Roches de Moron


Publiziert von laponia41 , 22. April 2011 um 08:51.

Region: Welt » Schweiz » Neuenburg
Tour Datum:20 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-NE   F 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 600 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Les Brenets
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo La Chaux-de-Fonds

Denn erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt
Eigentlich hatte ich ja vorgehabt, an die erste Etappe Doubs - von St. Ursanne nach Soubey eine Fortsetzung anzuhängen. Was mich dann abschreckte, waren werktags die mässigen ÖV-Verbindungen nach Soubey. Bolligen ab 05:42: das schien mir dann doch ein bisschen früh. Also disponierte ich um, fuhr über Neuchâtel / Le Locle nach Les Brenets und startete dort zu einer Doubs-Wanderung flussabwärts.

Saut du Doubs
Wie ein Fjord schlängelt sich der Lac des Brenets zwischen den felsigen Flanken. Gleichermassen schlängelt sich ca. 100 Höhenmeter weiter oben das Strässchen, das zu den Hôtels du Saut führt. Schade nur, dass die vielen Bäume und Sträucher das Fotografieren fast verunmöglichen.

Unten bei den Hotels herrschte fast unheimliche Stille. Sie öffnen erst am Vendredi saint, also am Karfreitag. Am Weg zum Saut du Doubs dann der grosse Frust: der Doubs führte scheinbar gar kein Wasser. Bis zum Wasserfall sammelten sich dann auf dem felsigen Untergrund die Rinnsale. Der Saut du Doubs durfte sich schlussendlich sehen lassen.

Kurz danach ein weiterer Frust: Wanderweg und Waldsträsschen zum Lac de Moron waren wegen Holzschlag gesperrt. Das musste ich respektieren. Holzschlag bedeutet in diesen steilen Wäldern auch Steinschlag. Einmal mehr war umdisponieren angesagt.

Grotte des Faux Monnayeurs
Kurz entschlossen wählte ich den erstbesten Pfad, der die steilen und Fels durchsetzten Flanken der Vielle Côte hinaufführte. Kurz unterhalb der markanten Geländekante entdeckte ich zufälligerweise den Pfeil, der zur Grotte des Faux Monnayeurs hinweist. Den Rucksack musste ich ausserhalb deponieren, durch eine enge und unbequeme Öffnung kroch ich hinein. Drinnen Bank, Tisch und Feuerstelle, durch weitere Luken ordentlich beleuchtet. Zum Glück eignete sich die Öffnung auch für den Ausstieg.

Sentier Pillichody
Oberhalb der Falschmünzergrotte gelangte ich auf sanft ansteigendes Weidland. Über Cernil Girard und Les Recrettes führten kaum sichtbare Wegspuren hinüber zu den Felsen, die in einer langen Arena den Lac de Moron säumen. Der Aussichtspunkt Belvedère ermöglicht einen ersten imposanten Tiefblick hinunter zum See und hinüber in die Weiten des französischen Juras. Genau hier beginnt der Sentier Pillichody.

Laut Wegweiser handelt es sich um einen Bergweg, rot-weiss markiert. Das ist nun leicht untertrieben. Der Schutzengel der Wyssa Suon wäre hier durchaus angebracht. Der stellenweise sehr schmale und offensichtlich schlecht unterhaltene Pfad führt in ausgesetztem Gelände über bewaldete Bänder zwischen zwei Felsstufen. Der Pfad ist durchgehend mit Buchenlaub bedeckt. Man sieht nie recht, wo man hintritt. Unterwegs begegnete mir ein über 80-jähriger SAC-ler, der mich auf einige chamois aufmerksam machte. Sie machten dann auf ihre Art auf sich aufmerksam, nämlich mit Steinschlag.

Kurz vor dem Ende des Sentier kommt dann der Aussichtspunkt des CAS. Der ist nun echt sensationell. Er erlaubt den Überblick über den ganzen See. Siehe Fotos.

Roches de Moron
Der Pt.1076 Roches de Moron hat sozusagen drei Bedeutungen: Geografische Bezeichnung, bekanntes und gutes Restaurant, dritter Aussichtspunkt auf den Lac de Moron. Von hier aus führt ein Pfad direkt hinunter zur Barrage du Châtelot und weiter zum gleichnamigen verwunschenen und einsamen Beizli. Früher kehrten hier die Schmuggler ein, heute Wanderer, die nicht neben jedem angeschrieben Haus vorbei hasten.

Der Weg führte mich dann über Les Planchettes und La Grébille nach La Chaux-de-Fonds. Ein bisschen müde hielt ich auf der Rückfahrt Rückschau auf den heutigen Tag. Einmal mehr lief es nicht nach Plan, einmal mehr kam es zu Entdeckungen und Überraschungen, einmal mehr war ich vom Erlebten sehr befriedigt.


Tourengänger: laponia41


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Kommentare (4)


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bidi35 hat gesagt: eine Monsterwanderung...
Gesendet am 22. April 2011 um 10:34
...hast du da gemacht.

Nach der mündlichen Reportage von gestern (!), nun die entsprechende Bebilderung. SUPER. Danke Peter.

LG Heinz

laponia41 hat gesagt: RE: eine Monsterwanderung...
Gesendet am 22. April 2011 um 16:51
Zuerst dachte ich, die improvisierte Variante sei ein Nasenwasser. Dem war aber tatsächlch nicht so.

LG Peter

Henrik hat gesagt: An Sonntagen fahren noch weniger
Gesendet am 22. April 2011 um 20:54
oder gar keine Busse des ÖV in dieser Ecke der CH!

Felix hat gesagt: so oder so:
Gesendet am 22. April 2011 um 21:54
hast du wieder einmal eine sehenswerte, "abseitige" Gegend uns toll nähergebracht - vielen Dank Peter!

lg Felix


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