Rheinschlucht (Ruinaulta) - mit Abstecher zum Caumasee

Starker Föhnsturm war für heute angesagt. Also nichts wie runter in die gut geschützte Rheinschlucht, wo das Wetter nicht so eine grosse Rolle spielt, wie auf einer Gipfeltour. Dennoch bietet dieses Naturjuwel vieles, wonach der Bergwanderer strebt: Herrliche Aus- und Tiefblicke in einer atemberaubenden Landschaft und viel Ruhe, denn zu dieser Jahreszeit ist nur in der Gegend um Conn (Restaurant, von Flims aus auf guten Wegen bequem erreichbar) mit anderen Spaziergängern zu rechnen, dort dafür gleich in grossen Scharen. Ansonsten scheint das gesamte Gebiet in einem Dornröschenschlaf zu ruhen.

Von Frühling war allerdings noch nicht viel zu spüren, ausser, dass die Wege in und um die Rheinschlucht schneefrei waren. Immerhin: Leberblümchen in Hülle und Fülle sowie der gelbe Huflattich deuteten schon mal darauf hin, dass die Natur langsam erwacht.

Durch die Rheinschlucht selbst führt nebst einem Wanderweg die Eisenbahnlinie Ilanz-Chur: Ein Tip für Eisenbahnliebhaber. Wir genehmigten uns nur 5 Minuten Zugfahrt vom Ende unserer langen Wanderung in Valendas-Sagogn zurück zu unserem Ausgangspunkt in Versam-Safien.

Unglaublich, dass in der Schweiz kaum jemand je von einer Rheinschlucht etwas gehört hat. Viele Schweizer würden dafür wohl um die halbe Welt reisen.

Route (gut ausgeschildert; keine Wegfindungsschwierigkeiten)

Von der Station Versam-Safien spazierten wir rheinabwärts. Unmittelbar nach der ersten Eisenbahnbrücke, über die auch die Wanderroute führt, geht es auf gutem Weg in einigen Kehren hoch hinauf (Wegweisern Richtung "Conn" folgen). Der Aufstieg bietet viele schöne Ausblicke in die Rheinschlucht.

Bei Conn empfiehlt es sich, die Aussichtsplatform zu besuchen, die eindrückliche Tierfblicke in die Schlucht vermittelt, insbesondere in die bröckligen Abbrüche der sich in unaufhaltsamer Erosion befindenden bizarren Felsformationen.

Weiter zu empfehlen ist der Abstecher zum Caumasee, der zur Zeit wenig Wasser führt und zur Hälfte noch unter einer Eisdecke liegt. Im Frühling und Sommer strahlt dieser See in herrlichen Farben.

Zurück kürzten wir den Weg durch den Wald etwas ab und gelangten auf den markanten bewaldeten Kamm der sich von Conn bis zum höchsten Punkt La Mutta hinaufzieht. Dieser Abstecher ist wenig lohnend, da aufgrund des dichten Waldes kaum Ausblicke zu erwarten sind.

Zwischen La Mutta und Conn führt ein schmaler, zeitweise sogar etwas ausgesetzter Pfad hinunter in die breite Schlucht (ausgeschildert nach Station Valendas-Sagogn). Dieser Wegabschnitt ist immer wieder mit eindrucksvollen Tiefblicken in die Rheinschlucht verbunden. Weiter unten geht der Pfad in ein Fahrsträsschen über.

Den nächsten Zug zurück zum Ausgangspunkt verpassten wir um 3 Minuten... aber man hat ja Zeit. Hektik ist noch früh genug wieder angesagt.