von Moutier über die Leitern zum Graitery, und über den Oberdörferberg nach Gänsbrunnen


Publiziert von Felix , 24. März 2011 um 22:28. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Jura
Tour Datum:22 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettersteig Schwierigkeit: K1 (L)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE   CH-SO 
Aufstieg: 1030 m
Abstieg: 850 m
Strecke:Moutier, Bahnhof - Vigneule - P. 635 - P. 677 - P. 709 - La Joux - Echelles de Graitery - Montagne de Graitery - Graitery, P. 1280 - P. 1240.3 - Loge aux Boeufs - P. 1271 - Yuyose - P. 1297.1 - Oberdörferberg - P. 1169.3 - Gänsbrunnen, Bahnhof
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW über Balsthal nach cff logo Gänsbrunnen, ab hier mit ÖV nach Moutier
Kartennummer:1106

Zu Beginn herzlichen Dank an kopfsalat, dessen Beitrag uns auf die Leitern und die Gesamtanlage der Tour aufmerksam machte - er wiederum wurde motiviert seitens Sputnik: das ist hikr-art!
(Und im nachhinein habe ich festgestellt, dass bulbiferum ziemlich exakt dieselbe Tour bereits früher unternommen hat - das heisst doch: sehr empfehlenswert!)
 

Ab dem Bahnhof Moutier geht es durch ein gemütliches EFH-Quartier; das Bad, die Eis- und Turnhalle etwas oberhalb passierend, dem Wald zu - von der Bauerei der neuen Schnellstrasse ist nichts mehr zu hören; es scheinen die letzten (Umgebungs)-Arbeiten im Gang zu sein. Dank der Hinweise unserer bestbekannten hikr's - und swisstopo - ist der Weg zu den Leitern gut zu finden. Erst dauert der Anstieg etwas, mit sehr angenehmer Steigung im noch schattigen Wald ; mit dem Auftreten der ersten Felsbänder und -wände wird das Geschehen "dynamischer". Der Weg windet sich stets etwas steiler nach oben und erreicht kurz unterhalb der Weiden der Montagne de Graitery die kombinierte Eisen-Leiter-Anlage: die Echelles de Graitery sind bereits die Reise wert! Was da anno 1935 errichtet, 1975 renoviert wurde, ist beachtlich - die steil aufragenden Leitern überwinden eine schmales Couloir mit einiger Eleganz. Und nach wenigen Metern auf bestens eingerichteten Weg erreichen wir den Weidehag. Hier empfiehlt kopfsalat den Abstecher in nordwestlicher Richtung zur natürlichen Aussichtsplattform - unbedingt nachahmenswert! Da gewinnt man nach leichtestem Kraxeln über ein kleines Felsriff einen exzellenten Blick auf Moutier und die Gorges de Moutier! (Etwa 70 Meter ab dem Hag über ein erstes Felsbändchen etwas runter bis zum Abbruch)

Der Aufstieg zur Montagne de Graitery auf den Weiden führt schnell zum geschlossenen Restaurant de Graitery, P. 1185. Ab hier wählen wir, bereits über leicht schneebedeckte Grashänge, den direkten Aufstieg: im Wald wird's etwas steiler - doch meist hilft uns trittfestes Laub (unter der leicht schneebedeckten und angefrorenen Oberfläche) gut hinauf. Nach einem flachen Gratrücken streben wir dem "höchsten Punkt" zu: leider steht der Gipfelsteinmann von Sputnik auf dem Graitery nicht mehr; wir gehen jedoch unverzüglich daran, ihn wieder aufzuschichten und seitlich etwas zu verstärken.

