Plaisir-Tour auf den Gross Ruchen (3138 m)


Publiziert von alpinos , 22. September 2010 um 21:42.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:19 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Hochtouren Schwierigkeit: WS
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-UR 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 2050 m
Abstieg: 2050 m
Strecke:P. 1086 - Brunni - P. 1406 - P. 2034 - Ruchchälenpass - P. 2825 - P. 2842 - Gross Ruchen - u.z.
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PKW bis Parkplatz Seilbahn Sittlisalp (bei P. 1086) kostenlose Parkiermöglichkeit.

Grandioser Abschluss der Hochtourensaison 2010

Die heutige Tour auf den  Gross Ruchen hatte alles, was man sich für einen Saisonabschluss so wünscht: tolles Wetter, wunderschöne Aussicht, Einsamkeit und vor allem viel, viel Zeit zum Genießen.

Gestartet sind wir um 6:30 an der Talstation Sittlisalp. Durch dichten Nebel und noch im Dunkeln strampelten wir zunächst mit unseren Bikes etwas schweißtreibend nach Brunni (1395 m) hinauf. Die Vorfreude auf die flotte Abfahrt am Nachmittag erleichterte uns diese morgentliche körperliche Ertüchtigung. Es war schon hell, als wir bei der Holzbrücke hinter Brunni bei P. 1406 ankamen. Wie schon vielfach beschrieben, zweigt der Weg zu den Ruch Chälen wirklich DIREKT hinter dem Bach ab - auch wir sind erst ein paar Meter zu weit geradelt. Wir parkierten die Bikes und machten uns an den Aufstieg, immernoch umgeben von gespenstig-dichtem Nebel.

Die Orientierung bis zum P. 2034 ist in der Tat nicht ganz trivial: dichte Heidelbeer-Beete und noch in vollem Saft stehendes Gras verdecken die teilweise vorhandenen Wegspuren, bis man dann auf die kleinschuttige Moräne gelangt, und den nächsten Abschnitt des Wegs vor sich sieht. Vom Firn zur rechten, der einigen Hikrs als Auf- und Abstiegsvariante diente, war heute nicht mehr viel übrig, und die Reste waren großenteils mit Geröll bedeckt. So blieben wir auf der Moräne, die erst recht gemäßigt ansteigt, weiter hinten aber immer steiler wird. Bis auf ca. 2400 m folgten wir einer recht ausgeprägten Wegspur, die auch immer mal wieder mit Steinmännchen markiert war. Schließlich verlor sich die Wegspur dann im Geröll, und wir zogen nun durch viel loses Zeugs steil nach oben, auf einen kleinen Abbruch zuhaltetend. Unterhalb des Abbruchs trafen wir wieder auf deutlichere Spuren und querten nach rechts rüber.

Bald war der Ruchchälenpass (2612 m) erreicht und wir freuen uns über die ersten wärmenden Sonnenstrahlen und den Vorgeschmack auf den Ausblick, der uns am Gipfel erwarten würde. Nach einer kurzen Pause machten wir uns an die Überquerung des Ruchenfirns. Über perfekten Trittschnee ging's schnell aufwärts, vorbei am Chanzeli (2825 m) und dann wieder in den Fels. Hier hielten wir uns möglichst dicht an der Kante (P. 2838). Dann stiegen wir etwas links halten wieder auf den Gletscher ab und an P. 2842 vorbei gelangten wir auf den Ostgrat und folgtem diesem bis zum ersten Felsaufschwung. Nach den Felsen folgt nochmals eine steile Schneepassage, bevor man die mit einer Kette versicherte Kletterstelle erreicht (ca. II). Von hier gelangt man über einen kurzen Firngrat auf den Gipfel des Gross Ruchens (3138 m; 11:30 Uhr, ca. 4:15 Gehzeit), den wir uns trotz Prachtwetter mit nur zwei anderen Bergsteigern teilten.

Was soll man noch sagen zu diesem Panorama? Volle 360° ungetrübte Fernsicht bis zu den Gipfeln am Horizont. Einfach umwerfend (fast wären wir runter gefallen!). Dazu noch die warme Sonne und lecker Brotzeit. All das lud zum Verweilen ein und so fiel denn auch die heutige Gipfelrast etwas länger aus als üblich. Aber schließlich hatten wir die ganzen Berge wegfotografiert und machten uns an den Abstieg entlang der Aufstiegsroute. Der Firn war schon etwas aufgeweicht, aber noch gut zu begehen. Nach einer weiteren kleinen Pause am Ruchchälenpass stiegen wir etwas mühsam durch den ganzen Schutt wieder hinab zu unseren Bikes, die schon ungeduldig in der Sonne warteten. Nach einer rasanten Abfahrt erreichten wir um 15 Uhr bereits wieder den Parkplatz bei der Seilbahn (ca. 2h30min Abstiegszeit).

Was für eine Tour, was für ein Panorama! Es war ein herrlicher Abschluss für eine herrliche Hochtourensaison 2010. Rundum zufrieden machten wir uns auf den den Weg zur nächstgelegenen Rivella-Quelle, wo unser Erlebnis noch etwas nach erlebt wurde.

Tourengänger: alpinos


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Geodaten
 3529.gpx GrossRuchen

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Kommentare (2)


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Linard03 hat gesagt: Gratulation ...
Gesendet am 23. September 2010 um 21:18
... zu dieser offensichtlich ausserordentlich lohnenden Tour! Zudem Hammer-Fotos, welche so richtig "gluschtig" machen ...

Gruss von einem, der auf (Hochtouren-) Entzug ist ... :-(

alpinos hat gesagt: RE:Gratulation ...
Gesendet am 28. September 2010 um 19:45
Hallo Linard03,

Ja, lohend ist der Ruchen, besonders natürlich mit solchem Wetterglück. Wir drücken Dir die Daumen, dass der Entzug nicht mehr allzu lange währen muss.

Viele Grüsse aus Zürich, Anna und Robert


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