Winterwanderung im Nationalpark Eifel


Publiziert von morphine , 16. Januar 2011 um 22:03.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Eifel
Tour Datum:19 Dezember 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   Eifel 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 400 m
Abstieg: 400 m
Strecke:ca. 20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Aachen: Die A44 bei Aachen Brand verlassen und auf B258 südlich nach Kornelimünster - Walheim - Roetgen. Nach der Ortschaft Roetgen weiter über B399 nach Lammersdorf. Hier rechts abbiegen auf B266 über Rollesbroich - Kesternich nach Einruhr. Kurz hinter Einruhr nach rechts in das Tal von Erkensruhr. Von Düren: Auf der A4 nach Düren. Dort abfahren und über die B57 in die Stadt bis zum großen Kreisverkehr. Hier geradeaus weiter und kurz danach rechts abbiegen über die B264 nach Rölsdorf. Dort links abbiegen auf die B399 und über Gey - Kleinau - Hürtgen - Germeter nach Lammersdorf. Von dort wie Route von Aachen.
Unterkunftmöglichkeiten:Im Tal von Erkensruhr diverse Hotels, Pensionen

Nachdem sich über Nacht  bei uns im Flachland eine schöne Neuschneedecke von ca. 10  cm gebildet hatte und für den heutigen Sonntag nochmals bis 20 cm Neuschnee, in der nahen Eifel sogar bis zu 30 cm Schneezugabe gemeldet waren, habe ich mich kurzfristig zu einer ausgiebigen Winterwanderung im Nationalpark Eifel, ca. 70 km entfernt, entschlossen.

"In der zweiten Tageshälfte einsetzende ergiebige winterliche Niederschläge" frohlockte die Wettervorhersage. Ich sollte nicht enttäuscht werden.

Zuerst hieß es -wie schon so oft in diesem Dezember- das Auto von Eis und Schnee befreien. Dann  -noch bei Dunkelheit- Aufbruch Richtung Eifel. Entgegen meinen Anfahrtsbeschreibungen bin ich über Nebenstrecken direkt rauf in den Hürtgenwald (nördlichster Ausläufer der Eifel) und weiter Richtung Rursee in das stille Seitental von Erkensruhr gefahren. Die Straßen waren bereits perfekt geräumt, dennoch dauerte die Anfahrt wegen der winterlichen Straßenverhältnisse deutlicher länger als geplant. So kam es, dass ich in Erkensruhr erst kurz vor 10.00 Uhr gestartet bin.

Meine Route:

Von Erkensruhr bin ich dem Wegweiser zum Fußweg nach Hirschrott gefolgt und so auf die orographisch rechte Talseite gewechselt. Hirschrott ist der letzte Ort im Tal. Hierhin auch über die Talstraße von Erkensruhr (ca. 2 km).

Von Hirschrott südlich weiter in den Wald an der Erkensruhr entlang bis zur Weggabelung. Hier kann man sich entscheiden, ob man links in das Tal des Wüstebachs oder rechts haltend in das Tal des Püngelbachs weiter wandert. Beide Talwege sind mit T3 markiert (Rundweg). Ich bin über die Püngelbachbrücke nach links in das Wüstebachtal abgebogen, welches westlich am Höhenzug des Grivelscheid entlang führt. Nun gut 3 km immer durch das Waldtal. Dann dem Abzweig des T3 nach rechts über schmale Brücke in den Wald hinauf folgen. Dieser Wegabschnitt ist nun schmal und führt durch den bewaldeten Hang weiter das Wüstebachtal hinauf. Hier war auch eine Loipe angelegt. Später wird der Weg wieder breiter (4km von Hirschrott). Auch hier geht es weiter in südlicher Richtung dem T3 folgend immer noch durch das Wüstebachtal.

Nun setzte der vohergesagte Schneefall ein. Dieser war so intensiv, dass die Angelgenheit zu einer mühsamen Stapferei wurde. Aber genau das wollte ich ja, der Schneedecke beim wachsen zusehen.

Mittlerweile 5 1/2 km von Hirschrott entfernt,  bin ich rechts abgebogen Richtung Parkplatz Wahlerscheid. Im weiteren Verlauf bin ich dann aber den Wegweisern zum Forsthaus Rothe Kreuz gefolgt. Dabei führte die Route abwechselnd über breite  Forst- und schmale Wanderwege (Loipen). Das Schlussstück zum Forsthaus wird dann auf einer Straße zurückgelegt.

Am Forsthaus angekommen,  war es schon kurz vor 15.00 Uhr. Zurück bis Erkensruhr waren es aber noch mindesten 10 km und der Schneefall wurde immer verrückter. Mein Plan war nun, dem T3 folgend das Püngelbachtal hinunter auf kürzestem Weg zurück nach Hirschrott zu laufen. Aber auf einer breiten Brücke über dem Püngelbach verpasste ich -mit beschlagener Brille total eingeschneit und mittlerweile leicht  orientierungslos- den richtigen Abzweig nach links und bin so mit reichlich Umweg über einen Höhenrücken wieder ins Wüstebachtal gelangt. Hier kannte ich mich wenigstens aus. Meine Spuren vom Vormittag waren mittlerweile vollkommen verschwunden. So wühlte ich mich das Tal hinunter nach Hirschrott. Dort war es bereits vollkommen Dunkel.

Zum Schluss der Talstraße folgend (die sich deutlich länger hinzieht als der Fußweg) zurück nach Erkensruhr. Hier überall im dichten Schneetreiben unter Laternenlicht schippende Anwohner. Ankunft an meinem Auto (Modell Schneekoppe) um 18.00 Uhr.

Die Rückfahrt zog sich nun noch länger hin als die Anfahrt am Morgen. Über tief verschneite Straßen mehr oder weniger im Driftmodus (an Anstiegen bloß nicht stehen bleiben) nach Düren und von dort zurück in den Kreis Heinsberg. Fahrtzeit: Gut 2 Std!!!

Anmerkung:

Die ausgedehnten Waldflächen des Nationalparks haben mit den zahlreichen Verzweigungen der  Forst- und Wanderwege einen ziemlich labyrinthischen Charakter. Erst recht an diesem grauen Wintertag mit Starkschneefall. Alles ist aber perfekt mit Entfernungsangaben ausgeschildert. Wirklich verlaufen kann man sich also nicht.

Viele Bäume entledigten sich komplett  von ihrer Schneelast. Zum Glück entweder  vor oder nach mir.
Wind ging aber so gut wie keiner. Gefährlichen Schneebruch mit herabstürzenden Ästen habe ich nicht beobachtet. Dennoch sollte man bei solchen Bedingungen im Wald immer aufmerksam bleiben. Ein Restrisiko besteht in jedem Fall.


Tourengänger: morphine


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