Nach einer ausgibeigen Mittagsrast etwas unterhalb, östlich des Gipfels, wandern wir weiter über den P. 1240.5 (markanter Einzelbaum) zur Felsstufe, welche kettengesichert hinabführt auf den schönen Weg zur Loge aux Boeufs. Hier passieren wir die grosse rutschige Hangpartie unterhalb Yuyose und folgen erst dem Weglein Richtung P. 1271. Diesen erreichen wir selbstverständlich zu allerletzt weglos, wiederum mit leichter Schneeauflage. Nach einem kurzen Abstieg folgt der nächste Anstieg: diesmal gilt es den für heute höchsten Punkt zu gewinnen; die letzten Meter erreichen wir weglos, leicht kraxelnd - und wir werden diesmal auf P. 1297.1 auf dem Oberdörferberg belohnt mit einer guten Aussicht - hat uns doch letztes Mal der Nebel sämtliche Perspektiven verunmöglicht ...

Auch die lange Gratwanderung erscheint uns doch in einem ganz anderen Licht (!): genussvoll, an der Sonne und Wärme, die Wiesen von vielen Krokussen gesäumt, wandern wir allmählich abwärts, stets dem Grat nach, passieren etwas oberhalb das Backi , und erreichen schliesslich den aussichtsreichen, schön angelegten P. 1169.3. Einfach, doch gut ausgestattet mit Steintisch - und Bank, ist's eine Aussichtsloge, von der wir einen guten Tiefblick ins Tal der Raus und zum Mont Raimeux gewinnen.
Auf der gesamten Strecke bis zu diesem Punkt begleiten uns unzählige originelle einzelne Buchen, von der Witterung geprägt, weite Gratabschnitte mit schönem Baumbestand - und zuletzt gekonnt aufgeschichtete Trockensteinmauern.

Wenige Meter nach dem erwähnten idyllischen Rastplatz jedoch verlassen wir bei einem nach rechts weisenden gelben Pfeil den WW und bleiben am Grat; viele blaue Striche weisen den Weg, wo die Spur nicht deutlich den Weg zeigen würde.
Diese Gratwanderung ist überaus lohnenswert: stets dem Grat nach, welcher linkerhand, also nördlich, überaus abrupt, mit beträchtlichen Felswänden ins Tal abfällt, führt erst sanft abfallend die Spur Richtung Gänsbrunnen. Zahlreiche hübsche, "anregende" Passagen verschönern uns den Abstieg zum Ausgangspunkt. Gegen diesen hin fällt der Grat, welchem die Wegspur  immer folgt, immer steiler ab; wenige minimale Felsabsätzchen sind problemlos zu übergehen. Nach der kurzen Berührung der Wiese ob Gänsbrunnen wendet sich das nun deutliche Weglein (hier vom Zivilschutz ausgebessert), den Militäranlagen oberhalb des Bahnhofs von Gänsbrunnen zu. Diese besichtigen wir selbstverständlich - so weit sie begehbar (und offen) sind. Ein letzter Blick auf den immensen Steinbruch, wo schönster Jurakalk abgebaut wird, beendet unsere weitere, ereignisreiche Jurawanderung - wir geben die gesammelten Tipps gern weiter ...

Tourengänger: Ursula, Felix


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentare (3)


Kommentar hinzufügen

bidi35 hat gesagt: ihr müsst ja den Jura...
Gesendet am 25. März 2011 um 12:37
...bald in- und auswendig kennen;-).
Superschöne Wanderung. Gratuliere.

LG Heinz

Felix hat gesagt: RE: ihr müsst ja den Jura...
Gesendet am 25. März 2011 um 14:25
Ja, lieber Heinz, etwas kennen wir ihn ...
eben hat uns kürzlich ein Jura-Kenner dazu ermuntert, einen eigenen Führer herauszugeben ...

Herzlich

Felix

bulbiferum hat gesagt:
Gesendet am 25. März 2011 um 20:43
Diese Wanderung ist wirklich empfehlenswert. Ich habe sie schon mehrere Male unternommen. Nur eine hochwinterliche Begehung, mit sehr viel Schnee, fehlt noch.

LG Markus


Kommentar hinzufügen»