Lueg, wi's blüeit uf dr Lueg
Schau, wie es blüht auf der Lueg
Ich weiss, es ist reine Nostalgie, die mich jährlich mehrmals die lange Runde über die Eggen drehen lässt. Hier bin ich aufgewachsen, hier impften mich meine Eltern mit dem Wandervirus, hier beobachte ich, wie sich Landschaft, Landwirtschaft und Natur in den letzten Jahren verändert haben, hier denke ich zurück an meine Jugendjahre. Schade nur, dass ich keine Menschen mehr kenne.
Am heutigen Ostermontag bin ich auf folgender Route unterwegs: Burgdorf SBB - Wynigenbrücke - Siechenkapelle - Pfaffenweg - Binzberg - Rüügle - Kaltacker - Heimismatt - Hueb - Lueg - Junkholz - Affoltern i.E. - Hegenegg - Schufelbüelegg - Egg Schulhaus - Bonenhüsli - Brandishueb - Rüegsauschachen - Hasle-Rüegsau BLS.
Einsam war es mir heute nicht: ich begegnete vielen Wanderern, Biker sausten mir um die Ohren, eine wahre Invasion von Flyern machte die Strässchen unsicher. Ein mir total unbekannter Flyerfahrer fragte mich, ob ich seine Frau gesehen hätte. Sie war ihm offenbar mit dem Flyer davongeflyert. Es wurde geritten, Kutsche gefahren, Hunde allein oder in Begleitung tollten umher. Es wurde aber auch gearbeitet: gegrast, gepflügt, gekäst, Kühe von der Weide geholt.
Und vor allem: es blühte! Zwar waren nach langer Trockenheit nicht aussergewöhnlich viele Blumen zu sehen, aber die Apfelbäume standen in voller Blüte. Seltsam war nur, dass immer Wind einsetzte, wenn ich Apfelblüten fotografieren wollte. Ich kam zum Schluss, dass Apfelbäume nur dort gedeihen, wo regelmässig die Bise weht.
Für mich ist klar: am nächsbesten Samstag, wenn keine Wanderung auf dem Programm steht, drehe ich wieder diese Egg-Runde, vielleicht dann im Gegenuhrzeigersinn.
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