Bregenzerwald (A): Bizau – Hirschberg mit Schneeschuhen


Publiziert von Seeger , 20. Dezember 2010 um 17:47.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bregenzerwald-Gebirge
Tour Datum:19 Dezember 2010
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 630 m
Abstieg: 630 m
Strecke:Wegstrecke: Talstation Hirschbergbahnen ca. 950m – Bergstation Hirschbergbahnen (Panoramarestaurant) 1580m – gleicher Weg zurück
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ö.V: Dornbirn - Bizau Oberdorf, dann zu Fuss ½ Std zur Talstation Hirschbergbahnen; Auto: Altstätten – Kriessern - Dornbirn-Bödele-Bad Reuthe-Bizau – Talstation Hirschbergbahnen
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Ö.V.: dito ; Auto Variante: Hirschbergbahnen – Bizau – Bad Reuthe – Schwarzenberg – Egg - Albersschwende – Dornbirn – Kriessern – Atstätten
Unterkunftmöglichkeiten:Übernachtungen: Viele Pensionen, Hotels und Luxushotels aller Preisstufen in Au, Schoppernau, Bad Reuthe, Bezau und Bizau
Kartennummer:Kosmos. Bregenzerwald/Westallgäu 1:50‘000 (Wandern-Rad-Skitouren)

Bregenzerwald – ein Eldorado für Wintersportarten! Für HIKR jedoch noch in diesem Bereich ein weisses Loch. Im wahrsten Sinne des Wortes. Mich erinnert die Landschaft an das Toggenburg. Tief eingefressen windet sich die Bregenzerach im oberen Teil wild zwischen imposanten Bergen bis im unteren Teil durch eine liebliche Hügellandschaft, um schliesslich, vereint mit Rothach und Weissach, bei Bregenz den Bodensee zu erreichen.  Hübsche Dörfer und Kirchen mit dem typischen Österreicher-Touch. Touristisch punktuell erschlossen:  Bödele – Au – Damüls - Lech und überall ansprechende, markierte Wanderwege.
Ob ich zum Rekognoszieren mitkommen wolle, so meine bergtüchtige Begleiterin. Nach dem intensiven Studium – erschwert durch das Kartenmaterial – hat sie einige Schneeschuh-Touren ausgeheckt.
Auf geht’s! Nach Österreich ins „Ausland“. Und dennoch so nah. In 1 1/4 Stunden erreichen wir über Dornbirn – Bödele - Bad Reuthe unsern Ausgangspunkt Bizau. Nun hoch zur Talstation Hirschbergbahnen ca. 950m, welche nur im Sommer in Betrieb ist, inklusive Rodelbahn. Jetzt nur ein Kinderskilift. Die ehemals blühende Skistation ist im Schlummerschlaf versunken. Des einen Leid‘ – des andern Freud‘!
Juhui – ein Trail. Gespurt durch Skifahrer, welche zu Dutzenden die Felle aufgeklebt haben. Jüngere und allerjüngste Semester. Hie und da Schneeschuhläufer wie wir. Der Aufstieg beginnt bei der Talstation auf der linken Seite (alle Bezeichnungen von unten nach oben). Von da hundert Meter hangwärts, dann durch ein Tälchen nach links angenehm steigend zur gut sichtbaren Schneise, welche sich in einem grossen S auf der linken Seite der Sesselbahn bis zur Bergstation hinaufzieht. Eine Variante befindet sich rechts der Sesselbahn durch den Wald. Wir – respektive ich – hatten Null Bock, im etwa 80cm hohen Pulverschnee eine neue Spur zu stampfen.
In typischen Ski-Trail-Spitzkurven steigen wir in gut 2 Stunden zur Bergstation Hirschbergbahnen (Panoramarestaurant) 1580m, welches direkt hinter der Bergstation gelegen ist. Hier versuchen wir uns noch in einigen Höhenmetern Richtung Hirschberg , brechen aber wegen dem stürmenden Föhn ab. Bei angenehmeren Verhältnissen wäre ein Aufstieg zum Hirschberg 1834m eine Traumroute (zusätzlich eine Stunde). Aber da sie auf dem Gratbuckel sehr dem Wind ausgesetzt ist, verzichten wir – vor allem ich – freiwillig darauf.
Zurück auf die Terrasse des Panorama-Restaurants. Herzlichen Dank, dass Sie Bänke und Tische zur Verfügung stellen. Dies nenne ich die Österreicher-Gastfreundschaft! „Kaiserschmarrn mit Zwetschgenröster“, sowie „Brettljause Spezial“ würden angeboten, sofern offen. Mangels diesem Zustand verzehren wir das Menü 1 mit Marmorkuchen und heissem Tee, geschützt in der Nische beim Restaurant-Eingang.
Die Aussicht ist gigantisch: Über tiefen Tälern erheben sich massige Felswände mit Spitzen, welche ich zuerst lernen muss. Eine unbekannte Welt tut sich mir auf. Der aufgewirbelte Schnee verklärt dann und wann die Aussicht auf die gleich gegenüberliegende Kanisfluh. Gegen Süden meinte ich, den Zitterklapfen zu erkennen. Weiter links den Diedamskopf. Aber sicher bin ich mir nicht.
Mit dem Föhn steigt auch die Temperatur. Von -7°C  auf +2°C innerhalb einer Stunde. Doch es gelingt uns, noch im tiefen Pulverschnee vertikal hinunter zu gleiten. In grossen Schritten, die sanfte Abfederung durch den 80cm Schnee ist eine Wohltat für die Knie.
Erst zuhause spüre ich die unweigerlichen Dehnübungen. Der Muskelkater miaut!
Aber es hat mir so gut gefallen, dass ich bald wieder im Bregenzerwald umherstapfe.
Kommst Du mit? Schetteregg!
http://www.hikr.org/tour/post31124.html 
 


