Vorderer Drachenkopf (2.303 m) von der Coburger Hütte


Publiziert von Gemse , 11. März 2011 um 13:21.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Wetterstein-Gebirge und Mieminger Kette
Tour Datum:26 August 1964
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:00
Aufstieg: 410 m
Abstieg: 410 m
Strecke:Coburger Hütte - Vorderer Drachenkopf - Coburger Hütte (4km)
Unterkunftmöglichkeiten:Coburger Hütte
Kartennummer:DAV Wetterstein- und Mieminger Gebirge West

7. Etappe

Heute steht der Vordere Drachenkopf auf dem Plan, der Hüttenberg genau hinter der Coburger Hütte. Von der Hütte könnte man auch direkt aufsteigen, aber dies ist eine Klettertour im III. Schwierigkeitsgrad im total brüchigen Gelände, also nichts für Otto-Normalverbraucher.
Mich begleitet heute ein Münchner Bergsteiger, der taubstumm ist.
Eine interessante Begegnung, da ich mich nur mit Gesten verständigen kann. Wenn ich ganz langsam und deutlich spreche, kann er mir die Worte von den Lippen ablesen.
So gehe ich also über den Normalaufstieg hoch auf den Gipfel. Hierzu muss ich unter dem Gipfelaufbau zunächst in westlicher Richtung wandern, in Richtung Biberwierer Scharte für eine viertel Stunde. An dem Wegweiser "Vorderer Drachenkopf" biegt der Steig nach Süden ab. Über Schrofen und viel Geröll geht es jetzt hoch zum tiefsten Punkt des Verbindungsgrates zwischen Vorderen Drachenkopf und Hinteren Drachenkopf. Ab Hütte bis hierher etwa 3/4 Std.
Hier am Südgrat angekommen, gehts jetzt in nördlicher Richtung hoch zum Gipfel.
Achtung: Es liegt hier sehr viel loses Geröll und feiner Schutt rum. Sauberes Gehen ist hier höchstes Gebot. Der Grat ist I. Gelände. Keine Steine lostreten oder auf dem feinen Schutt ausrutschen, es geht immerhin links und rechts bis zu 200 m äußerst steil hinab. Diverse Türmchen können links oder rechts teilweise ausgesetzt umgangen werden. Nach einer halben Stunde Kraxelei erreiche ich den kleinen Gipfel, der nur für etwa 4 Personen Platz bietet. Ein Gipfelkreuz ist nicht da, nur eine1 m hohe Stange, an der die Schachtel für das Gipfelbuch befestigt ist. Das Gipfelbuch ist eine Rarität: auf der letzten Seite ist nur noch Platz für 2 Einträge, die Einträge auf der ersten Seite stammen aus dem Jahre 1942, meinem Geburtsjahr.
Der Ausblick auf die Ehrwalder Sonnenspitze ist schon beeindruckend, auch der Blick hinüber zur Zugspitze kann sich sehen lassen.
Nach einer halbstündigen Gipfelrast gehts wieder zurück über den Südgrat. Der Abstieg über den etwa 40 Grad steilen Grat ist nicht ohne. Ein Ausrutscher und man ist schneller unten als einem lieb ist.
Im Sattel steige ich erst noch ein Stück hoch unter die Nordwand des Hinteren Drachenkpfes. Von dort gehts in einer herrlichen Geröllabfahrt hinunter auf den Verbindungsweg zwischen Coburger Hütte - Biberwierer Scharte. Am Weg angekommen, geht es wieder ostwärts zurück zur Coburger Hütte.

Fazit: eine schöne leicht Tour, die jedoch äußerste Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordert.
Dafür, dass der Gipfel in nur 1 1/2 Std. erreichbar ist, wird er äußerst selten begangen, Beweis das Gipfelbuch aus dem Jahre 1942.

Bergsteiger: Taubstummer Münchner und Karl

*1. Etappe - Alpspitze
*2. Etappe - Zugspitze - Anstieg
*3. Etappe - Zugspitze - Abstieg
*4. Etappe - Partenkirchen - Schachen
*5. Etappe - Schachen - Tillfußalm
*6. Etappe - Tillfußalm - Coburger Hütte
*7. Etappe - Vorderer Drachenkopf
*8. Etappe - Hinterer Tajakopf
*9. Etappe - Abstieg über den Gohen Gang und Heimfahrt

Tour 37 <--- Tour 38 ---> Tour 39   (Tournummern nach Einstellungsdatum der Touren)



Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 5267.gpx Coburger Hütte - Vorderer Drachenkopf

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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: schöne Kurztour, nachahmenswert!
Gesendet am 14. März 2011 um 19:29
Und toll, dass du mit dem "sprachlosen" Berggänger unterwegs warst, lieber Karl!

lg Felix


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