Galerie - Erstbegehung "Abstauber" (7b)


Publiziert von mde , 11. März 2011 um 22:15.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum:14 November 2010
Klettern Schwierigkeit: 7b (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 

Bereits im November 2010 konnten wir im Sektor "Wand im Wald" ob der Galerie zwischen Amden und Weesen den "Abstauber" (7b) einrichten und rotpunkt klettern. Inzwischen wurde die Route schon mehrmals wiederholt, wobei der Grad jeweils bestätigt wurde. Somit steht einer Veröffentlichung nichts mehr im Wege.

Eigentlich hatten wir für diesen sonnig-warmen Novembersamstag (noch) bessere Bohrpläne. Diese zerschlugen sich leider, so dass wir schliesslich im Sektor "Wand im Wald" ob der Galerie zwischen Weesen und Amden landeten. Einerseits waren da Frau und Kind am Klettern, und andererseits war da noch dieses Projekt, das ich schon zig-mal von unten angeschaut hatte, aber dann doch immer vorbei gegangen war.

Links der alten 9- von Edwin Good hatte jemand, vor vielen Jahren, einen stattlichen Efeu abgeholzt und am offensichtlichen Ende der lohnenden Kletterei einen antiken Bohrhaken gesetzt. Während links davon später Routen wie "Rollstuhlfahrer", "Glaubenskrieg", usw. entstanden, blieb diese Linie stets frei. Glatt sieht die Wand aus, nicht einfach.

Wir nahmen die Gefahr, uns mit hilflosem Hampeln neben einer bestehenden Route lächerlich zu machen in Kauf und richteten ein Toprope ein. Einige noch etwas staubige Griffe machten es erst nicht einfach, doch vielerorts waren die Sequenzen offensichtlich. Andernorts schien es kniffliger, aber auch da tat sich immer eine Lösung auf. Überraschend aber vor allem der Fels: viel weniger glatt, als es von unten den Anschein machte, sondern mit guten Auflegern und kleinen Leisten gespickt.

Bald war klar, dass dies wirklich etwas wird. So boulderten wir die beste Linie aus, staubten die nötigen Griffe/Tritte sorgfältig ab und bestimmten die Hakenpositionen. So etwas nimmt auch bei einer 15m kurzen Route, wenn man es sorgfältig macht, rasch einige Stunden in Anspruch - über die Berichte von Erschliessern, welche an einem Tag 8-10 Klettergartenrouten schaffen, bin ich verblüfft. Zweimal überlegen bevor man den Bohrer zückt ist da nicht drin.

Auf jeden Fall, es wurde dunkel, und unsere Haken waren noch nicht gebohrt. Da aber alles sauber markiert war, und die Stirnlampen im Rucksack nicht fehlten, war dies auch ohne Tageslicht zu erledigen. Nur an einen Rotpunktversuch war nach getaner Arbeit nicht mehr zu denken. So rückten wir bereits am nächsten, zum Glück immer noch sonnigen und warmen Vormittag wieder an. Während mich, noch zu knapp aufgewärmt, der Schlüsselzug im ersten Go noch abwarf, klappte es dann im nächsten Versuch, die Route hatte ihre erste Begehung und war eröffnet - die zahlreich anwesenden Kameraden konnten gleich probieren.

Fazit

Der "Abstauber" ist nur 15m lang, erfordert aber in durchgehend überhängendem Gelände doch etwas Saft. Der untere Teil, an meist auflegerigen Griffen, saugt schon an den Reserven, von welchen für die finale, knifflig-kräftige Crux durchaus noch etwas vorhanden sein muss.

Zum Namen kam die Tour einerseits durch die Tatsache, dass Tritte und Griffe mit einem "Abwaschbäseli" abgestaubt wurden. Und andererseits, weil wir eine der, wenn nicht die letzte freie Linie in diesem Sektor "abstauben" konnten. Der Fels ist übrigens inzwischen gut gereinigt - die Kletterei ist genussvoll und lohnend.

Tourengänger: mde


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