Alle 12 Tausender der Schwäbischen Alb- Bike&Hike


Publiziert von oli.m , 21. April 2011 um 21:35.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwäbische Alb
Tour Datum:16 April 2011
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 11:00
Aufstieg: 1550 m
Strecke:Bike 44km & Hike 22km (66km gesamt)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Stuttgart auf der B27 Richtung Tübingen, Balingen, bei Schömberg --> Ratshausen (Wanderparkplatz nach dem Ort links, steile Anfahrt)
Kartennummer:Freizeitkarte LVA-BW 507

Länger schon beschäftigte mich der Gedanke an eine Wanderung in der "Region der 10 Tausender" bei Wehingen auf der Schwäbischen Alb. Als ich mir dann nähere Informationen zu den vermeintlich "nur" 10 Erhebungen 1000 m ü. NN der Alb einholte, stellte ich fest, dass es sich in der Namensgebung nur um eine touristische Marketingstrategie der Gemeinde Wehingen handelte. Denn die Schwäbische Alb besitzt sage und schreibe 12 geografische Punkte welche sich auf 1000 Metern oder darüber befinden. Plettenberg und Schafberg kommen zu der Beschreibung "Region der 10 Tausender" noch hinzu. Also schnell um geplant und mit Zustiegshilfe (Bike) sollten die 12 "Gipfel" in einer Tour zu schaffen sein. Zusammen mit Alex kam die Bike & Hike Tour dann auch zustande:

Startpunkt war der Wanderparkplatz bei Ratshausen, in der Nähe eines NSG's. Mit dem Bike ging’s dann durch Wald zum Ort Hausen und weiter, vorbei an einem neu angelegten Golfplatz hinauf Richtung Norden. An einer Weggabelung direkt in der Einsattelung zwischen Schafberg und Plettenberg parkten wir die Räder und machten uns an den ersten Block der 12 Tausender. Generell sind alle 12 Gipfelchen leicht zu erwandern (T1), diese Tour haben wir wegen der Konditionellen Anforderung dann doch als T2 bewertet. Der Schafberg selbst ist durch einen schönen Pfad zu erwandern. Der höchste Punkt befindet sich auf dem weitläufigen Rücken am nördlichen Ende. Der "Gespaltene Fels" (1000m) macht seinem Namen Ehre. Massive Felsbewegungen generierten hier eine kleine Schluchten Landschaft. Gut 20m, geschätzt, gähnt der Riss des gespaltenen Fels vor uns und mahnt zur Vorsicht an der Alb Kante. Auf selbem Weg ging's zurück, wieder vorbei an den Rädern und weiter hinauf zum Gipfelplateau des Plettenberg. Ein riesiger, fast den gesamten Gipfel einnehmender Steinbruch umrundeten wir nordseitig bis zum markierten höchsten Punkt an einem Aussichtspunkt (1002m). Nach kurzem Vesper der Abstieg zu den Bikes und über Forstwege und Landstraße erreichten wir nach 8km den Ort Deilingen.

Hinauf zum zweiten "Gipfel-Block" und wieder die Räder, diesmal an einem Wanderparkplatz, abgestellt. Den 3. Gipfel, den Rainen (1006m) fanden wir unmittelbar an einem Forstweg inmitten des Waldes. Der höchste geografische Punkt war jedoch nicht klar zu erkennen, wir beließen es bei dem Touristischen Gipfelzeichen (Holzstamm mit Metalkegel). Bereits vor uns hat jemand entdeckt dass es sich um 12 Tausender der Alb handelt und nicht nur 10. Mann sieht’s auf den Schildern! Zurück über den Ausgangspunkt und in südlicher Richtung einen sanften Hügel erwandernd erreichten wir den Bol (1002m). Auch hier offensichtlich die Markierung nicht am wirklichen höchsten geografischen Punkt. Am 5. Gipfelchen, Wandbühl (1006m) war uns der Grund für die geografischen Abweichungen klar. Der "normale" Wanderer sollte nicht zu weit abseits der erschlossenen Wege durch die Natur geführt werden. Wo es möglich und naturverträglich war, haben wir dann dennoch den jeweils tatsächlichen höchsten Punkt aufgesucht. (bei allen weiteren Gipfelchen erwähnen ich diesen Umstand nun nicht mehr). Nach einem weiteren kurzen Vesper liefen wir über die sanften Hügel Richtung Westen zum Montschenloch (1004m). Der Markierungspfahl findet man inmitten des Waldes in Albtrauf Nähe. BERGFEST, die Hälfte war geschafft :-)

