: Zaza


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Kommentare (4)


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ma90in94 hat gesagt: Abstieg Chrinnenlücke
Gesendet am 1. Mai 2011 um 19:37
Der Abstieg in die Chrinnenlücke ist schwieriger als T5.
Vom Grat muß man bald in die Nordflanke ausweichen, die anfangs steil und grasig ist und bei einem Felsabsatz ist mal eine II+ Stelle abzuklettern. Danach leichter.
Eventuell könnte man auch den leichten Westgrat hinab,
um auf Höhe der Lücke über breite Schuttbänder hinüber zu queren. Sah machbar aus, aber ohne Gewähr.
Ich hätte es hier auf jeden Fall versucht.
Gruß G.

Zaza hat gesagt: RE:Abstieg Chrinnenlücke
Gesendet am 2. Mai 2011 um 07:23
Moin,

schön, wieder mal von dir zu lesen! Die Beschreibung war missverständlich, T5 ist der Übergang vom Süd- zum Hauptgipfel, der Nordgrat ist zweifellos schwerer.

Grüsse auf den Feldberg, M.

360 Pro hat gesagt: RE:Abstieg Chrinnenlücke
Gesendet am 4. November 2011 um 11:31
>Eventuell könnte man auch den leichten Westgrat hinab, um auf Höhe der Lücke über breite Schuttbänder hinüber zu queren.

Ich habs mir angeschaut und denke eher nicht, denn der vermeintlich leichte Westgrat ist dies spätestens nach 50m nicht mehr wirklich... *klick

ma90in94 hat gesagt: RE:Abstieg Chrinnenlücke
Gesendet am 4. November 2011 um 17:19
Danke 360, dann war es doch nur " Eventuell ". Den Abbruch konnte man von oben halt nicht sehen.

Gruß Günter


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