Schäfler (1.925 m) - Alpstein einmal einsam


Publiziert von dulac , 18. April 2011 um 00:16.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:11 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1050 m
Abstieg: 1050 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pkw über Gais bzw. Appenzell nach Weissbad; öV Haltestelle Weissbad der AB Linie Appenzell-Wasserauen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:SLK 1.25.000 Zusammensetzung Säntis - Churfirsten

Laut Meteo sollte es der vorerst letzte schöne und warme Frühsommertag werden.
Wenn das keine Motivation ist!

Der Schäfler ist immer ein attraktives Ziel, insbesondere in Verbindung mit Äscher, Wildkirchli etc., insbesondere auch,  wenn Besuch von auswärts beeindruckt werden soll.
Allerdings goutiert nicht jeder den steilen und tw. ruppigen Auf- bzw. Abstieg über den Seealpsee vom/zum Äscher. Ich wollte deshalb heute zugleich einen alternativen Zustieg von  Weissbad aus rekognoszieren.

Und um das Ergebnis vorwegzunehmen, ein in der ersten Hälfte besonders schöner und aussichtsreicher Weg, quer durch Wiesen bis etwa 1.200 m!

Allerdings ist der exakte Wegverlauf zumindest im Augenblick mehr eine Frage der Intuition, da sich auf den Wiesen noch keine Spuren finden, die den Weg zwischen den zum Teil weit voneinander befindlichen Markierungen bezeichnen würden. Aber das wird sich wohl bald geben.

Danach wird auch dieser Weg steiler. Bald kommt er unterhalb der Felswand der Ebenalp an und folgt ihr aufwärts bis zum Äscher.

Üblicherweise würde man jetzt erstmal am Wildkirchli vorbei, durch die Höhle und zur  Ebenalp weiterwandern. Aber mein erstes Ziel war der Schäfler

Deshalb zunächst unter der Felswand ca. 500 m weiter bis ein Weg nach rechts zum Pt. 1.632 nach oben führt. Diesen Weg war ich schon einmal gegangen. Deshalb bemerkte ich garnicht, daß ich hier auch geradeaus hätte weitergehen können. Was wie sich später herausgestellt hat, zur Zeit die bessere Alternative gewesen wäre.

Oben am Pt. 1.632 angekommen weitete sich zwar der Blick Richtung Schäfler und  Bodensee. Doch die Aussichten für den Weiterweg waren, jetzt erst einmal bis Chlus durch den Schnee stapfen zu müssen, der den gesamten Grat auf der sonnenabgewandten Seite hier bedeckte.

Ab Chlus war der restliche Aufstieg gut zu übersehen, und alle Schneefelder gut zu umgehen, wenn auch in teilweise steilem Gelände.

Das Berggasthaus Schäfler ebenfalls noch im Winterschlaf. Hier und auf der ganzen Strecke bis hierher keine Menschenseele weit und breit. In einigen Wochen wird das sicher nicht mehr passieren!

Die Sonne brannte herunter, daß es fast etwas zuviel wurde. Allmählich zogen über dem Säntis Wolken auf, Vorboten der angekündigten Kaltfront. Nach einer Stunde machte ich mich wieder an den  Abstieg.

Von oben fiel mir auf, daß bei Chlus ein schneefreier Steig nach unten führt. Ein Blick auf die Karte und mir wurde klar, daß das die bessere Alternative für den Rückweg zum Äscher sein müßte.

Also bei Chlus kurz nach rechts und wenige Meter weiter dann nach links und dann immer unterhalb der Felswand entlang bis zu meinem Abzweig beim Aufstieg und weiter zum Äscher.

Dann den Abstecher zum Wildkirchli und durch die Höhle nachgeholt. Auch hier alles menschenleer, nur eine Kabine der  Ebenalpbahn fuhr zur Talstation hinab.

Danach zum Seealpsee abgestiegen, erstmals in dieser Richtung. Viele Stufen! Dabei wurde mir auch klar, warum Bekannte von mir letzten Herbst sich wenig enthusiastisch über diesen Abstieg geäußert hatten.

Auf dem Fahrsträßchen vom Seealpsee nach Wasserauen wieder unter Menschen. Einigen wenigen zumindest!

Von Wasserauen nach Weissbad teils entlang der Straße teils etwas abseits durch Wiesen,  begleitet vom ständigen Rauschen des Schwendi-Bachs.

Im Sommer gerne wieder, dann aber vom Schäfler weiter zum Säntis.
So einsam wie heute wird es dann allerdings nicht wieder werden.


Tourengänger: dulac


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Kommentare (3)


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alpstein hat gesagt: Variante
Gesendet am 18. April 2011 um 06:37
Hallo dulac,

eine interessante Aufstiegsvariante auf den Schäfler gibt es auch vom Seealpsee über die Altenalp. Da kommt man von hinten auf den Gipfel, jetzt allerdings vielleicht noch nicht begehbar.

Gruß
alpstein

dulac hat gesagt: RE:Variante
Gesendet am 18. April 2011 um 09:44
Hallo alpstein,

diese Variante hatte ich bei der Chlus tatsächlich in Erwägung gezogen.
Sie hat mich gereizt, weil ich sie noch nicht gegangen war. Doch das war zugleich das Gegenargument, weil ich die Geländeverhältnisse zu dieser Jahreszeit nicht einschätzen konnte.

Herzlichen Dank für den Tip, vorgemerkt für die nächste Gelegenheit

LG
dulac

alpstein hat gesagt: RE:Variante
Gesendet am 18. April 2011 um 18:48
Der Abschnitt Seealpsee bis Altenalp ist relativ früh schneefrei, auch bis zum Kopf des Schäflers, wo dann der Weg auf die Nordseite wechselt. Dort bleibt der Schnee länger liegen und die über den Winter auf den Boden gelegten Drahtseile sind noch eingeschneit. Wenn es aber mal die ersten tiefen Spuren im Schnee hat, ist es aber meist nicht mehr problematisch.


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