Rumija (1595m)


Publiziert von Tef , 20. September 2010 um 20:56.

Region: Welt » Montenegro (Crna Gora) » Rumija
Tour Datum: 1 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MNE 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:durch das recht groß wirkende Bar auf mehrspurigen straßen Richtung Ulcinj, nach der eisenbahnbrücke im Kreisverkehr links und danach gleich wieder rechts. Dann bis zum großen Parkplatz von Stari Bar

Die montenegrinische Küste wird fast durchgehend von Bergketten begleitet, nur ganz im Süden bei Ulcinij bestimmt flaches Land das Küstengebiet.
Doch bevor es flach wird, steigt es im Rumija-Gebirge nochmal fast auf 1600 Meter Höhe. Der höchste Gipfel heißt wie das Gebirge und bietet, genau zwischen Meer und Skadarsee gelegen wohl einen der spektakulärsten Aussichtspunkte der gesamten Küste! Dazu ist es einsam und wild und der Zustieg vom sehr sehenswerten Stari Bar auch lang.
Alles in allem eine hervorragende 5-Sterne Tour.
Vom Parkplatz geht man durch die Hauptgasse des Zentrums mit sehenswerten Häusern hindurch und kommt zum sehenswerten Ruinendorf, was wir uns für später aufheben und es rechts liegen lassen. Die Straße führt rechts an einer Moschee vorbei, ab und an sieht man auch verblasste Markierungen.
So kommen wir aus dem Ort hinaus und gehen weiter geradeaus auf einer Schotterstraße in Richtung eines deutlich sichtbaren Taleinschnittes. Der Weg kommt an die Felswände heran und senkt sich etwas.
Unten kommt eine Verzweigung: rechts geht es über eine Brücke, geradeaus führt der Feldweg weiter. Der schönere Pfad würde über die Brücke führen und unmittelbar dahinter nach links ins dichte Gebüsch. So kamen wir im Abstieg, aber als Aufstieg nahmen wir den Weg geradeaus, weil uns an der Brücke rastende Soldaten in diese Richtung schickten.
So folgten wir dem Feldweg auf der linken Bachseite bergauf und er ist auch markiert; eine Schleife kürzt man auf einen Pfad ab, dann kommen wir zu einem Bauernhof.
Hier geht es nach links auf einen Maultierpfad zu einem Friedhof. Kurz davor schwenkt der Pfad nach rechts und führt durch lichten Laubwald leicht ansteigend dahin. Links sieht man durchs Gebüsch die Häuser von Turicini. Schließlich senkt sich der Pfad etwas und kommt in ein Trockental.
Hier nicht dem Maultierpfad nach links über das Bachbett folgen, sondern weiter geradeaus durch Gestrüpp auf einem Wanderpfad dahin. Nun wird es landschaftlich sehr schön. Nach einer Weile quert auch der Wanderpfad auf die linke Seite des Tales und führt auf der anderen Seite hoch zu der (hier auf ein kurzes Stück geteerte) Straße, die nach Veliki Mikulici führt.
Und auf dieser Straße geht es nun einige Kilometer leicht bergan erst nord- dann ostwärts dahin. Eine Schleife kann man recht bald abkürzen, etwas später kommt man zu einer Verzweigung.
Links würde es zum Sattel Bijela Skala gehen. Von diesem Sattel gäbe es dann eine interessante (aber noch längere) Variante für den Gipfelaufstieg.
Wir gehen auf der breiten Straße weiter bergan.

Wichtig für den Abstieg: Dort wo wir zu einem unscheinbarem Sattel kommen sieht man rechts (Süd) ein großes Steinmanndl. Hier führt der Pfad für den Abstieg hinab, unten erkennt man die Wiese rund um das verlassene Dorf Mali Mikulici.

Wir gehen noch weiter und erreichen schließlich die ein, zwei Häuser von Dobri Do. Nicht den ersten Weg links einbiegen, sondern noch weiter geradeaus, bis man ein Kirchlein sieht. Nun links auf einen Feldweg hinein und eine Kurve hinauf, bis man wieder auf Markierungen trifft. Jetzt wird es zunehmend steiler. Auf einem Pfad geht es in die Einsattelung (1444m) östlich vom Gipfel, von wo wir erstmals einen phantastischen Blick auf den Skodarsee und das dahinter aufragende Prokletije haben.
Der Pfad geht links den Schrofenhang hoch zum Gipfel, wo der Rundumblick noch besser ist.
Direkt am Gipfel wurde vor einigen Jahren vom serbischen Militär per Hubschrauber eine orthodoxe Blechkirche hingeflogen, was ein bewußter Affront gegen andere Glaubensrichtungen, denn der Rumija gilt auch bei den Moslems und Katholiken als heiliger Ort. Die Regierung von Montenegro beschloß also, die Kirche wieder abzubauen, doch in einer Nacht- und Nebelaktion wurde sie von einem Priester geweiht und nun traut sich niemand mehr ran. Wäre es nicht so traurig, könnte man glatt an Don Camillo und Peppone denken.
Uns nützte die Kirche heute, da sie uns Schutz vorm eisigen Wind bot. Zurück ging es bis zu dem vorher beschriebenen Steinmann auf gleichem Weg, dann folgten wir von dort dem schmalen Pfad zu den Wiesen des verfallenden Dorfes Mali Mikulici.
Wir halten uns etwas links an einen Bachgraben, passieren ein erstes verfallenes Haus. Zum Ortskern nach rechts muß man nicht hinüber, anstatt dessen folgen wir auf einer Pfadspur dem Bachgraben talwärts, bis dieser in einen größeren mündet.
Ab hier gibt es nun einen guten Maultierpfad. Es geht über eine kleine Steinbrücke über den Bach und danach talwärts. Landschaftlich ist es hier wunderschön. Gegen Ende wird die Spur etwas undeutlich, auch gibt es mehrere Verzweigungen. Wir blieben immer auf der ausgeprägtesten und lagen damit richtig. Die letzten Meter geht es dann noch durch schulterhohes Gestrüpp, dann steht man bei der Brücke und kommt wieder zum Aufstiegsweg. Im Ort lohnt auf alle Fälle der Besuch von Stari Bar, bevor man im Meer den Wandertag ausklingen läßt

Tourengänger: Tef


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