Piz Bernina, Piz Palü, Piz Morteratsch, Piz Tschierva (Berninadurchquerung)


Publiziert von Montanara , 28. September 2010 um 22:36.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Berninagebiet
Tour Datum:15 August 2010
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR   Piz Bernina   Bernina-Gruppe   Palü-Gruppe   I 
Zeitbedarf: 6 Tage
Zufahrt zum Ausgangspunkt:bis Pontresina mit PKW bzw. Bus / Bahn
Zufahrt zum Ankunftspunkt:mit PKW / Bahn zur Talstation der Diavolezzabahn
Unterkunftmöglichkeiten:Tschiervahütte, 2580m Rifugio Marco e Rosa, 3610m Berghaus Diavolezza, 2973m
Kartennummer:1277 Piz Bernina

Eine Woche in der Bernina war (wieder mal) angesagt. Bereits 2x habe ich mir diese Durchquerung vorgenommen, aber immer war das Wetter im Engadin miserabel... und auch in diesem Jahr Mitte August drohte das ganze wieder zu scheitern. Heraus kam schliesslich eine Alternativ - Runde ohne die Traumtouren Biancograt und Piz Rosegg Eselsgrat. Denoch war es eine schöne, sehr schneereiche und abenteuerliche Woche.


Los ging es am Sonntag mit dem Aufstieg zur Tschiervahütte, bei wolkenverhangenem Himmel und gelegentlichem Regen. Eher ungemütliches Wetter, dafür ist die Tschiervahütte umso gemütlicher und wird von Caroline und ihrem Team super geführt!
Am nächsten Tag stand dann planmässig der Piz Morteratsch auf dem Programm. Wir standen um 5 Uhr auf, frühstückten, gingen zur Hüttentür raus und... standen im Schnee... Der Himmel zeigte sich mehr grau als sonstwas, aber trotzdem wollten wir es versuchen. Das Wetter sollte ja besser werden. 3 Seilschaften waren es schliesslich die Richtung Piz Morteratsch aufbrachen und wir stapften meist hintereinander durch den zunehmend tiefer werdenden Schnee. Spuren war angesagt, und je höher wir kamen, desto stürmischer wurde es. Gedanken ans Umkehren kamen zwischenzeitlich auf, doch wir entschieden uns noch etwas weiter zu gehen. Glücklicherweise waren wir im oberen Teil dann etwas windgeschützt und nach ca. 4h standen wir auf dem Gipfel. Gesehen hat man zwar nicht viel, aber es war dennoch ein tolles Gefühl es geschafft zu haben. Der Abstieg erfolgte dann recht zügig und problemlos.

Am nächsten Tag entschieden wir uns (anstatt wie geplant auf den Piz Roseg) auf den Piz Tschierva zu gehen. Der Eselsgrat erschien uns doch zu verschneit... Auch am Piz Tschierva hatte es ungewöhnlich viel Schnee, aber immerhin blinzelte auf dem Gipfel dann endlich einmal die Sonne durch. Märchenhaft winterlich weiss präsentierten sich die Gipfel um uns herum...
Am Nachmittag begutachteten wir dann unweit der Hütte den Biancograt. Weiss war er... Was tun? Am nächsten Tag probieren? Noch einen Tag warten und am übernächsten Tag gehen? Oder ganz früh runter nach Pontresina und mit der ersten Diavolezzabahn hoch zur Diavolezza um von da  zur Marco e Rosa Hütte zu gehen? Uns blieben nur noch 3 Tage.. und da wir doch gerne den Gipfel des Piz Bernina und den des Piz Palü erreichen wollten, entschieden wir uns für die letzte Variante, d.h. am nächsten Morgen ganz früh runter und mit der ersten Bahn hoch zur Diavolezza.

So machten wir das dann auch und waren um kurz vor 9 Uhr oben auf der Diavolezza. Von da aus ging zunächst runter auf den Vadret Pers und über diesen auf den Fortezzagrat. Dieser war trotz Schnee gut zu klettern und auch das Wetter wurde besser, oben auf der Bellavistaterasse hatten wir sogar längere sonnige Abschnitte und wunderbare Aussichten. Kurz bevor wir die Marco e Rosa Hütte erreichten zog es aber wieder zu. Die Hütte war brechend voll, es hatten wohl noch viele andere Seilschaften die Idee, den Piz Bernina über den Spallagrat zu besteigen. Wir bekamen letzendlich noch ein Plätzchen im Winterraum...

Am nächsten Morgen wars zunächst einmal wieder sehr stürmisch, aber auch sternenklar. Wir stapften wiederum zunächst durch tiefen Schnee hoch bis an die Felsen des Grates. Diese waren recht vereist und deshalb eher unangenehm zum klettern.. Sonne wär jetzt super, doch es fing gerade mal an schwach zu dämmern, es ging also noch eine ganze Weile bis die Sonne kommen würde. So kletterten wir in der Dämmerung dem Gipfel und dem Sonnenaufgang entgegen... Einfach traumhaft war es, es deutete sich ein prächtiger Tag an, ohne die kleinste Wolke am Himmel. So erreichten wir bei Sonnenaufgang den Gipfel des Piz Bernina, zwar nicht über den Biancograt aber über einen (bei diesen Verhältnissen durchaus auch anspruchsvollen) Spallagrat. Wieder unten bei der Hütte assen wir noch eine Suppe und gingen dann weiter über die Bellavistaterase zum Piz Palü. Auch hier wars zeitweise sehr stürmisch, aber das Wetter war immer noch traumhaft, immer noch schien die Sonne von einem nahezu wolkenlosen Himmel. Kurz nach 13 Uhr erreichten wir schliesslich den Gipfel des Piz Palü wo wir nochmal eine etwas grössere Pause einlegten und einen prächtigen Blick auf unsre Route vom Piz Bernina hatten. Schliesslich ging es weiter über den Ostgipfel hinunter zur Diavolezza. Der Abstieg zog sich und der Gegenanstieg zur Diavolezza ist am Ende einer solchen Tour dann doch noch mal etwas was man nicht unbedingt brauchen würde... Doch schliesslich hatten wir auch den letzten Anstieg hinter uns und freuten uns über eine Dusche!

Der letzte Tag in der Bernina sollte dann etwas ohne Schnee und etwas gemütlicher sein. So entschieden wir uns für den Klettersteig auf den Piz Trovat. Dieser ist durchaus sehr nett angelegt und vom Gipfel geniesst man ein einmaliges Panorama in die Bernina.
Fazit: Es war eine wunderschöne Woche mit tollen und abenteuerlichen Touren, auch wenn es natürlich schön gewesen wäre, den Piz Bernina über denn Biancograt zu besteigen... nun ja, irgendwann wird es auch damit klappen...

Tourengänger: Montanara


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