Becca di Monciair (3544), einsamer Nachbar des Gran Paradiso


Publiziert von windi , 19. September 2010 um 16:52.

Region: Welt » Italien » Piemont
Tour Datum:11 September 2010
Wandern Schwierigkeit: T6- - schwieriges Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 10:00
Aufstieg: 2300 m
Abstieg: 2300 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Turin oder Ivrea (Schnellstraße) nach Cuorgne und ins Val di Locana. Oberhalb von Noasca biegt eine Straße nach rechts zu einem kleinen Weiler ab (jetzt Ferienhäuser) und führt in Kehren bis auf 1350.
Kartennummer:Kompaß-Karte Gran Paradiso, 1:50000

Es ist eine lange Tour, aber die abwechslungsreiche Landschaft und die Einsamkeit entschädigen für alle Mühen. Ein Schmankerl für Liebhaber alter Steinhäuser sind die in einer Höhe von gut 1500 m aufgereihten, nur zu Fuß erreichbaren Weiler Capelle, Maison und Fragno. Einzelne Häuser wurden restauriert und werden wohl als Ferienhäuser genutzt, vieles verfällt, manches ist auf wundersame Weise erhalten, wie z.B. das Kirchlein von Maison oder ein paar alte Brunnen. Damit sich die Gespenster nachts in den alten Gemäuern nicht allzu wohl fühlen, gibt es auch eine "Straßenbeleuchtung".
Der Rundweg führt durchs Vallone di Ciamousseretto, zum Lago sup. die Ciamousseretto, weglos zum Colle della Torre, weglos 100 HM hinab zum und über den kleinen sterbenden  Ghiacciaio die  Breuil und dann in der Westflanke bzw. am Westgrat zum Gipfel. Im Abstieg stößt man durch Querung des Schuttgürtels nach SO oder O am besten schon bei HM 2900 oder 2950 auf den Weg hinab zum Bivacco Giraudo. Die markierten Wege entsprechen meist den alten gemauerten Almwegen und sind dementsprechend sehr flach angelegt. Abkürzer sind teilweise möglich. Warum diese gemauerten Wege bis in eine Höhe von über 2800m führen, ist mir rätselhaft. Oberhalb des Biv. Giraudo schlängelt sich die alte "Straße" durch die terrassenartigen,  monströsen Gletscherschliffe. Man kann sich kaum vorstellen, daß dort einmal Vieh geweidet hat. (alte militärische Stellungen habe ich auch nicht gesehen.) 
Der Gipfelanstieg von W ist nicht ganz leicht: Die Schuttrinnen sind sehr steil und enthalten oft festes Material (, was im Abstieg unangenehm war). Besser gings auf den einzelnen Schneefeldern und im leichten Fels, wobei es wohl am günstigsten ist, ca. 50 HM unterm Gipfel nach rechts zum NO-Grat hinüberzuqueren. Es sind ganz vereinzelte Steinmänner vorhanden. Der NO-Grat ist vom Colle del Ciarforon in seiner ganzen Länge wohl gut zu begehen (1 Gratturm), nur ist der Zustieg von Süden,  vom Ghio di Breuil meines Erachtens schwierig. Markierungen oder Versicherungen in der fast senkrechten plattigen Wand habe ich nicht entdeckt
Nun aber noch eine Schwierigkeit, die ich bei der Tourenplanung nicht erwartet hatte: Von der A. di Broglio hinab nach Potes und Cappelle hätte ich angesichts der dazwischen liegenden Almhütten irgendeinen alten Weg vermutet. Abgesehen von einzelnen Schafpfaden herrscht aber absolute Weglosigkeit, wobei das Gelände unterhalb 1900 noch zerklüfteter und steiler wird. Das Hinabstolpern im hohen Gras und Gestrüpp war nicht gerade erquickend. Hier hätte ich Weglos-Fanatiker mich doch über ein bißchen Weg gefreut und die herrliche alte Almlandschaft genossen. 
Als Alternative gibt es den Höhenweg auf HM 2250 (weiter im O kann man zur Alm Gran Pra abkürzen), nur entgeht einem dabei der wunderschöne Höhenweg durch die alten Weiler Capelle und Maison.

Tourengänger: windi


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