Wetzsteinplatte


Publiziert von Martina , 28. Dezember 2005 um 22:28.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Hochschwabgruppe
Tour Datum:16 Oktober 2005
Klettern Schwierigkeit: V (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Richtung Aflenz - Thörl - St. Ilgen und der beschilderten Straße zum Bodenbauer folgen
Unterkunftmöglichkeiten:GH Bodenbauer

Von FR auf SA ein Seminar beim Semmering, da bietet es sich doch geradezu an gleich anschließend in die Berge zu fahren. Gesagt getan, gleich hab ich mich mit Mario verabredet mich doch am SA Nachmittag von dort abzuholen um in den Hochschwab zu fahren. Dass ich bei der exzessiven Firmenparty bis 3 Uhr morgens teilnehme und danach wg Übelkeit meiner Zimmerkollegin gerade mal 2h Schlaf abbekommen werde, konnte ich doch im vorhinein nicht ahnen...

Zum Glück mussten wir am Samstag nur den motorisierten Hüttenzustieg bewältigen, den dankenswerterweise Mario übernahm. Was unheimlich wichtig war, es gab nur bis 19.30 Uhr Abdendessen, dass hatten sie uns schon bei der telefonischen Reservierung angedroht!!! Pünktlich um 19.32 stürmten wir in den Bodenbauer hinein, der Abend war gerettet!!!

Sonntag früh gings nach einem ausgedehnten Frühstück im dichten Nebel los. Bereits nach wenigen Höhenmetern kamen wir durch die Nebeldecke. Mitten auf dem markierten Wanderweg Richtung Hochschwab befand sich plötzlich ein Auerhahn auf unserem Weg. Begeistert warf ich den Rucksack auf den Boden um ein Foto zu machen. Gut, nachdem das erledigt war, wollten wir eigentlich weitermarschieren, als wir erschreckt feststellten, dass dies dem Auerhahn gar nicht passte. Er wollte uns einfach nicht vorbeilassen, begann sich aufzublasen, zu röcheln und uns mit seinen Attacken ganz schön Angst einzujagen. In ritterlicher Manier hat Mario sich dann bewaffnet mit einem Stock mit dem Hahn duelliert. Die Gunst dieser Minute nutzte ich nach etwas zögern um meinen Rucksack zu packen und eilig vorbeizurennen. Auch Mario kam bald nachgehechtet. Das erste Hindernis des Tages hatten wir nun überstanden.

Der Weg führt dann durch den Wald auf die wunderschöne Trawiesalm. Malerisch liegt sie umgeben von Felswänden mit einer grünen Wiese. Linkerhand haben wir bald das steile Schrofenweglein erkannt, 5 Wetzsteinplatten-Aspiranten waren auch schon dort unterwegs. Das Weglein führt direkt zu einer höhlenartigen Nische unterhalb der Platte. Die Aspiranten vor uns sind leider daran vorbeimarschiert, so waren wir zuerst in der Route. Mario ließ gleich den Rucksack unten und bald richteten wir den 1. Stand ein. Die ersten SL boten atemberaubende spannende Wasserrillenkletterei. Es machte uns sehr viel Spaß, mit Spreizen kamen wir super voran. Die Absicherung ist mäßig, ca. alle 10-15m ein BH, man muss seinen Füssen wirklich vertrauen! In der 2. SL löste sich plötzlich der Verschluss meines Trinksacks, ein Wasserfall lief über meine Füsse und ich musste mit dem Schlauch im Mund weiter zum Stand klettern. Durch einen glücklichen Zufall fand Mario den Verschluss als er im Nachstieg hinaufkletterte.

Die nun folgende 3. SL kam uns beiden etwas anspruchsvoller vor. Danach folgt ein kurzer Quergang unterhalb eines kleinen Latschenfeldes. Die 5. SL bis unterhalb des Wulstes war verschneidungsartig und etwas besser abgesichert. Die Quergangsseillänge (6.SL) um den Wulst zu überwinden, bot zuerst einen kleinen Überhang und anschließend eine Querung an rauem Fels zu einem ausgesetzten Stand auf einem Felsköpfel. Der tapfere Mario hat dann die folgende Schlüssel-SL (7. SL, 5+ bis 6-) bewältigt. Zuerst ganz gut abgesichert wartete die Crux erst in der Mitte der SL auf. Ein Spreizschritt auf einer aalglatten Platte. Der Rest der Route verlief etwas leichter. Vom Gipfel gibt es einen unschwierigen Steig hinunter zum Rucksackplatzerl.

Beim Abstieg genossen wir noch die wunderbare Herbststimmung! Vor der Heimfahrt darf natürlich eine Einkehr beim Bodenbauer nicht fehlen, mit vollen Magen sind wir dann gemütlich heimgefahren, sogar noch vor Einbruch der Dunkelheit! Eine wirklich empfehlenswerte Sunshine-Tour!

Zustieg: v. Bodenbauer ca. 650Hm , 2h
Kletterei ca. 340m
Schwierigkeit: meist im 4.Grad, je 1 SL 5- u 6-

Tourengänger: Martina


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