Giro Andromia - Cima Lariè

Kaiserwetter im Süden, im Norden eher zweifelhaft (Wetter und Lawinenlage) und keinen Bock auf eine fünfstündige Anreise ins Tessin? Kein Problem, auf nach Domodossola!

Vom Bahnhof geht es auf den üblichen Schleichwegen nach Mocogna und dann Richtung Caddo. Unmittelbar nördlich des Rio Deseno kommt man zu einer Wasserfassung und dort beginnt der Weg Richtung Alpe Fuori (einer von vielen möglichen Zugängen). Er ist nicht immer deutlich und das Gelände ist ausserordentlich steil, dann und wann stösst man auf verblasste blaue Zeichen oder Steinmänner. So geht das über fast 1300 Höhenmeter und dann bin ich auf Alpe Fuori, wo auch langsam der Schnee beginnt. Auf der Fahrstrasse Richtung Alpe Andromia hat es einige Spuren von Schneemobilen vom vergangenen Wochenende, so dass die Schneeschuhe erst von dort an zum Einsatz kommen. In äusserst anhänglichem Schnee spure ich zum Passo di Frove hinauf und auf dem Grat ist der Schnee teilweise hart. Der Wind ist glücklicherweise nicht allzu arg heute, auch an den höheren Gipfeln sind keine Schneefahnen zu sehen.

Vom Monte Rondo geht es weiter über den Grat mit etwas Auf und Ab bis zur Cima Lariè, quasi ein Hausberg von Domodossola. Nun noch etwas über den Grat, dann direttissima hinunter zur schönen Alpe Campo. Von dort kann ich die Schneeschuhe nur noch kurz an den Füssen lassen, dann marschiere ich auf dem wohlbekannten Pfad hinunter nach Spino, Reso und Monteossolano. Bei der Rast in diesem schönen Ort nimmt die Sache noch eine widerliche Wendung...irgend eine Sau wusste nichts besseres, als seinen Köter unmittelbar vor der Sitzbank kacken zu lassen, und eh ich michs versehe habe ich die Bescherung am Rucksack. Selten war der Ausruf "Scheisse!" so passend. Naja, beim Dorfbrunnen in Pianezza putze ich die Sache leidlich und nehme dann den Bognanco-Bus in Gabbio. So bleibt in Domo genügend Zeit für die üblichen Einkäufe (Käse, Honig, Pastiglie Leone...) und für einen Cappuccino.