Auf moosigen Graten im einsamen Selter


Publiziert von Alpenorni , 23. März 2011 um 11:14.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Weser-/Leinebergland
Tour Datum:22 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 500 m
Abstieg: 500 m
Strecke:18 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Alfeld Bhf.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Freden Bhf.

Der Selter ist einer der Höhenzüge, die als langgestreckter Jurakamm das Leinetal im Westen flankieren. Hier findet man ein sehr einsames Wandergebiet, in dem Orientierungssinn gefragt ist, denn teilweise gibt es nur Pfadspuren oder nicht mal das - je nachdem, was man so vorhat...
Bekannt geworden ist der Selter in der Kletterszene durch die teils megaschwierigen Routen ( z.B. Keule, Ultradächer...), die es im südlichen Teil an den Erzhausener Klippen gibt, einem auch landschaftlich wildromantischen Gebiet sondergleichen. Dazu im Verlauf des Jahres mehr !

Meine heutige Wandertour diente aber der Erforschung des nördlichen Selters. Ich starte am Bahnhof Alfeld und wandere durch das sonnige Leinetal nach Süden. Hinüber zur Ortschaft Föhrste, und hinter dem Ort auf die kahle Kuppe des Nattenberges. Ein umfassender Blick von hier oben. Der Frühling steht in den Startlöchern, Zilpzalpe und Feldlerchen singen, und plötzlich höre und sehe ich dazu gar noch eine Heidelerche, die flötend über mir kreist...aus dem Wald jault ein balzender Rotmilan und die obligatorischen Kolkrabenrufe hallen durch die Buchen - vor 25 Jahren galt er hier noch als ausgestorben, schön dass er jetzt wieder in vielen großen Wäldern bei uns brütet !
Ich steige ab nach Imsen und dann weiter über Feldwege nach Dörshelf, zwischen Steinberg und Selter gelegen.
Hier beginnt nun die eigentliche kleine Expedition in den nördlichen Selter.
Auf der Westseite des Kamms, hinter einem (gesperrten) Steinbruch, erst auf Forstweg, dann weglos steil links empor auf den Ziegenrücken. Es ist dies ein wunderschöner, gratartig verschmälerter Kammabschnitt, mit vorspringenden Felskanzeln und herrlichen Moosen bewachsen. Immer auf der kleinen Schneide voran, geht es weglos weiter nach Südosten, bis der Kamm sich im Wald in Wohlgefallen auflöst.
Nun immer Richtung Südosten weiter, teils auf verwachsenen Ziehwegen, teils weglos, dann wieder auf einsamen Forstwegen, den Spielberg und den Thödingsberg rechts liegen lassend, erreicht man so die Passstraße Freden - Ammensen. Unmöglich, alle Details zu nennen...
Auf dieser steige ich ab Richtung Freden, und drehe noch eine Kurve zum verwachsenen uralten Steinbruchgelände oberhalb des Seltercafes. Auch hier : Schöne moosige Gratabschnitte, allerlei Kraxeleinlagen kann man hier einbauen, je nach Lust und Laune.
Am SelterCafe verlasse ich nun den Selterwald und drehe zum Abschluss noch eine Runde durch die obstbaumbestandenen Feldhügel, bevor es zum Bahnhof nach Freden hinunter geht.
Auf der ganzen Tour habe ich, außer in den Dörfern, keinen einzigen Menschen angetroffen !





Tourengänger: Alpenorni


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Kommentare (3)


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BaumannEdu hat gesagt:
Gesendet am 24. März 2011 um 12:49
Schön!
Gruss dem Moosliebhaber.
Wenn Deine Schwärmerei zu erfolgreich ist, geht es dem Moos an den Kragen.

BaumannEdu hat gesagt:
Gesendet am 24. März 2011 um 12:52
Moosliebhaber = Muscophilus

BaumannEdu hat gesagt:
Gesendet am 24. März 2011 um 12:52
Outing: Ich bin auch ein Muscophilus.


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