Auf Mittlist Morgeten können Sie essen und schlafen, draussen im Alpenbad bei 36 Grad baden, ein Molkenbad geniessen, auf der Weide Crossgolf spielen, unter Anleitung ihren ei-genen Käse herstellen und wandern. Die Alpkorperation Morgeten besitzt heute eine gute Infrastruktur. Sie ist mit einer Güterstrasse erschlossen, hat neue oder renovierte Alpgebäude und ein Kleinkraftwerk mit einer Wasserversorgung. Auf der Alp werden pro Sommer ca. 9 Tonnen Alpkäse hergestellt.
.... da oben, da wird gelebt! Und erhalten, was schon lange sich bewährt hat. Die Anfahrt, und dies zeigte sich beim heutigen dritten Besuch, verlangte Zeit und Geduld. Das Wetter spielte überhaupt nicht mit, aber das spielte ohnehin keine Rolle, denn für ein Älpler-Zmorge mit Lokalkolorit sind andere Rahmenbedingungen wichtig: die Verpflegung und das Zusammensein.
.... ich fuhr mit der Bahn nach Oberwil im Simmental, entstieg dieser und stand zuerst mal im Regen! Es goss, beinahe widerlich – es war kühl, um nicht zu sagen, eher nicht ganz so angenehm, klamm, für Mitte August beachtlich. Ich war zugegebenermassen auch nicht entsprechend gekleidet, ich fror.
.... im Vorfeld war vereinbart, dass mich Christian Hauerter abholen würde – der Bahnhof wirkte verlassen, die Beiz geschlossen, einzig der kleine Warteraum verhiess ein wenig Schutz. Dann stand das rote „Taxi“ da. Auf einer 11 km langen taxpflichtigen (Fr.10.-) Naturstrasse mit 12% Steigung ab Oberwil wurde ich nach oben „getragen“ – aus dem Auto sah die vom Regen triefende Landschaft gänzlich anders aus, trotz meinen beiden vorausgegangen Wanderungen erschien mir diese nicht irgendwie bekannt. An Höhe gewinnend trafen wir auf Nebel – drinnen begannen die Scheiben sich zu beschlagen. In vielen Kehren schraubte sich das Auto nach oben – fast 800 Höhenmeter.
.... auf dem PP der Alp Morgeten standen bereits andere Fahrzeuge. Es goss weiterhin und Pfützen gab es reichlich – reichlich und einladend die Tische, auf denen das Zmorge zusammengestellt wurde: Älplerz’morge mit Muusig. Aus dem Unterland kannte ich die sommers oft angebotenen Buurez’morge, doch dies hier hob sich wahrscheinlich auch davon ab, da ich Christian nicht zum ersten Male begegnete.
.... in der Stube, an den Tischen platzgenommen, ein loderndes Feuer spendete Wärme und auch entsprechend durch die Anwesenden – was für eine Belebung! „Langet zue – s’het gnuegg“. Der Brunch bestand vornehmlich aus eigener Produktion .... es mundete. Etwas später spielte d’Muusig auf: Kaffeeduft, Cheminéfeuer, Honiggläser mit Probierlöffeli – Heimat vermitteln sogar zu trocknende Geschirrtücher, gebe ich gerne zu ...
.... draussen regnet es nach wie vor: Christian empfahl das Alpenbad wärmstens, und sogleich wanderten einige ohne zu hadern in den Pott, der markant uff-em-Heimatli aufgestellt wurde.
.... meine Wohligkeit bezog ich dadurch, dass ich mit dem Einheimischen mit der Zigarre ins Gespräch kam ... darob vergass ich Zeit und fast alles was um mich herum war!
.... aifach gmüetligg, Trennung manchmal schwierig ....
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