Chli und Grosser Mutzenstein - zwei kleine Perlen über dem Wägitalersee


Publiziert von Ivo66 , 2. Oktober 2010 um 19:57.

Region: Welt » Schweiz » Schwyz
Tour Datum: 2 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SZ   Etzel-Aubrig-Kette 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 770 m
Abstieg: 770 m
Strecke:Au (Wägitalersee, Südende) - Stofel - Fläschlipass (Fläschlihöchi) - Chli Mutzenstein - Grosser Mutzenstein P. 1431 und P. 1409 - Tannstofel - Stock (Wägitalersee) - Au
Kartennummer:1:25'000 Klöntal

Nach dem letzten Wintereinbruch in den Bergen galt es heute einmal mehr, ein tiefer liegendes Gipfelziel auszusuchen, welches dennoch etwas bergsteigerisches Können voraussetzt. Wir fanden diese in den beiden Mutzensteinen, einige hundert Meter über dem idyllischen Wägitalersee. Etwas Abendteuer musste dann auch noch sein, ist doch der Grosse Mutzenstein weder im SAC-Führer erwähnt, noch fand sich auf hikr.org. weder ein Tourenbericht darüber, noch ein Wegpunkt.

Der Chli Mutzenstein ist übrigens höher als der Grosse Mutzenstein, was zunächst etwas verwirrt. Vielleicht mag das daran liegen, dass der kleinere Ostgipfel des Grossen Mutzensteins um einiges schwieriger zu besteigen ist als sein kleiner Bruder. Nach meiner Einschätzung wird der Grosse Mutzenstein sehr selten bestiegen; es finden sich kaum Spuren menschlicher Begehungen. Der Aufstieg ist aber durchaus attraktiv und mit einiger Kletterei verbunden. Ganz unproblematisch ist das Unternehmen allerdings nicht, sind doch viele Felsen mit Moos bedeckt, was deren Trittfestigkeit natürlich nicht förderlich ist. Bei Nässe ist von diesem Aufstieg also dringend abzuraten. Der Gipfelbereich ist ausserdem recht ausgesetzt.

Wesentlich einfacher ist der Aufstieg zum Chli Mutzenstein, dessen Einstieg vom Fuss der Felswand mit einer mehr oder weniger stabilen Eisenleiter entschäft ist.

Die Ausblicke sind von beiden Gipfeln auf die nähere, aber sehr hübsche Unternehmung beschränkt, wobei der Blick gegen Westen etwas offener ist und bis zu den beiden Mythen und sogar noch etwas höhere Berge dahinter reicht. Diese sanfte Landschaft um den Wägitalersee ist besonders im Lichte des Herbstes faszinierend, vor allem, wenn die höheren Gipfel mit Neuschnee überzuckert sind, wie dies heute der Fall war.

Und so falsch wie heute darf die Wetterprognose immer sein: Statt erst gegen Abend sonnige Abschnitte, dominierte bereits ab 11.00 Uhr morgens die Sonne und schien ab 12:00 Uhr uneingeschränkt vom klaren Herbsthimmel. 

Au (Wägitalersee) - Fläschlipass (T2)

Südlich des Restaurants Au (am südlichen Ende des Wägitalersees) befindet sich ein Parkplatz. Unmittelbar beim Restaurant zweigt der gut markierte Wanderweg nach Westen ab. Bei der Alp Stofel führt der Weg rechts der kleinen Alphütte hinauf in den Wald (links sind noch alte Markierungen zu sehen). Zuletzt erreicht man auf einem Fahrsträsschen die Passhöhe. Wir bestiegen noch kurz in etwa 5 Minuten die Fläschlihöchi (T2, nicht lohnend, da der Ausblick kaum attraktiver ist als von der Passhöhe).

Fläschlipass - Chli Mutzenstein (T4)

Vom Fläschlipass folgten wir zunächst weiter dem Wanderweg Richtung Rosenhöchi. Es gilt hier, irgendwo an den Fuss der Felswand des Chli Mutzensteins hinaufzuwandern (weglos). Wir umgingen dabei den Gipfel westseits. Ostseits wäre es ev. angenehmer gewesen (?). Auf jeden Fall führt entlang der Felswand eine gute Wegspur zum Einstieg, der sich an der Nordostseite des Gipfelaufbaus befindet. Über die Leiter und dann auf guten Wegspuren, kurz etwas ausgesetzt, erreicht man den hübschen Gipfel mit Kreuz und Gipfelbuch.

Chli Mutzenstein - Grosser Mutzenstein P. 1431 m (T2)

Vom Einstieg des Chli Mutzensteins folgten wir weglos (einige Begehnungsspuren) auf einem Kamm in nordöstlicher Richtung direkt auf P. 1431 m zu (teilweise etwas sumpfig). Der "Gipfel" selbst ist landschaftlich sehr attraktiv gelegen, hebt sich aber nur wenig von der Umgebung ab.

P. 1431 m - P. 1409 m "Grosser Mutzenstein Ostgipfel"  (T5, II)

Die Königsetappe unserer heutigen Tour. Von P. 1431 m steigt man auf dem bewaldeten Grat nordöstlich und bald östlich ab - einige Felsen können abgeklettert oder auch (einfacher) nordseits umgangen werden. Beim tiefsten Punkt auf dem Grat beginnt auch schon der anspruchsvolle Aufstieg über moosbewachsenen Fels.

Wir stiegen zunächst rechts der recht mächtigen Felswand entlang (gut gestuft, aber Vorsicht ist geboten, da viel Moos liegt). Hat man sich um den Fels herumgearbeitet, steht man vor einem schmalen Kamin. Diesen durchkletterten wir mit einigen Spreizschritten. Oben zweigt man dann nach rechts ab und erreicht über einfacheres Felsgelände den eigentlichen Grat, der von hier an mit allerlei Gebüsch, Pflanzen und Gras bewachsen ist und wo umgestürzte Bäume weitere Hindernisse bilden. Hin und wieder erleichtern Wildwechsel den Aufstieg. Der Abschnitt kurz vor dem Gipfel ist dann recht ausgesetzt, bei trockenen Verhältnissen aber gut begehbar.

Grosser Mutzenstein - Stock (Wägitalersee) T2

Südlich von P. 1431 m führt ein markierter Bergweg hinunter zu den Alphütten bei Tannstofel. Von dort aus ist der Abstieg zum Wägitalersee bequem über einen breiten Weg zu bewältigen.

Stock - Au (T1)

Zurück zum Ausgangspunkt folgten wir der Asphaltstrasse entlang dem wunderschönen Wägitalersee.


Tourengänger: Ivo66, Lena


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Kommentare (2)


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Henrik hat gesagt: So viele Mutzensteins
Gesendet am 2. Oktober 2010 um 22:08
...Mutzis u Müntschis ...e glaini Wortspiilerey....vom

silberquäki

Ivo66 hat gesagt: RE:So viele Mutzensteins
Gesendet am 2. Oktober 2010 um 22:21
...ja, da kann man leicht die Übersicht verlieren. Herzlichen Dank Henrik.

Herzliche Grüsse

Ivo


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