Schwarzes Flesch - Riederhorn


Publiziert von Zaza , 30. Oktober 2010 um 17:53.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:30 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T5+ - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 3:30
Aufstieg: 1650 m
Abstieg: 450 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:MGB bis Bitsch (im Prinzip Halt auf Verlangen, aber hier kreuzen die Züge in der Regel)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bahn Riederalp - Mörel (derzeit ist die Bahn Riederalp West in Revision)
Kartennummer:1289, 1269

Den normalen Alpinisten und Wanderern fallen vom Bahnhof Brig aus in erster Linie die vielen hohen, teilweise vergletscherten Gipfel auf. Dem Krautwanderer hingegen stechen eher die bewaldeten Hügelzüge ins Auge, die sich da Richtung Belalp und Riederalp ziehen. Den tieferen dieser Grate hatte ich vor einiger Zeit mal begangen, es war dies eine überraschend wilde Halbtagestour. Über den Grat des Schwarze Flesch hatte ich eine vage Erinnerung, dass eugen mal was dazu geschrieben hatte. Leider hat er bekanntlich  seine älteren Tourenberichte samt und sonders gelöscht. Aber was soll's...selbst entdecken ist ja eigentlich das Schönste. 

"Next stop: Bitsch" tönt es im Zug - zu dieser frühen Stunde hat es jedoch keine Amerikaner im Zug, die sich daran erfreuen könnten. Auf dem markierten Wanderweg steige ich zunächst effizient bis zu P. 1412 (Fure), unterhalb Oberried. Hier sehe ich nun die Wand, welche das Schwarze Flesch stützt und überlege mir, wo es ein Durchkommen geben könnte. Zunächst folge ich der Markierung Richtung Knebelbrücke und steige dann durch den Oberriederwald direkt gegen die Wand auf. Als erstes probiere ich einen möglichen Durchschlupf etwas rechts, etwa südöstlich von P. 1938. Ich komme tatsächlich ein gutes Stück im Zickzack steil (und heikel) hinauf, muss aber dann (einmal mehr) einsehen, dass Gemsspuren nicht zwingend auch für Menschen begehbar sind.

Also gehe ich etwas zurück und finde dann in der Nähe von P. 1604 einen Durchschlupf, der linkshaltend durch die Felsen hinauf führt, und lande etwa beim "h" von "Flesch" auf der Karte. Von hier an stapfe ich meist durch Schnee, aber die Mengen sind bescheiden. Auf dem Grat stosse ich verblüfft auf eine Markierung mit roten Strichen. Es ist mir unklar, ob dies auf einen alternativen Aufstieg (vielleicht von der Knebelbrücke her?) hinweist oder ob das einfach eine Einwegroute ist. Jedenfalls folge ich nun dem Grat ohne Probleme bis zum Riederhorn.

Hier macht sich der Föhn deutlich bemerkbar, Aussicht geniessen ist also nur für kurze Zeit angesagt. Danach nutze ich den Schnee für einen Blitzabstieg und bin so in 20 Minuten bei der Seilbahn Riederalp Mitte.

PS: Findet man den optimalen Weg durch die Wand des Schwarze Flesch, ist es etwa T5. Da die Orientierung nicht ganz einfach ist, kann es aber rasch passieren, dass man in T6-Gelände landet. Darum T5+ als salomonisches Urteil.

Tourengänger: Zaza


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Kommentare (6)


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Henrik hat gesagt: Des Winters als Wühlmeister
Gesendet am 30. Oktober 2010 um 18:54
unterwegs und allen bekannt, geniessen wir hikr.s zu allen andern saisonalen Zeiten die Eindrücke eines

> Krautwanderers ..

Lieber durchs Kraut stiefeln als dieses halluzinatorisch anwenden!

Deine 1650 M Aufstieg sind gemessen an deinen üblichen 2250 geradezu bescheiden ..

Amüsanter Bericht - as usual, zazaza!

Willem hat gesagt: Einwegroute?
Gesendet am 31. Oktober 2010 um 23:17
Hallo Zaza,

du hast geschrieben:

>Auf dem Grat stosse ich verblüfft auf eine Markierung mit roten Strichen. Es ist mir unklar, ob dies auf einen alternativen Aufstieg (vielleicht von der Knebelbrücke her?) hinweist oder ob das einfach eine Einwegroute ist. Jedenfalls folge ich nun dem Grat ohne Probleme bis zum Riederhorn.

Auf dieser Karte ist eine Einwegsroute auf dem Südgrat des Riederhorns eingezeichnet. Vielleicht gehört die Markierung dieser Route? Wir haben im Sommer den oberen (einfachen) Südgrat begangen, aber deine Tour ist sicher etwas anspruchsvoller!:). Schön gemacht und auch deine Touren im Unterwallis sind sehr interessant!

Gruss,
Willem

Zaza hat gesagt: RE:Einwegroute?
Gesendet am 1. November 2010 um 07:43
Ciao Willem,

vielen Dank für den Link! Das sieht wirklich nach einer Einwegroute aus, auch wenn die Markierung weiter nach Süden geht als es auf der Karte eingetragen ist.

Gruess, zaza

hrd hat gesagt: "offiziellere" Route
Gesendet am 3. September 2012 um 19:27
Vom Weg zur Chnebelbrigga links vom Beispielstück der Suone wenn man hinaufguckt (oberhalb des ersten Eins von Pt. 1614) kraxelt man linker Hand der breiten Rinne vielleicht etwa 50 Höhenmeter auf einem durchsetzten Rücken bis zu einer Art Abschlusswand hinauf (so etwa T4+). Dort habe ich die ersten roten Markierungen gesehen - allenfalls kommen die Markierungen noch von mehr links. Vor der Abschlusswand quert man den Markierungen folgend nach rechts (südöstlich), die dann allgemein auf mitten auf dem Rücken verlaufen. Bald erreicht man ein grosses Kreuz mit Ausblick, etwas später der Tümpel usw. (immer wieder hat es Markierungen für den vermutlich optimalsten Weg).

phx hat gesagt: RE:"offiziellere" Route
Gesendet am 29. August 2014 um 17:56
Ich hab die Route heute abwärts gemacht, und bin alles konsequent den roten Markierungen gefolgt. Ist abwärts tatsächlich noch erstaunlich schwierig, die jeweiligen Markierungen zu finden. Ich bin dann schliesslich genau an dem von dir beschrieben Punkt wieder auf dem normalen Weg Richtung Knebelbrücke gelandet. Die letzen ca. 100 Hm waren abwärts nicht ganz ohne, dafür hier sehr gut markiert.

phx hat gesagt: Rote Markierungen
Gesendet am 31. August 2014 um 01:26
Ich habe zu den Markierungen noch folgendes gefunden:

Gemäss der Beschreibung im Text, müssten die Markierungen direkt bei der Knebelbrücke beginnen, und die Grenze dann im Graben der Brücke verlaufen.
Muss ich mir bei nächster Gelegenheit mal im Detail ansehen.


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