Winterüberschreitung der Sonnenköpfe

LLB vom 30.12.2010: oberhalb 1800 M = 2 unterhalb =2 (siehe PDF)

Info zur Bewertung: Lediglich die letzten 50 HM am Aufstiegsgrat auf den Schnippenkopf sind WT4, ansonsten ist die Tour eher WT3!
Bei Gefahrenstufe ab 3 im LLB ist die Überschreitung bis auf den Schnippenkopf nicht ratsam!

Nach dem schönen Bericht von ju_wi über diese Gipfelüberschreitung liebäugelte ich bereits letzten Winter mit diese Tour. Bis Ende 2010 musste ich warten bis ich zusammen mit Jürgen diese lohnende Tour unternehmen konnte.

Auch wir starteten am P der Sonnenklause und der weitere Routenverlauf deckt sich ziemlich mit dem erwähnten Bericht, also hier eine Kurzform:

Nach einigen Kehren auf einem Forstweg nahmen wir den steilen Hang unterhalb des Sattels zwischen Sonnenkopf und dem wenig markanten Gerenkopf. Vom Sattel führt der "Grat " der Sonnenköpfe in Richtung Süd und ein ideales Schneeschuhgelände öffnet sich vor uns. Nach wenigen hundert Metern stehen wir, zusammen mit ca 25 weiteren Schneeschuh und Skitouristen, auf dem Sonnenkopf. Etwas abseits machen wir unsere sonnige Gipfelrast.

Nach einer halben Stunde machten wir uns, von manchen Skitourern belächelt, auf den Weg zum Heidelbeerkopf. Eine einzige, wenig begangene Spur führt auf den zweit höchsten Gipfel der 3 Sonnenköpfe. Eher wenig mit Ski begangen. Und wir stehen alleine hier oben!

Ohne weitere Rast führen wir unseren Weg zum Schnippenkopf fort. Nur noch 2 Spuren,die eines Wanderers und eines Hundes, führten scharf entlang der bereits jetzt ersichtlichen Wechten Richtung Gipfel, jedoch endeten Sie apprupt unterhalb des Gipfels. Hier wurde also umgedreht. Die letzten 50 Meter wollten wir uns nicht nehmen lassen und Jürgen spurte, auch dank seiner Größe, souverän mit angeschnallten Schneeschuhen bis hoch zum Gipfel.
Wegen des weichen Schnees und da ich die Schrittlänge von Jürgen nicht besitze, konnte ich allerdings mit den großen Plastiktellern an den Füßen keinen einzigen Höhenmeter machen. Ich rutschte nach wenigen Zentimetern immer wieder um einen Meter oder mehr zurück. Nach einigen Versuchen schnallte ich ab und siehe da, warum nicht gleich so, war ich in meinem Element und stieg sicher und zügig an den Wechten vorbei zu Jürgen auf den Schnippenkopf.

Wir genossen zusammen mit einem Skitourer, der uns schöne Tipps für lawinensichere Touren im Allgäu gab, den letzten Gipfel der heutigen Tour.

Der Abstieg unterhalb der Westhänge der Sonnenköpfe führte dann in einfachem Gelände über Weiden und durch Wald wieder zurück in den Nebel und zur, heute nicht richtig benannten, Sonnenklause.

Text: Oli
Fotos: Jürgen und Oli