Klettern für kleine Jungs in der Oberdörferklus: Bubikopf Südwand und Westgrat


Publiziert von Alpin_Rise , 17. März 2011 um 15:28.

Region: Welt » Schweiz » Solothurn
Tour Datum:16 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: 5b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SO 
Aufstieg: 200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Oberdorf SO

In der östlichen Seitenwand der Oberdörferklus findet sich ein Labyrinth aus Schluchten und Felsrippen. Bester Kalkfels, mediterranes Ambiente und ein kurzer Zustieg macht das Klettern dort besonders attraktiv -  weit über hundert Routen in allen Schwierigkeitsgraden sind eingerichtet. Die verschiedenen Expositionen der Felswände ermöglichen das Klettern zu jeder Jahreszeit.
Das populärste Massiv, gekrönt von einer auffälligen Metallfahne, ist der Bubikopf oder Bubichopf.  In der Südwand und an der Rippe des Westgrates findet man zwei sehr schöne, griffige Linien in gemässigtem Schwierigkeitsgrad auf den exponierten Felskopf.


Zwei klassische Juraklettereien am Bubikopf: Südwand und Westgrat

Der Zustieg ist schnell geschafft und ideal mit ÖV: Vom kleinen Bahnhof Oberdorf SO an der Talstation der Weissensteinbahn die Strasse hoch zum Steinbruch, dann wenige Meter auf der Kiesststrasse zur Nische rechterhand und auf einer Wegspur hoch zum Bubichopf, zum Einstieg muss noch eine steinschlägige Rinne gequert werden.

Einstieg zur Bubikopf Südwand in der Rinne.
1. Sl 4b in einer Verschneidung, steil mit guten Griffen zum Stand auf einem Absatz.
2. Sl 4c in einem Risssystem erst links, dann stark rechts querend, zuletzt direkt hoch zur Fahne. Verschiedene solide stände mit grossen Ringen.
Abseilen über die Ostwand, gut 30m (machbar mit 60m Einfachseil, aber aufpassen!) oder in zwei Etappen à 15m.

Für den Westgrat steigt man die Rinne ca. 50 Höhenmeter hinunter, am besten auf den Begrenzungsrippen. Recht unangenehm erdig und brüchig, Achtung Steinschlag!
Es gibt einen Zugang von der Ostseite auf den Grat (10m vor dessen unterem Ende), welcher meist geklettert wird, 1 Sl, 2-3, Absicherung an Bäumen/Felsköpfen.
Der Direkteinstieg, nordseitig am Gratfuss, bietet eine steile Seillänge im unteren sechsten Grad. Die ersten Meter sind noch etwas mosig-feucht, dann gute Kletterei an grossgriffigem, wenig kompaktem Fels, gut mit BH abgesichert. Die Seillänge braucht durchaus etwas Kraft und Engagement, ich würde 5c(+) veranschlagen anstatt die 5b+ im Kletterführer. Die
2. Sl 5a verwöhnt dann mit prima Kletterei an einem kompakten Pfeiler, ein Genuss!
3. Sl 4a durch blockiges Gelände mit einem Aufschwung an den Fuss des Gipfelaufbaus.
4. Sl 6a in einer Rechtsschleife unter die kompakte Gipfelplatte, links der Originalausstieg 6a mit abgegriffenen Löchern und kleinen, polierten Tritten. Frei nicht ganz einfach, eher 6a+/6b, mit Griff in die Haken etwa 5a. Rechte Variante 5c+ ebenfalls abgegriffen und lange Züge, freigeklettert wohl auch eher um 6a.
Hinweis: die 4. Seillänge kann über die Südwand umgangen werden, mit dem seitlichen Einstieg reduzieren sich die Schwierigkeiten für den Westgrat auf knapp 5a (4b obl.).

Die Absicherung ist in beiden Routen tadellos mit teils neuen Bolts, ausser ein paar Schlingen brauchts kein zusätzliches Material: mind. 50m Seil, 8 Express, Abseilgerät, Helm.

Auch die anderen Routen am Bubichopf sind sehr lohnend, so ist die Nordwestkante leider etwas abgegriffen, aber eine sehr tolle Linie!

Fotos vom Dezember 2015.

Die Kletterei erinnert vom Ambiente und von den technischen Daten her an die Überschreitung der Löwenzähne in Vorarlberg.


Tourengänger: Alpin_Rise, Phur-Ri


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