Sattel (1326 m) anstelle Plattenegg (1618 m)

Heute ging es wieder in die Winterstube. Aber diesmal sollte mich der Weg nach Süden führen. Das Ziel sollte die Plattenegg (1618 m) werden. Gleichzeitig wollte ich mir die Schneeverhältnisse am benachbarten Schildenstein (1613 m) ansehen. Wenn die Zeit reichen würde, könnte ich den Gipfel ohne grossen zeitlichen Mehraufwand (+15 Minuten) dann mit besteigen.

Auf dieser Seite zur Deutsch-Österreichischen Grenze habe ich noch keine Skitour gemacht. Einzig die Blauberge sind mir aus der Herbstsaison bekannt.

Der Start ist die bereits mir bekannte Winterstube. Ein grosser Parkplatz befindet sich direkt an der Bundesstrasse zwischen Achenpass und Tegernsee, nahe bei (Wildbad) Kreuth. Vom Parkplatz geht man den breiten Fortsweg hinauf zu den freien Wiesen bei der Königs Alm. Hier wandert man auf historischen Wegen, da hier einmal eine Naturrodelbahn-Weltmeisterschaft durchgeführt wurden. Das war 1984. Heute sind noch die Starthäuser für die Herren und Damen erkennbar. Der örtliche Rodelverein nutzt die Strecke noch heute. Das merkt man daran, dass der Weg rauf bis zum ehemaligen Damen-Starthaus vereist wurde. Nach der Tour habe ich auch am Parkplatz im Gespräch mit einem anderen Skitourengeher erfahren, dass etwa 10 Minuten nach meinem Start der Aufstieg für Skitourengeher gesperrt wurde. Es fanden wieder Trainings statt.

Oberhalb der Königs Alm  sah ich Spuren eines Skitourengehers, denen ich einfach folgte. Der Weg wurd immer steiler und bald hatte ich den Spurenden eingeholt. Nach einem kurzen Gespräch konnte ich erfahren, dass der ortsunkundige Skitourengeher auch ohne Karte unterwegs ist. Da er auch bis zu dieser Stelle übermässig lang unterwegs war, habe ich die Spurarbeit geleistet. Wir gingen so weit wie es zeitlich möglich war. Nach dem Kartenstudium konnte ich unseren Standort mit Sattel (1326 m) bestimmen. Wir machten Brotzeit. Um ein längeres Gespräch kurz zusammen zu fassen: er war am Vortag in Bad Wiessee gestartet, wollte heute noch nach Achenwald mit dem endgültigen Ziel in St. Anton am Arlberg. Die Etappen wurden jeweils durch ein Biwack unterbrochen. Eigentlich musste ich ihm Respekt zollen, denn ein Biwack bei etwa -15°C in dem Alter (60+) erfährt man nicht oft. Da die Schneeverhältnisse ab Achensee bis runter ins Inntal eher schlecht waren, machte ich den Vorschlag, ihn nach Jenbach an den Bahnhof zu fahren. Das nahm er dankend an.

Aber vor allem Stand die Abfahrt. Der schöne steile Hang war ohen Probleme abzufahren. Einzig einige Waldpassagen hatten wenig Schnee. Aber ohen Krattzer im Belag konnten wir diese Stelle überwinden. Weiter ging es im Auf und Ab zurück Richtung Königs Alm . Jetzt konnten wir die Aufstiegspur Richtung Plattenegg und Schildenstein erkennen. Das haben wir uns beide für den nächsten Besteigungsversuch eingeprägt. Das Problem mit der vereisten Rodelbahn haben wir auch leicht und mühelos gelöst. Einfach links raus in den steilen Waldhang, Slalom um die Bäume und zurück waren wir am Parkplatz.

So ging eine in dieser Form ungeplante Skitour zu Ende. Auf der Fahrt nach Jenbach wurden dann noch weitere und interessante Gespräche geführt.


Hinweis:
Da ich mit meinen Ersatztourenskier unterwegs war, konnte ich mal wieder die Geckofelle ausprobieren.