Les Sentiers des Falaises et des Echelles - und über die Sprossen der Toise St-Martin


Publiziert von Felix , 12. April 2011 um 16:13. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Jura
Tour Datum: 5 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 640 m
Abstieg: 640 m
Strecke:Frinvillier, Bahnhof - Brücke P. 532 - alte Strasse bei P. 581 - über 2. Autobahntunnel - P. 912 - Richtung P. 936 - Leitern - Abzweigung alte Strasse oberhalb Rondchâtel - über 1. Autobahnbrücke - Ende altes Forststrässchen auf Höhe 730 - Frinvillier, Bahnhof
Zufahrt zum Ausgangspunkt:via Autobahn-Umfahrung Biel bis nach Frinvillier
Kartennummer:1126

weitere Folge der "Pfädeli"-Touren; hier die Nummern 16, 17 und der untere Teil der 14;
die Wertung Klettern II bezieht sich nur auf die sehr kurze Stelle beim Aufschwung über den "eingeklemmten Stein" vor den senkrechten Abstürzen ...

 Wieder sind wir mit Jumbo in der (seit der informativen Broschüre noch attraktiver gewordenen) Gegend um La Heutte - Frinvillier unterwegs; wiederum wird's sehr spannend ...

Zwar finden wir nach dem Start beim Bahnhof Frinvillier den ersten Einstieg, welcher das Kroki angibt, nicht, doch die zweite Variante ist leicht aufzufinden: ca. 150 m, vor der Brücke abzweigend, der Suze entlang aufwärts bis zum ersten Fabrikgebäude - dort ist eine kleine Markierung und die erwähnte Steintreppe auszumachen. Die kleinen Zeichen leiten uns auf schmaler Spur aufwärts - bis zur Autobahn (hier einseitig getrennt). Wenige Meter unterhalb führt eine Spur zum zweiten Tunnel; auf der alten Strasse umrunden wir diesen bis ungefähr zur Mitte. Hier weisen uns ein Steinmann und eine kleine Markierung an der Strassenmauer auf den Aufstieg zum Sentier des Falaises hin. Zwar steil, doch durch liebliches Wald- und Schlüsselblumengelände führend, gelangen wir auf diesem Steig bald einmal zu einer seilgesicherten Kraxelstelle, welche uns über einen kurzen Aufschwung zum weiteren Waldaufstieg leitet. Nun gehts eine Zeitlang knapp an den Abbrüchen zur Klus vorbei; wo sich die Spur noch etwas steiler zeigt, erwartet uns bald die eigentliche Schlüsselstelle: am Ende einer kleinen Felspassage gilt es an einem eingeklemmten Steinbrocken vorbei mit Spreizschritten und einigen Armzügen (unterhalb viel Luft) die Felsstufe zu überwinden. Nochmals einige Meter entlang der Fluh, und der letzte, kettengesicherte Felsaufschwung (etwas eng, doch völlig unproblematisch) entlässt uns bald zur flachen Waldebene. Doch statt direkt weiter zum nächsten Pfad zu gehen, gönnen wir uns den kleinen Umweg zu den zwei Aussichtsbänken auf P. 912, bei Le Bambois - ein herrlicher Blick zu Tal und auf Biel und Bielersee verschönert uns den Marschhalt.

Nun auf dem gleichen Weg zurück knapp bis zur "Ausstiegsstelle" - und in nördlicher Richtung mit wenigen Metern Höhenunterschied durch den offenen Wald bis zu einer Feuerstelle (ebenfalls ein exzellenter Aussichtsplatz - Sicht direkt in die Klus und ihre Industrieanlagen); bei welcher bereits der Abstieg in den Sentier des Echelles erkennbar ist. Erst steigt man einige Meter den steilen mit Drahtseilen gesicherten Weg ab bis zum Rand der Felswand. Hier beginnt dann das Leitern-bergab-steigen: einige Dutzend Meter der beinahe senkrechten Wand überwindet man auf diese Art - zwischendurch lädt ein höhlenartiger Unterstand zum Verweilen ein. Hier dürften später im Jahr zahlreiche Kletterer anzutreffen sein: sogar an der Höhledecke sind Klettereinrichtungen angebracht; den Wänden hoch führt eine grosse Anzahl Routen - unglaubliche!... Abwechselnd mit steileren Wegspuren leiten uns weitere Leitern zu einem "Zwischenboden" (etwas weniger steil), von wo aus es zurückleitet unter die eben oben gequerten Felswände.
Hier ermögliche wiederum zahlreiche Seile eine relativ sichere Traverse des Bandes; unterhalb warten wiederum mehrere senkrechte Wände - und dazwischen ist das abfallende "Land" sehr, sehr steil und rutschig: wir sind sehr dankbar um die Sicherungen. Den Schlussteil dieses Pfädelis begehen wir im Wald, noch einmal eine Wende Richtung N einschlagend; kurz vor einem weiteren Tunnel oberhalb Rondchâtel, wo wiederum die alte Strasse abzweigt, überqueren wir die einseitig geführte Autobahn. Ihr entlang gelangen wir zur Umgehung des zweiten Tunnels mit dem heutigen Einstieg.

Wir suchen noch einen Mittags-Rastplatz; deshalb beschliessen wir beim sog. Toise St-Martin|Martinsklafter den ersten Teil des Pfädelis 14 "mitzunehmen": Wenige Meter nach dem Erreichen des ersten Tunnels führt eine Wegspur zu einem Felsen, an welchem auf den beschriebenen acht Eisensprossen sehr leicht der Weiterweg einem hübschen Wald-Felsgrat nach gut 200 Höhenmeter zu bewältigen sind. Auf ungefähr 700 Metern zweigt eine kaum sichtbare Spur rechterhand ab und führ zum Ende der ehemaligen Forststrasse: hier, an der prallen Sonne geniessen wir unseren verdienten Mittagsimbiss. Der Weiterweg zum Bahnhof führt uns erst sachte dem bereits ziemlich überwachsenen Strässchen nach bis zur Sohle des von Vauffelin hinunter führenden Tälchens. Auf schönem Waldweg gewinnen wir rasch die offene Anhöhe ob des Bahnhofes, wo wir eine letzte botanische Rast einschalten.

Toll, diese Entdeckungsreisen in der doch recht schnell erreichbaren Umgebung von Biel!

Tourengänger: Ursula, Felix


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Kommentare (4)


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kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 12. April 2011 um 20:54
>Zwar finden wir nach dem Start beim Bahnhof Frinvillier den ersten Einstieg, welcher das Kroki angibt, nicht,

der wäre hier neben der telefonkabine.

Felix hat gesagt: RE: Telefonkabine
Gesendet am 14. April 2011 um 15:35
Danke!
Nur steht sie eben nicht mehr ...

lg Felix

kopfsalat hat gesagt: RE: Telefonkabine
Gesendet am 14. April 2011 um 17:31
aha!!!

ein photo von historischem wert!

Mel hat gesagt:
Gesendet am 13. April 2011 um 13:07
toller bericht. ich muss wirklich endlich auch mal das ein oder andere dieser pfädli in angriff nehmen. die broschüre wäre nämlich schon bestellt. aber irgendwie verplämperle ich die zeit in dieser gegend immer in den klettergärten :D


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