Piz Bernina


Publiziert von Urs , 8. Mai 2011 um 21:56.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum:20 April 2011
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: S-
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Piz Bernina   Bernina-Gruppe   Palü-Gruppe 
Zeitbedarf: 9:45
Aufstieg: 1644 m
Abstieg: 2122 m
Strecke:Diavolezza - Vadret Pers - "Rifugi dals Chamuotschs" - Buuch - Fuorela Crast´ Agüzza - Skidepot - "La Spalla" - Piz Bernina - Skidepot - Buuch - Vadret da Morteratsch - Chamanna da Boval
Unterkunftmöglichkeiten:Diavolezza und Chamanna da Boval.
Kartennummer:268S Julierpass

     
 

Nach einer kurzen Nacht starten wir auf die Berninatour bereits zwei Stunden früher. als gestern Trotzdem wird uns das Frühstück auf der Diavolezza bereits jetzt serviert. Gestärkt verlassen wir die Bergstation in die vom Mondschein erhellte Nacht. Diesmal wählen wir die Abfahrtslinie auf den Vadret Pers etwas direkter als am Vortag. Obwohl wir gestern fast die Einzigen waren, welche am Seil über den Gletscher wanderten, binden wir uns wieder ein. Auch auf der heutigen Tour können wir wieder den vorgespurten Wegen folgen. Aufgrund des Schattenwurfs des Rifugi dals Chamuotschs brauchen wir doch noch die Stirnlampen für das weitere Vorwärtskommen. Der Weg über den Vadret Pers zieht sich in die Länge, dafür kommt man im steilen Aufstieg auf den Rifugi dals Chamuotschs und bis unterhalb der Fortezza zügig voran. Hier legen wir die erste Pause ein und geniessen den heissen Marschtee. Die Überschreitung des Fortezzagrates können wir uns zwar ersparen, dafür müssen wir unter der Fuora ca. 150 Hm abfahren um unter dem Felsband nördlich des Sporns P.3591 durchzukommen. Danach geht es wieder steil nach oben um auf einer (sicher bald immer schmäler werdenden) Schneebrücke eine Spalte zu überwinden. Danach folgen wieder ein paar Höhenmeter Abfahrt und der Buuch ist geschafft. Auf dem grossen Gletscherfeld nähern wir uns langsam aber stetig dem Fuorela Crast' Agüzza. Von hier müssen nochmals etwa 200 Hm auf sehr hartem Schnee gemeistert werden. Trotzdem lassen wir die Harscheisen im Rucksack und kämpfen uns hoch zum Skidepot. Vor dem anspruchsvollen Gipfelgrat machen wir eine längere Pause auf einem Geröllfeld(Skidepot), geniessen die Aussicht und sammeln unsere Konzentration. Bis auf den Grat können wir die meisten Passagen im Schnee mit Steigeisen und Pickel relativ einfach durchsteigen. Danach folgt die Traversierung der Schneeflanke bis zur Scharte zwischen La Spalla und Piz Bernina. So können wir die eigentliche Überschreitung des Spallagrates einsparen. Dafür wir die Konzentration in der Schnee- und Eisflanke stark gefordert. Hier macht sich das frühe Aufstehen bezahlt. Der Schnee ist noch relativ hart und griffig für Steigeisen und Pickel. Zum Schluss folgt noch der felsige Aufstieg zum Gipfel. Hier muss noch eine kurze Stelle (ca. 2) geklettert werden. Danach stehen wir auf dem höchsten Bündner Berggipfel und geniessen die traumhafte Aussicht. Der starke und kühle Wind trübt das Gipfelerlebnis kaum. Der zweite 4000er ist erreicht und wir haben auch noch gute Aussicht auf den letztjährigen ersten 4000er, das Finsteraarhorn. Über den Grat geht es wieder zurück zur Scharte. Wir entscheiden uns den Rückweg wieder durch die Schneeflanke anzugehen anstatt über den Spallagrat. Durch den strahlenden Sonnenschein ist jedoch der Schnee schon wesentlich stärker aufgeweicht und der Pickel lässt sich bereits ohne Kraftaufwand in den Schnee drücken. Hochkonzentriert meistern wir diese Passage, wobei wir uns zweimal mit dem Gegenverkehr kreuzen müssen. Als kleines Extra seilen wir uns, obwohl nicht zwingend nötig, doch noch dem Weg entlang in die Südflanke?? ab. Danach geht es wieder einfach im Schnee zurück zum Skidepot. Vor der Abfahrt legen wir nochmals eine Pause ein um uns für die Abfahrt zu erholen, sind doch die Slalomschwünge auf dieser Höhe wesentlich kräfteraubender. Auf dem grossen Gletscherplateau unterhalb der Crast' Agüzza fahren wir wieder zum Buuch ab. Hier schnallen wir für den kurzen Gegenanstieg nochmals die Felle auf, bevor die lange Abfahrt auf dem Vadret da Morteratsch folgt. Auch hier können wir uns an die bereits vorhandenen Abfahrtsspuren halten. Unten nehmen wir noch zügig Anlauf um möglichst weit in Richtung Chamanna da Boval zu gelangen. Auch hier lässt sich jedoch ein kurzer Gegenaufstieg nicht vermeiden. Ein letztes Mal für diesen Skitourenwinter schnallen wir die Felle auf und laufen im schönsten Sonnenschein der Hütte entgegen. Auf der Hütte geniessen wir wieder den angebrochenen Nachmittag auf der Terrasse. Auch hier darf das belohnende Bier natürlich nicht fehlen.

 
 
     
 
Zeiten: 4:25 h  Vadret Pers - Skidepot
1:05 h  Skidepot - Piz Bernina
1:45 h  Pausen
Entfernung ungefähr (ebenenprojiziert): 15.9 km
Wetterverhältnisse: sehr sonnig, wolkenlos
Schneeverhältnisse: je nach Tageszeit von Pulver gut bis Sulz, sehr verfahren
Gipfelbuch: keines
Hilfsmittel: Skitouren-, Gletscher- und Hochtourenausrüstung
Lawinenbulletin: gering
Sonstiges: -
 
 

Tourengänger: Urs, Stefan Ammann


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