Schnüerliweg mit Fortsetzung (Churfirsten)


Publiziert von 3614adrian , 6. Oktober 2010 um 22:32.

Region: Welt » Schweiz » St.Gallen
Tour Datum: 4 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Churfirsten 
Zeitbedarf: 1 Tage

Das Schnüerli bezeichnet die Route unterhalb des Hinterrug und Schibenstoll. Es führt vom Valsloch zum Stollenfurgge oder umgekehrt. Vom Stollensattel kann nach einer kurzen Abseilstelle etwas schwieriger entlang der Zuestollsüdwand traversiert werden. Man gelangt so in die Palisnideri, von hier auf Weglein anfangs mit Ketten kann noch bis fast unter den Gipfel des Brisi traversiert werden, um dann wieder auf die Alpwiesen zu gelangen. Es ergibt sich hiermit eine eindrückliche Rundtour mit wunderbaren Tiefblicken auf den Walensee.

Motto: Das eine Schnüerli nicht gefunden, das andere dafür verlängert.


Schnüerli (Valsloch bis Stollensattel T5)

Start in Walenstadberg auf 800 m.ü.M. Recht anstrengend steil hoch auf die Alp Tschingla. Weiter auf dem Bergweg Richtung Valsloch. Man geht bis an die Felsen wo der Weg im Valsloch verschwindet. Hier wendet man nach links und gelangt ansteigend entlang Felswänden zu einer schönen Schulter, welche dem oberen Ende der Tieregg entspricht. Hier hat man einen phantastischen Blick über die bevorstehende Route. Bis auf ganz wenige Schneefelder ist die Route trocken und gut begehbar. Am Schluss vor dem Stollenfurgge wird's schmal, die Stelle ist jedoch gut mit Drahtseilen gesichert.


Fortsetzung bis Palisnideri (gemäss SAC Führer L. für mich eher T5, II-III)

Vom Stollensattel (P. 1954) seilt man ganz westlich durch eine Runse mit viel Geröll ab. Die Abseilstelle ist eingerichtet, ev. neue Reepschnur durch beide Sicherungspunkte ziehen. Etwa nach 15 Metern folgt bereits ein Stand an zwei neuen Bohrhaken (sieht steinschlägig aus). Wir wählten jedoch den alten Stand, welcher etwas weiter unten westlich beim dicken Drahtseil zu finden ist. Von hier kletterten wir entlang einem dicken Drahtseil und einigen Eisenbügeln links haltend hinauf. Alternativ kann wie im SAC-Führer erwähnt 35m auf ein Band abgeseilt werden und von dort über Geröll und Rasen auf das Band unter der Felswand zu gelangen. Der weitere Weg ist eindrücklich, etwas schwieriger als das Schnüerli. Die heiklen Stellen sind gut mit dünnem Drahtseil gesichert, welches 2-3 mal kräftig angepackt werden muss. Es ist sicherlich sinnvoll zusätzlich noch mit eigenem Seil abzusichern.

Materialempfehlung: 50m Einfachseil und 3 Express, sowie übliches Sicherungsmaterial.




Abstieg von der Palisnideri (T5)

Direkt vom Sattel südseitig hinunter entlang Ketten. Nach etwa 50 Hm rechts halten und bei der ersten Rippe weiter auf Weglein absteigen, dann alles auf gut sichtbarem Weglein westwärts unter die Wände des Brisi traversieren. Entlang einer steilen Rippe erfolgt der  Abstieg auf gut angelegtem Weglein bis auf die Ebene zwischen den beiden Alpen. Von hier lohnt es sich den originell angelegten, üppig mit blau markierten, klettersteig-ähnlichen Weg nach Hochrugg zu nehmen.


Tourengänger: 3614adrian


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Kommentare (3)


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babu hat gesagt: Jetzt hat sich das
Gesendet am 7. Oktober 2010 um 21:32
Rätsel gelöst...;-)! Beim letzten Besuch wunderte ich mich über die Fortsetzung des Schnüerlis. Der Teil ab Stollenfurgge bis Palisnideri sieht sehr interessant aus...
Grüessli, Andrea

Gecko hat gesagt: Stahlkabel...
Gesendet am 21. Oktober 2010 um 07:39
Tolle Bilder und interessanter Bericht!

"Die heiklen Stellen sind gut mit dünnem Drahtseil gesichert, welches 2-3 mal kräftig angepackt werden muss."
Ich erlaube mir hier noch anzumerken, dass sich eine Selbstsicherung, die man ins Stahlkabel einklinkt, sehr empfielt (zumindest wenn man sonst seilfrei geht). Vorallem die (in Ost-West-Richtung) letzte "kräftig zu packende Stelle" wartet nur darauf, dass mal jemand den alten Normalhaken (welcher als Zwischensicherung des Stahlseils dient) ausreisst und mitsamt dem Stahlseil ein Stück tiefer hängt. Gut, wer da über ein schnelles Reaktionsvermögen verfügt, oder eine Selbstsicherung eingehängt hat...
Eine eingehängte Selbstsicherung bietet zudem die Möglichkeit, die ausgesetzten Stellen frei zu klettern (ca. IV bis V).

@Ursula: Ja, dort wo keine Stahlseile sind stecken teilweise Bohrhaken zum Sichern. Man muss sie nur finden.

Gruss Gecko

3614adrian hat gesagt: Vorsicht!
Gesendet am 21. Oktober 2010 um 20:27
Gerade die Tatsache, dass man sich auf ein dünnes Drahtseil verlassen muss, finde ich heikel. Natürlich haben wir uns auch mit Schlinge und Karabiner eingehängt - nur wenn das Kabel reisst oder ausreisst, hilft das herzlich wenig!
Aus diesem Grund denke ich - wie im Bericht erwähnt - dass eine zusätzliche Sicherung an den Bohrhaken mit eigenem Seil vorteilhaft ist.
Solche Stellen frei zu klettern und einen Sturz riskieren, der um ein Vielfaches höhere Kräfte auf die Sicherung ausübt, würde ich nicht empfehlen. Da wählt man zum Klettern doch eher eine vernünftig abgesicherte Sportkletterroute.

Gruss Adrian


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