Ein alter Bekannter und ein neuer Höger - Lütispitz und Mittelberg mit Schneeschuhen


Publiziert von 360 Pro , 17. März 2011 um 12:01.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:16 März 2011
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-SG 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Alt St. Johann, Post
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Unterwasser, Post

Die Wetterprognose für den heutigen Tag brachte mich etwas ins Grübeln, denn so wirklich eitel Freude war sie bekanntlich nirgends in der Schweiz. Da in den Föhngebieten am Morgen noch ein paar Aufhellungen versprochen wurden, aber ab dem Mittag von Südwesten her Regen aufkommen sollte, entschloss ich mich für den Nordosten, und damit "das gute alte Toggenburg". Auf dem Lütispitz war ich zwar schon öfters, aber noch nie im Winter. Zeitlich sollte dessen Erklimmen vor dem Eintreffen des Regens eigentlich gut reichen. Ob das aufkommende Schlechtwetter noch mehr zulassen würde, liess ich offen, aber bekanntlich hat's in dieser Gegend ja auch noch den einen und anderen Höger, den man "zur Not" auch noch besteigen könnte...
 
Seit zu Stosszeiten von Wil ins Obertoggenburg der Halbstundentakt besteht, schafft man es aus dem Grossraum Zürich schon kurz nach 7:30h mit öV in cff logo Alt St. Johnann, Post zu stehen. Die versprochenen Aufhellungen lassen zwar noch auf sich warten, aber die Wolken fliegen hoch genug und stören nur bedingt. Schon bei der Anfahrt bemerke ich, dass die Südhänge bis auf ca. 2000m hinauf fast aper sind, der liebe Föhn hat also arg gearbeitet. Ich marschiere gemütlich dem markierten Weg hoch zum bösen Tritt. Hier ist der sehr aufgeweichte, feuchte Schnee sehr mühsam und ich bin froh die Schneeschuhe dabei zu haben, denn bei jedem Schritt sinke ich ohne diese, selbst auf der ausgetretenen Schneeschuhspur bis über die Knie ein.
 
Allerdings brauche ich die Schneeschuhe nicht allzu lange anzulassen, denn die Südflanke des Lütispitz ist praktisch schneefrei. Ich entschliesse mich deshalb die Route durch ebendiese (für die Routenbeschreibung siehe z.B. hier) auf den Gipfel zu nehmen und die Schneeschuhe wieder aufzubinden. Auf der relativ flachen Passage um 1800m ist die Schneedecke nochmals kurz geschlossen, dort geht es aber gut ohne Schneeschuhe und der letzte steile Abschnitt zum Gipfel ist wieder schneefrei. 
 
Auf dem Gipfel weht der Föhn unangenehm stark, ich mache lediglich eine kurze Pause und mache mich kurze Zeit später auf den Abstieg Richtung Windenpass. Dieser Abstieg weist zwar bedeutend mehr Schnee auf als die Südflanke, allerdings geht's auch hier gut ohne Schneeschuhe. Auf einer Höhe von ca. 1740m (dort wo der Weg einen Bogen nach Norden macht), wähle ich den direkten unmarkierten südseitigen Abstieg zum Fuggboden hinunter. Dort haben sich zu meiner Überraschung und Freude die Wolken wieder verzogen und ich geniesse eine gute halbe Stunde die Sonne und sogar blauen (!) Himmel. 
 
Da der angekündigte Regen noch in weiter Ferne scheint, schaue ich mich noch nach einem weiteren Gipfel(chen) um. Der Mittelberg liegt direkt vor meiner Nase, dürfte ein paar schöne Tiefblicke ins Obertoggenburg presigeben und bietet sich deshalb geradezu an. Zudem ist der Zustieg von Norden noch tief winterlich, weshalb auch die mitgebrachten Schneeschuhe nun doch noch gebührend zum Einsatz kommen. Von der Hütte genau nördlich des kotierten Gipfels kämpfe ich mich deshalb die sehr steile Nordflanke (um 40º, Stellen bis knapp 45º) zum Gipfel des Mittelbergs hoch. Der tiefe, nasse und schwere Schnee, die Steilheit und die arg Gemüse- und Totholz durchsetzte Nordflanke machen die Sache sehr anstrengend und zermürbend. Ich brauche für die gut 100Hm sicher mehr als eine halbe Stunde.
 
Endlich auf dem Gipfel ist auch der erhoffte Tiefblick nach Alt St. Johann eher bescheiden, da die vielen Bäume die Sicht mehrheitlich verdecken. Da sich inzwischen die Wolken verdichtet haben, beschliesse ich nun nach Unterwasser abzusteigen. Ich gehe dazu noch mit Schneeschuhe ans westliche Ende und dort nun zu Fuss steil den Ostgrat hinunter, wo ich etwas unterhalb des Chrinn auf den markierten Weg treffe. Der Weiterweg erfolgt dann alles dem markierten Wanderweg entlang via Halden und Nesselhalden zur Bushaltestelle cff logo Unterwasser, Post. Dort treffe ich exakt zusammen mit den ersten Regentropfen ein.

Tourengänger: 360


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