Von Partenkirchen auf den Schachen (1.866 m).


Publiziert von Gemse , 30. Januar 2011 um 00:04.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Wetterstein-Gebirge
Tour Datum:23 August 1964
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 1 Tage 6:30
Aufstieg: 1148 m
Abstieg: 90 m
Strecke:Partenkirchen - Partnachklamm - Kälbersteig - Wettersteinalm - Schachen (15km)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Garmisch oder Auto nach Garmisch-Partenkirchen und dann weiter zum Skistation
Unterkunftmöglichkeiten:Garmisch-Partenkirchen, Schachenhäuser (privat)
Kartennummer:AV 4/2 Wetterstein Mitte

4. Etappe
 
Nachdem es gestern den lieben langen Tag geregnet hat, hat der Petrus in der Nacht ein Einsehen gehabt und den Wasserhahn zugedreht. Der Übergang von der Zugspitze auf den Schachen wäre vielleicht interessanter gewesen, aber was soll es, wenn das Wetter nicht mitspielt, muss es auch anders gehen.
Wir haben nahezu perfekten Sonnenschein, nur einige Wolken wabern noch um die Grate. So starten wir also an der Touristenunterkunft bei der Wankseilbahn-Talstation und wandern die 3,5 km quer durch Partenkirchen zum Skistation. Weiter geht es in Richtung Partnachklamm und durch diese hindurch. Dank unseres DAV-Ausweises ist der Eintritt frei. (Heutzutage zahlen AV-Mitglieder auch einen ermäßigten Preis von 1 €.) Am Ende der Klamm gehen wir noch etwa 500 m den Klammweg bis zur Kreuzung mit dem breiten Forstweg. Rechts ginge der Weg in Richtung Bockhütte – Reintal und links führt die Forststraße am Ferchenbach entlang hoch nach Schloss Elmau. Wir überqueren jedoch die Straße und gehen den gut beschilderten schmalen Weg – den Kälbersteig. Jetzt geht es ziemlich steil aber gut zu gehen hoch zur Kälberhütte auf etwa 1230 m. Wir gehen gerade den schmalen Weg weiter und umgehen eine Schleife des Forstweges. Weiter geht es bis unter den Steilenberg. Hier biegen wir links ab, umrunden den Steilenberg und leicht abwärts gehend hinüber zur Wettersteinalm auf 1480 m. Bis hierher haben wir von Partenkirchen 4 Stunden benötigt. Ich gehe einen Schritt in die Hütte und gleich wieder 3 Schritte heraus. Beißender Rauch tritt aus der Hütte. Ich raffe mich doch auf und wir gehen hinein. Die Hütte ist innen Rauchgeschwärzt. Es befinden sich mehrer Tische darin und in der einen Ecke brennt ein großes offenes Feuer über der ein großer Kupferkessel hängt.
Wir fragen nach einem Essen. Der Senner gibt uns eine hausgemachte Gulaschsuppe, die beste, die ich jemals gegessen habe. Am Nachbartisch sitzt ein Sennbote (eine Person, die von Alm zu Alm geht und nach dem Rechten sieht) und spielt Zither. So eine urtümliche Almhütte hatte ich bisher nicht gesehen und habe sie auch in späteren Jahren nicht wieder gefunden.
Nach einer knappen Stunde verlassen wir wieder die Alm und gehen nach draußen. Wir atmen erst eine zeitlang die frische Luft ein und gehen auf einem schmalen Steig westwärts, am Anfang flach und bald steiler werdend hoch zum Schachentor auf 1840 m unter dem Frauenalplkopf. Drüben sehen wir schon die Schachenhäuser. In einem großen Bogen nach rechts umgehen wir die leichte Senke und treffen den „Königsweg“, der von Elmau hochkommt. Nach etwa 20 Min. haben wir flach ansteigend unser Tagesziel den Schachen erreicht. Von der Wettersteinalm haben wir nochmals etwa 1 1/2 Stunden gebraucht.
Wir besuchen am Nachmittag noch das Schachenschloss und den Alpengarten. Wir übernachten für heute in den Schachenhäusern.
 