Weiter ging es mit den Bikes hinunter zum Ort Wehingen und auf der gegenüberliegenden Albseite wieder hinauf zum Kehlen. Unweit des Radarturmes der Deutschen Flugsicherung, an der Straße parkten wir erneut und erreichten den Kehlen, endlich ein Gipfel mit Kreuz ;-) (1001m). Fast ebenes Gelände führte uns anschließend weiter zum 2km entfernten Hummelsberg (1002m) ("Gipfelkreuz" etwas tiefer als der höchste Punkt). Hier genossen wir unser kurz zuvor in Wehingen gekauftes Stuttgarter Hofbräu). Zurück bei den Rädern überquerten wir die Straße zum 9. Tausender dem Hochwald (1002m) Direkt an einer Biathlonstrecke, hinter dem Radarturm, fanden wir die Markierung des Hochwaldes.

Eine rasante, Kilometer fressende Abfahrt hinunter nach Gosheim brachte uns dem letzten, vierten "Gipfel-Block", schnell nahe. Nach kurzer Ortsdurchquerung fuhren wir die kleine, deutlich sichtbare Einsattelung zwischen Lemberg und Hochberg an. An einer Forstwegkreuzung leinten wir unsere Drahtesel an und hinauf ging's zum höchsten Punkt der Tour und zugleich dem Höchsten der Schwäbischen Alb: dem Lemberg (1015m). Den 34 Meter hohen Aussichtsturm, im Stile eines Eifelturmes, ließen wir an diesem Tag lieber aus. Wir (besonders ich beim Biken) mussten uns bereits konditionelle Schwierigkeiten zugestehen. Hinunter zu den Rädern überlegten wir uns, auch in anbetracht der fortgeschrittenen Zeit, wie wir Wegstrecke einsparen könnten. Es bot sich an, die Räder über Hochberg und Oberhohenberg mit zu führen, um ein doppelt Laufen zu vermeiden. Zunächst lediglich steil erreichten wir den Hochberg (1009m). Der Gipfelpfahl ist bereits vom Steig aus zu sehen. Weiter über einen schmalen, schönen Waldweg folgten wir dem Bergrücken in nördlicher Richtung. Kurze Steile Passagen machten den letzten Anstieg zum 12. und letzten Tausender, dem Oberhohenberg (1011m) nochmals beschwerlich. Mit einer tollen Aussicht und einer Ruhebank ausgestattet genossen wir den Ausklang dieser Kraftraubenden, aber allemal lohnenden und Spaß machenden Tour. Die letzten Kilometer () zurück über Deilingen und Ratshausen waren vorwiegend Bergab und somit waren wir nach guten 11 Stunden wieder am Startpunkt zurück.

Klasse, hat Spaß gemacht! Auch wenn ich beim Biken immer wieder den Sinn gesucht hatte, oder war’s der Hintern der mit 0 Radkilometern in diese Tour ging;-)


Text: Oli
Bilder: Alex + Oli

Anmerkung zu den GPS Tracks: "Tour en Bloc" beinhaltet den Gesamttrack, die Anderen sind geteilte Tracks und entsprechen den jeweiligen "Gipfel-Blöcken" bzw. der Bike Route.

Übrigens weist die Quersummer der Gesamtkilometer auf die 12 Gipfel hin. Hätten wir nicht besser planen können  ;-)


 

Tourengänger: oli.m, alexz


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Geodaten
 5659.gpx Block 1: Schafberg - Plettenberg
 5660.gpx Block 2: Rainen - Bol - Wandbühl - Montschenloch
 5661.gpx Block 3: Kehlen - Hummelsberg - Hochwald
 5662.gpx Block 4: Lemberg - Hochberg - Oberhohenberg
 5694.gpx Bike-Track 12 Tausender Alb
 5695.gpx Tour en bloc

Galerie


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