Giswiler Stöcke - Schafnase (2011 m) & Rossflue (2084 m)


Publiziert von alpinos , 27. April 2011 um 09:50.

Region: Welt » Schweiz » Obwalden
Tour Datum:26 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-OW   Hagleren und Giswilerstöcke 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 850 m
Abstieg: 850 m
Strecke:P. 1399 oberhalb Mörlialp -
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis P. 1399 oberhalb Mörlialp

Kraxelspaß mit Nervenkitzel

Wo kann man schon gehen, wo liegt noch Schnee? - Die Tourenwahl fiel uns heute etwas schwer, bis wir uns daran erinnerten, bei der gestrigen Tour über die Schrattenflue die schneefreien Westwände der Giswiler Stöcke in Dunst gesehen zu haben. Ein wenig schmökern auf hikr.org förderte verlockend Berichte zu Tage und so war die Entscheidung getroffen. Also auf ins T5-Abenteuer!



Zu etwas vorgeschrittener Stunde starteten wir um 10 Uhr von P. 1399 oberhalb der Mörlialp (1353 m). Eigentlich sollte Glaubenbielen der Startpunkt sein, aber wegen Unterhaltsarbeiten auf der Passstraße war selbige kurzzeitig gesperrt und wir mussten umdisponieren. Flott wanderten wir hinauf via Alpoglen (1566 m) zu P. 1734 am Fuße des NW-Grates der Schafnase. Ein leichtes Kribbeln in der Magengegend stellte sich ein beim Betrachten des steilen, gewundenen Grates. Fast 300 m Kraxelspaß lagen vor uns!

Nachdem der erste Felsriegel überklettert war (T4, I) stiegen wir auf dem grasigen Grat zum eigentlichen Felsgrat hinauf. Den ersten Felsblock umgingen wir rechts (westlich) und stiegen über Schotter wieder hinauf zum Grat. Hier begrüßte uns der erste fröhliche lila Pfeil. Von nun an ist es bis kurz unter den Gipfel fester Fels mit einigen herrlichen Zügen und Kombinationen (II; manchmal, je nach Wahl der Route auch III). Wir kletterten immer der Kante des sich nach oben schlängelden Grates entlang. Hin und wieder taucht ein lila Pfeil auf und bestätigt die Routenwahl (wobei der ausgesetzte Grat auch nicht viele Möglichkeiten offenlässt). Der Kraxelspaß wird garniert durch die Ausblicke auf das Brienzer Rothorn, den Hohgant und die Schrattenflue und die herrlichen Tiefblicke auf die Almwiesen unterhalb des Grates. Viel zu schnell hatten wir den Gipfel der Schafnase (2011 m) erreicht.

Auf Wegspuren stiegen wir hinab zur Furgge (1909 m) und folgten deutlichen Pfadspuren Richtung Rossflue. Der erste plattige Felsaufschwung wird links (östlich) umgangen, dann steigt man durch Platten hinauf auf die Grasrampe, über die in wenigen Minuten der Nordgipfel der Rossflue (2073 m) erreicht wird. In teils recht ausgesetzter Kletterei mit viel Luft unterm Hintern kletterten wir hinab in die Lücke zwischen Nord- und Hauptgipfel. Der Fels an den Kletterstellen ist solide und bieten guten Halt. Blinkend-neue Bohrhaken können zum Sichern verwendet werden. Nun hielten wir uns immer auf dem Grat, um nicht durch den nassen Schnee in der Nordflanke gehen zu müssen (was uns auch bis auf eine kurze Passage gelang). Über steiles Gras erreichten wir den Hauptgipfel der Rossflue (2084 m), wo Ende letzten Jahres wohl ein Gipfelkreuz incl. Gipfelbuch aufgestellt wurde - auf dass sich die Seiten bald füllen!

Um uns herum türmten sich die Quellwolken in den Himmel und wir machten uns an den Abstieg. Möglich wäre die Begehung des Ostgrates, der brüchig aussehende Fels hielt uns allerdings davon ab und wir gingen auf dem gleichen Weg zurück zur Furgge. Durch Schotter stiegen wir zum Fahrweg hinab und via P. 1734 wieder zurück zum Ausganspunkt.



Ein herrliches Kraxelerlebnis! Wir haben den NW-Grat der Schafnase genossen, es war ein Riesenspaß! Leider ist der Grat viel zu schnell zu Ende. Der Übergang zwischen Vor- und Hauptgipfel der Rossflue bieten zwar interessante Tiefblicke, die Kletterei ist aber nicht mehr so inspirierend wir am NW-Grat der Schafnase. Insgesamt eine gelungene Tour!

Hier sei auf den Bericht von Sputnik verwiesen, der uns als Tour-Beschreibung diente. Danke!

Tourengänger: alpinos


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Kommentare (1)


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Bombo hat gesagt:
Gesendet am 27. April 2011 um 12:26
Insider: Seht Ihr, jetzt wisst Ihr, weshalb ich diesen Glaubenbiel-Pass so hasse :-) Wir hatten also richtig entschieden - dem Navi zum Trotz ;-)


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