Auszug aus wikipedia:   Das Königshaus am Schachen liegt 1866 m hoch am Berg Schachen südlich von Garmisch-Partenkirchen im Wettersteingebirge. König Ludwig II. von Bayern ließ das Schlösschen in der Zeit von 1869–1872 nach Plänen von Georg Dollmann als Ständerbau im Schweizer Chaletstil aus Holz errichten.
Das Schloss ist über einen Fahrweg von Schloss Elmau (gesperrter Forstweg) – heute als Königsweg bezeichnet – zu erreichen, auf dem sich König Ludwig II. mit Pferdekutsche oder Pferdeschlitten hinauf fahren ließ. Heute ist das Königshaus für Touristen nur zu Fuß (ca. 3–4 Stunden Gehzeit). Oftmals wird für das Gebäude auch der Begriff "Jagdschloss" verwendet, obwohl Ludwig II. nichts von der Jagd hielt.
Während die mit Zirbelholz verkleideten Räume (Wohnraum, Arbeitszimmer, Schlafzimmer, Toilette) im Parterre relativ schlicht gehalten sind, befindet sich im Obergeschoss das Türkische Zimmer, ein Prunksaal im maurischen Stil, den der König nach dem Vorbild türkischer Paläste gestalten ließ. Kostbare orientalische Pracht entfaltet sich hier; ein Springbrunnen plätschert, edle Teppiche bedecken den Boden, vergoldete Schnitzereien, Pfauenfedern, luxuriöse Diwane, emaillierte Vasen, prunkvolle Lüster und farbige Glasfenster verbreiten eine Atmosphäre von Tausend-und-einer-Nacht, in der sich der König als Kalif und Sultan, Scheich, Emir und Herr über alle Muslime fühlen konnte. Im Königshaus auf dem Schachen verbrachte Ludwig II. mehrmals seinen Namens- und Geburtstag, den 25. August.
Mit seinen hölzernen Fensterläden und kunstgesägten Balkongeländern wirkt das Königshaus, verglichen mit anderen Bauten Ludwigs, von außen eher bescheiden.
Die ehemaligen Wirtschaftsgebäude sind heute eine Berghütte, das Schachenhaus.
Unterhalb des Schlösschens befindet sich ein botanischer Alpengarten, der 1900 angelegt wurde. Er ist eine Außenstelle des Botanischen Gartens München und enthält über 1000 Gebirgspflanzen aus allen Gebirgen der Welt, von den Alpen bis zum Himalaya.
Ungefähr auf halber Strecke des Königswegs zwischen Elmau und dem Königshaus befindet sich die Wettersteinalm, weiter oben, 200 Höhenmeter unterhalb des Schlosses der Schachensee.

Bergsteiger: Monika und Karl

*1. Etappe - Alpspitze
*2. Etappe - Zugspitze - Anstieg
*3. Etappe - Zugspitze - Abstieg
*4. Etappe - Partenkirchen - Schachen
*5. Etappe - Schachen - Tillfußalm
*6. Etappe - Tillfußalm - Coburger Hütte
*7. Etappe - Vorderer Drachenkopf
*8. Etappe - Hinterer Tajakopf
*9. Etappe - Abstieg über den Gohen Gang und Heimfahrt

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Tourengänger: Gemse


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Geodaten
 4829.kmz Garmisch - Schachen

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Kommentare (1)


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Felix hat gesagt: interessant!
Gesendet am 17. Februar 2011 um 07:53
nun habe ich auch diese Etappe mir zu Gemüte geführt.
Schon etwas skurril, was Ludwig II. so alles aufgestellt hat ...
Doch staunenswert die Alpen- resp. exotischen Blumen - und wieder einmal die Partnachklamm, welche mich etwas an die bei uns berühmte Aareschlucht bei Meiringen erinnert.

lg Felix


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