Pizzo Rotondo (3192 m)


Publiziert von alpinos , 27. März 2011 um 21:04.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum:26 März 2011
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   CH-VS   Gruppo Pizzo Rotondo 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Strecke:All'Acqua - Capanna Piansecco - P. 2084 - Alpe Nuoba - Passo di Rotondo - Pizzo Rotondo - u.z.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis All'Acqua, hier kostenlose Parkmöglichkeiten.

Hart erkämpfter Traumgipfel

Als wir vor etwa zwei Monaten auf dem Gipfel des Chüebodenhorns standen, beobachteten wir voller Respekt die Tourengeher, die das Couloir hinauf zum Pizzo Rotondo stiegen. Heute wollten wir diesen wunderbaren Berg selbst erklimmen.

Um kurz vor fünf begannen wir von All'Acqua (1614 m) noch in der Dunkelheit den Aufstieg. Via Hüttenweg stiegen in etwa einer Stunde wir hinauf zur Capanna Piansecco (1982 m) und in den beginnenden Tag. Der Schnee auf dem Weg war teilweise schon weggeschmolzen und wir mussten einige Mal die Ski abschnallen. An der Hütte angekommen, sank unsere Zuversicht, unser Tourziel zu erreichen; dicke Quellwolken hingen über Chüebodenhorn und Poncione di Ruina. Nach einigen Minuten der Unentschlossenheit setzten wir unseren Weg jedoch fort.

Über den ausgeprägten steilen Geländerücken im Norden der Hütte stiegen wir zum Ausläufer des Chüebodenhorns (P. 2349 m) hinauf. Der Schnee war hart gefroren, aber gut zu begehen. Nachdem wir den Rücken erklommen hatten, hielten wir uns links an den Felsen, bis wir den Hang hinüber zu den rechtsliegenden Felsen traversieren konnten. Hier lag nur noch wenig Schnee, die Felsen konnten aber noch gut mit Skiern überquert werden. Trotz der kurzen Horizontaldistanz hatte uns der Aufstieg einiges an Zeit gekostet; von der Hütte bis zur Alpe Nuoba auf ca. 2300 m hatten wir über eine Stunde gebraucht.

Nun weitete sich das Gelände und wir stiegen deutlichen Spuren folgend hinauf zum Passo di Rotondo (2764 m). Die Sonne war bereits aufgegangen, aber hohe Schleierwolken machten den Aufstieg über die südexponierten Hänge angenehm. Hin und wieder zogen die Quellwolken tief durch den Pass und hüllten den Poncione di Ruina ein. Kurz vor der Passhöhe schwenkten wir nach rechts und stiegen den steiler werdenden und recht zerfahrenen Hang hinauf zum Skidepot an den Felsen zwischen den beiden ausgeprägten Couloirs des Pizzo Rotondos.

Hier wurden Steigeisen und Pickel montiert und wir begannen den Aufstieg durch das rechte Couloir. Es waren bereits viele Spuren der vergangenen Tage vorhanden, der Schnee war hart und gut zu begehen. An der Verzweigung hielten wir uns rechts und stiegen wir hinauf bis zum Grat. Problemlos gelangten wir auf die Felsen und über den kurzen Grat in ein paar interessanten Kraxelzügen zum kleinen Gipfelplateau des Pizzo Rotondo (3192 m; 9:30 Uhr, ca. 4h Gehzeit).

Erstaunlicherweise hatten sich die Quellwolken verzogen und wir hatten eine wunderbare, wenn auch nicht ungetrübte Sicht auf die umliegenden Berge. Ein kühler Wind mochte nicht unsere Gipfelfreude zu beeinträchtigen, begrenzte sich aber auf ca. 10 Minuten. Beim Skidepotfolgte dann die ausgiebige Rast.

Schließlich machten wir uns an die Abfahrt. Bis auf ca. 2500 m war der Schnee noch hart, dann weichte er langsam auf. Im Hang unterhalb von P. 2349 war der Schnee wunderbar sulzig, dann allerdings, kurz oberhalb der Hütte, wurde der Schnee faul und wir sanken des öfteren durch den 50 cm hohen Schnee bis auf den Grund ein. An der Hütte beschlossen wir wegen der Schneequalität, die Ski an den Rucksack zu binden und wir stiegen bis zur kleinen Brücke bei ca. 1750 m auf dem Hüttenweg ab. Ab hier fuhren wir die letzten Hänge erstaunlich angenehm nach All'Acqua ab.

Eine Wahnsinnstour! Besonders hat uns das ca. 40° steile Couloir begeistert. Ohne Spuren wär's natürlich noch schöner (und anstregender) gewesen, aber auch so hat es einfach viel Spaß gemacht. Wir waren zum Glück die zweite Gruppe im Aufstieg, nach uns kamen noch ca. 20 Tourengeher.



Verhältnisse

SLF: "mäßig"

Unter bis zur Hütte nicht mehr viel Schnee. Der Hüttenweg war teilweise schon schneefrei; das Tal hinauf zur Hütte hat auch nicht mehr Schnee. Bald wird man wohl durchgehend die Ski tragen müssen. Der Schnee bei den Felsen unter P. 2349 sind wohl auch bald schneefrei. Insgesamt lag ab der Hütte aber noch genügend Schnee; dieser weichte aber v.a. unter 2500 m auf und unten war faulig.

Tourengänger: alpinos


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