Lochberg (3074 m)

Interessante, aber teils schweißtreibende Tour auf einen lohnenden Gipfel

Am Samstag Vormittag gegen elf Uhr: wir steigen nicht mehr ganz so spritzig wie bei Tourenstart das breite Tal zur Winterlücke hinauf. Die Sonne hat schon deutlich an Kraft gewonnen und in dem windstillen, fast direkt nach Süden ausgerichteten Tal wird es jetzt ziemlich warm. Der zerklüftete Gipfelaufbau des Lochbergs ist schon zu erkennen, aber noch trennen uns fast 500 Höhenmeter von unseren Tourenziel. Genügend Zeit, um den bisherigen Tourenverlauf nachmals zu reflektieren...


Um zwanzig vor acht waren wir von Realp (1538 m) auf der Passstraße zum Hotel Tiefenbach (2106 m) hinaufgestiegen. Wohl nicht der direkteste Weg zum Lochberg, aber wir wollten etwas Material für die Nacht und die am Sonntag geplante Besteigung des Galenstocks deponieren. Vom Tiefenbach ging's hinauf auf den Tätsch P. 2272 und auf der teils verblasenen Spur hinüber zu P. 2480 unterhalb der Albert-Heim-Hütte (2541 m). Der Galenstock erhob sich mächtig über dem Tiefengletscher und wir freuten uns bereits auf den morgigen Tag.

Wir fuhren mit Fellen ca. 150 m im Tal nördlich der Hütte ab bis unterhalb P. 2381, überquerten den Bachlauf und steigen dann über hügeliges Gelände hinauf zu P. 2435. Von hier aus konnten wir den weiteren Wegverlauf zur Winterlücke gut einsehen. Eine Sechser-Gruppe war gerade beim Aufstieg und ersparte uns so das Spuren durch den windgepressten Schnee. Kurz unter der Winterlücke (2854 m) traversierten wir nach rechts unterhalb der Felsen hindurch auf den breiten Rücken, der sich nach oben in den SW-Grat des Lochberg verjüngt. Hier begrüßte uns ein böiger, kalter Wind, der die Hitze des Aufstiegs schnell vergessen machte. Nach wenigen Kehren hatten wir die Felsen erreicht und schnallten die Ski ab.

Zu Fuß ging's nun über Felsen und herrlichen Trittschnee den Grat hinauf. Zum Schluss querten wir unter den hoch aufragenden Felsen des Gipfelaufbaus hindurch und erreichten kurz darauf den Nordgipfel des Lochbergs (3074 m; ca. 4h30min Gehzeit von Realp). Der eigentliche Gipfelfelsen ist in wenigen Zügen erklettert. Wieder einmal waren wir von der Aussicht beeindruckt und wir genossen, an den Gipfelfelsen geleht, die warme Mittagssonne.

Wieder im Skidepot und nach der Mittagsrast machten wir uns an die Abfahrt. Teilweise war's nicht schlecht, aber kurz vor dem Talgrund unterhalb P. 2381 wurde es ein eher ungemütliches Gewühle im schweren Schnee. Am Bach wurden die Felle wieder installiert, dann stiegen wir wieder hinauf zu P. 2480. Mittlerweile waren die Kolonnen, die morgens auf's Chli Bielenhorn gezogen waren, wieder abgefahren und wir waren alleine. Die Abfahrt durch's Tiefenbachtal war besser als gedacht und zufrieden erreichten wir das Hotel Tiefenbach.

Es war eine anstrengende und schweißtreibende Tour. Der Tourenverlauf war nicht der optimalste (direkter ist der Aufstieg von Realp durch das Saas Lochberg), aber den Erfordernissen angepasst und landschaftlich durchaus lohnend. Besonders gefallen hat uns der Fußaufstieg mit ein paar wunderbaren Metern über steilen Firn. Die Abfahrt nach Norden ist uns natürlich entgangen, aber wir kommen wieder!


SLF: "mäßig"

Durchgangszeiten

Realp ab 7:40
Tiefenbach an 9:15; ab 9:30
Albert-Heim-Hütte passiert gegen 10:30
Skidepot an 12:15:, ab 12:30
Lochberg an 13:00
Skidepot an 13:25; ab 14:45
Tiefenbach an 15:20