Das Radio prognoszierte für dieses Wochenende einen idealen Samstag, bevor das Wetter scheinbar unbeständiger wird.Wir beschlossen, das mit einer für uns anspruchsvolleren Tour zu nutzen. Nach kurzer Suche stiesen wir aufs Winterhorn. Ein kurzer Tipp an Michi, er war sofort begeistert. So starteten wir um 07.00 Uhr in Brunnen. In Hospental parkten wir auf dem Parkplatz an der Strasse nach Realp. Nach kurzer Besichtigung des Geländes kamen wir zum Schluss, den zum Teil mit Sträuchern bewachsene Hang mehr oder minder geradewegs zum Lückli in Angriff zu nehmen. Bald stellte sich heraus,das die Bedingungen dafür nicht gut waren, brachen wir doch teilweise im Harstschnee knietief ein. Nach einigem Keuchen erreichten wir aber trotzdem die Zwischenstation beim Lückli P.1958 wo wir uns im hervortretenden Sonnenschein eine erste Pause gönnten. Früher als die Anlagen noch in Betrieb waren, hätte man die herrliche Ruhe an so einem tollen Morgen wohl nicht alleine geniessen können. Nun ging es in leichtem Gelände, das Tagesziel immer schön vor Augen, weiter bis zur Bergstation Gitschen P.2358. Von da querten wir der Skitourenspur als Wegweiser folgend zum Südostgrat, wobei wir darauf achteten die Spur möglichst nicht zu betreten, damit die nachfolgenden Tourenfahrer weiterhin guten "Grip" hatten. Beim Skidepot schnallten wir die Schneeschuhe ab und nahmen den Grataufstieg mit Hilfe des Pickels in Angriff. Weit kamen wir nicht, fanden wir doch auf dem teilweise harten Schnee mit unseren Bergschuhen kaum Halt und da Michi keine Steigeisen hatte, gaben wir das Vorhaben auf. Eine Rutschpartie zwischen Steinen auf die ca. 150m tiefer liegende Ebene wollten wir vermeiden. Ein Tourenfahrer hatte vorher gemeint, man könne auch bei der momentanen Lawinensituation (mässig) den Südhang queren und den Südwestgrat hochsteigen. Also gings los und am Grat montierten Rösly und ich zusätzlich zum Pickel die Steigeisen. So konnten wir locker für Michi eine Spur legen, dass auch er gut hochkam. Oben erwartete uns ein wolkenloses, herrliches Panorama. Nach ausgiebiger Mittagsrast machten wir uns an den Abstieg. Dabei konnten wir beobachten, wie eine Tourenfahrerin an der heiklen Stelle am Südostgrat ausglitt und eine Hosenbodenfahrt unternahm. Zum Glück konnte sie die Fahrt nach kurzer Zeit ohne Folgen bremsen und wieder vorsichtig zum Skidepot aufsteigen. Beim Lückli folgten wir der alten Skipiste, auf der wir ca. 400m oberhalb der Talstation auf die Gotthardpasstrasse trafen.
Kurzes Fazit: Aufstieg besser von der Talstation über Pistentrasse zum Lückli und für den Gipfelaufstieg Steigeisen und Pickel im Gepäck. Gleicher Aufstieg wie Abstieg.
Varianten: Nach Tourenfahrertipps könnte man auch weiter zum Pizzo d' Orsino P.2628 und von da zur Gotthardpasstrasse absteigen.
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