Tourengänger: Seeger
Communities: Schneeschuhtouren


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Kommentare (6)


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Berglurch hat gesagt: A halbs Johr Winter und a halbs Johr kault...
Gesendet am 20. Dezember 2010 um 19:37
... jo, des isch de Breagezer Wauld...
So seit ma bi is...
Schöne Tour in einer der schönsten Gegenden der Gegend ;-)

B.
Lurch

Seeger hat gesagt: RE:A halbs Johr Winter und a halbs Johr kault...
Gesendet am 20. Dezember 2010 um 20:26
Ciao B. Lurch
Wow! Wusste gar nicht, dass Du mit dem Breagezer Would so verbunden bist.
Die haben unglaublich Schnee. Am Morgen die "Fischmäuler", am Abend schon abgerutscht, teils auf die Strassen.
Wirst noch - in Schala - ein paar Touren zum Träumen vorgesetzt bekommen. Vielleicht weniger die körperlichen Leistungen als eben die schönsten Gegenden der Gegend ;-)
Cari saluti
Andreas

Henrik hat gesagt: Das ist schon erstaunlich..
Gesendet am 21. Dezember 2010 um 00:26
> ich hatte Null Bock

...du darfst bald wieder ins Tessin!

Herzlich

ein Getriebener

Seeger hat gesagt: RE:Das ist schon erstaunlich..
Gesendet am 21. Dezember 2010 um 08:33
Ciao Henrik
Nein, nein. Es liegt nicht am Tessin. Doch manchmal beneide ich den Bärle von Jonas* :-)
Triebschnee und böiger Wind sind schon eine schwerverdauliche Mischung mit Schneeschuhen.
Dem traumatisierten Getriebenen herzliche Grüsse
Andreas

Linard03 hat gesagt: die Schönheit ...
Gesendet am 22. Dezember 2010 um 09:12
... des Bregenzerwaldes kann ich nur bestätigen! Sowohl im Sommer (schöne Erinnerungen ans Bödele per Bike) als auch im Winter, wo ich mehrmals in Damüls am Skifahren war (Damüls = "schneereichstes Dorf der Welt" gemäss Eigenwerbung ...).

Meine einzige Schneeschuh-Erfahrung bislang ist diejenige von Damüls Talstation bis zur Bergstation, wo man mich etwas komisch beäugt hatte ... Dein Bericht regt an, um den Bregenzerwald erneut mit Schneeschuhen zu erkunden!

Felix hat gesagt: auch ich stimme ein ins Loblied ...
Gesendet am 22. Dezember 2010 um 13:51
War ich doch bereits ein paar Male in dieser Gegend - und werde wohl bald (! - im späten Frühling) wieder dort auftauchen ...
Danke für deinen Bericht, Andreas; sehr schön.

lg Felix


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