Föpia Parete Sud-Ovest


Publiziert von Zaza , 16. Oktober 2010 um 09:31. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:14 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T6 - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Cima di Gagnone 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 2000 m
Abstieg: 1800 m
Kartennummer:1292, 1293

Tessiner Triathlon - Tag 2: Graskraxeln

Zusammmen mit der Couloirroute zum Poncione d'Alnasca gehört die SW-Wand der Föpia zu den aussergewöhnlichsten Routen im Val Verzasca. Nun klingt die Sache im SAC-Führer (Route 1557) ziemlich abweisend, aber aus verschiedenen unabhängigen Quellen hatte ich erfahren, dass die bösen Stellen (IV) umgehbar sein sollen. Grund genug also, die Sache an diesem wolkenlosen Herbsttag in Angriff zu nehmen!

Nach der wie immer angenehmen Übernachtung im Hotel Alpino in Sonogno nehmen wir einen der frühen Busse und starten um 7.30 Uhr in Lavertezzo. Über Sambugaro und Revöira (letztes Wasser) erreichen wir auf einem guten Weg die Hütten bei P. 1245. Hier setzt bei einem Wasserschlauch ein schwach sichtbarer Pfad an, der zunächst durch Gebüsch, später durch Gras leicht ansteigend zu einem Couloir führt. Bei den Resten eines Wasserbehälters endet die Trittspur. Wir steigen jenseits des Tobels durch ein steiles Wäldchen an, bis wir wieder grasiges Gelände erreichen. Das Gras ist sehr hoch und sehr nass, was die Begehung etwas mühsam macht. Wir steigen direkt an bis zu einem Steinmann, welcher den Einstieg in den ersten Felsriegel markiert. Danach ist das Gelände wieder grasig und wir visieren Richtung NW ein grasiges Couloir (auf der LK gut erkennbar) an, das zum SW-Grat der Föpia auf ca. 1860 m führt. Hier erhalten wir erstmals einen Einblick in die atemberaubende Südwand des Poncione d'Alnasca.

Nun queren wir auf einem Grasband auf einer Gemsspur ohne Probleme bis an den Auslauf eines markanten Couloirs. Wir ersteigen die erste Stufe (II) und halten dann gleich rechts raus (deutlicher Gemspfad) zu einer ersten Gruppe von drei kleinen Lärchen. Die Gemsspur quert nun weiter Richtung Ost, am Fuss der Felsen entlang. Da sie äusserst ausgesetzt ist, verfolgen wir sie nicht weiter, sondern steigen kurz nach den besagten Lärchen über einige felsige Stufen (II) steil hinauf und kraxeln dann über Kraut und Felsstufen bis zum ersten Vorgipfel. Von hier ist das grosse Gipfelkreuz der Föpia rasch erreicht.

Nach der Gipfelrast folgen wir am Rand der Kante der Cresta della Föpia und beobachten staunend vier Kletterer in der Südwand des Poncione. Nach dem Couloir versuchen wir kurz den Direktaufstieg zum Poncione, müssen aber bald feststellen, dass es ohne grösseres Risiko keinen Durchschlupf gibt. Also folgen wir dem Normalweg bis zum Gipfel. Gemäss Gipfelbuch scheint der Poncione d'Alnasca nebst Extremkletterern und Wanderern auch Basejumper und Bergläufer (welche ihre erstaunlichen Laufzeiten eintragen) anzuziehen.

Im Abstieg folgen wir der markierten Route über P. 1733 und Alnasca nach Brione. Wir nehmen den Bus bis Tenero, wo wir Seeger treffen, denn am nächsten Tag folgt mit der Disziplin "Routensuche" der dritte Teil unseres Tessiner Triathlons.

Hinweis:
Die Route ist vermutlich im Sommer etwas bequemer zu begehen, weil das Gras dann trockener und weniger hoch ist. Im oberen Teil finden sich da und dort noch Rinnsale auf den Felsen, so dass die Mitnahme eines Strohhalmes sinnvoll ist.


Tourengänger: Zaza, Berglurch
Communities: Ticino Selvaggio


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